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BIANCA EXKLUSIV Band 0181

BIANCA EXKLUSIV Band 0181

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0181 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CRYSTAL GREEN SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD
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kalte Schulter zeigtest, habe ich mir eingeredet, du seist nicht die Frau, die sich leichtfertig auf so etwas einlässt. Jetzt muss ich enttäuscht feststellen, dass ich mich geirrt habe.“
    „Ich habe mich nicht leichtfertig darauf eingelassen“, fuhr Sam auf. „Es war … ein Fehler.“
    Er schwieg, doch seine fragende Miene forderte sie zu einer weiteren Erklärung heraus. „Wir kannten uns schon eine Weile, aber wir waren nicht wirklich … Ich meine, wir sind immer mit einer ganzen Clique ausgegangen. Wir waren nicht wirklich ein Paar.“
    „Wie konnte es dann passieren?“, forschte er weiter.
    „Ich war betrunken.“ Das klang beschämend, und so beeilte sich Sam, es näher zu erklären. „Ich meine … ich brauchte nicht viel zu trinken. Nur ein paar Gläser Champagner. Ich hatte Geburtstag, und wir haben gefeiert. Aber ich hatte vorher Schmerztabletten genommen. Ich hatte mir an dem Morgen die Hand an der Schweißflamme verbrannt. Das Medikament scheint die Wirkung des Alkohols verstärkt zu haben.“
    „Und dann?“
    „Wir haben getanzt … unten am Hafen“, fuhr Sam verlegen fort. „Daran erinnere ich mich noch. Dann wurde mir plötzlich ganz schwindelig, und ich wollte mich hinlegen. Also hat er mich zu seinem Boot mitgenommen. In seiner Kajüte hat er dann anscheinend die Situation missverstanden.“
    „Hast du nicht versucht, ihn davon abzuhalten?“
    „Doch, natürlich, aber da war es schon zu spät.“ Sie entdeckte einen losen Faden am Saum ihrer Hose und zupfte angelegentlich daran. „Er ließ sich nicht mehr aufhalten.“
    „Bist du nicht zur Polizei gegangen?“
    „Nein.“ Sie riskierte einen raschen Seitenblick zu Aidan, aber dann konzentrierte sie sich wieder ganz auf den Baumwollfaden. „Eigentlich hatte ich ja selbst Schuld. Ich meine, er hat ja keine Gewalt angewendet. Also habe ich versucht, die ganze Sache einfach zu vergessen.“
    „Und dann hast du festgestellt, dass du schwanger warst“, beendete er ihre Geschichte mitfühlend.
    „Ja.“ Ein kleines Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Sie strich sich stolz über ihren runden Bauch. „Ich hatte es natürlich nicht so geplant, aber nachdem ich den ersten Schock überwunden hatte, habe ich angefangen, mich darüber zu freuen.“
    Er sah sie zweifelnd an. „Zu freuen?“
    „Ja. Ich weiß natürlich, dass es schwierig sein wird, das Kind allein großzuziehen. Aber ich bin schließlich daran gewöhnt, mich selbstständig durchs Leben zu schlagen. Als ich es das erste Mal auf dem Ultraschallbild sah, hat es gerade am Daumen genuckelt.“ Sie lachte. „Eigentlich war nicht viel zu erkennen“, gestand sie. „Aber die Ärztin hat gesagt, es würde am Daumen lutschen. Immerhin konnte ich die Umrisse erkennen und sehen, dass es sich bewegte. Es war so wundervoll. Wie sollte ich mich da nicht freuen?“
    „Ja, wahrscheinlich hast du recht.“
    Eine Weile schwiegen beide, als wäre nun alles zwischen ihnen gesagt, aber keiner wusste so recht, wie das Gespräch zu Ende zu bringen sei. Dann leerte Aidan plötzlich in einem Zug seinen Becher und stellte ihn auf den Tisch zurück. Er drehte sein Handgelenk, um auf die Uhr zu schauen. „Ich fürchte, ich muss nun gehen“, stellte er fest. „Danke für den Kaffee.“
    Sam nickte. Sie versuchte, sich genauso kühl und unbeteiligt zu geben wie er. „Danke für den Besuch“, erwiderte sie. „Um diese Jahreszeit bekomme ich nicht viele Menschen zu sehen.“
    „Ich werde wahrscheinlich ein paar Tage hierbleiben“, bemerkte er. „Vielleicht kann ich noch einmal hereinschauen, bevor ich zurückfahre?“
    „Wenn du möchtest“, sagte sie. „Und … frohe Weihnachten.“
    Er blickte zu den Deckenbalken hinauf. Dort hatte Sam Girlanden von Engeln und Sternen aus Glanzpapier aufgehängt. Er lächelte. Es war dieses vertraute Lächeln, das ihr Herz zum Stocken brachte. „Fröhliche Weihnachten.“
    Dann war er fort, und die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. Sam saß still am Tisch. Über ihre Wange rann eine einzelne Träne. Ärgerlich fuhr sie sich mit der Hand übers Gesicht. Zum Bedauern gab es nicht den geringsten Grund. Es hätte ohnehin nichts daraus werden können. In diesem Moment strampelte das Baby, und Sam legte die Hand auf ihren Bauch. „Ja, Kleines, das war dein Onkel Aidan“, flüsterte sie. „Er weiß es nur nicht, und es ist bestimmt besser, wenn er es nie erfährt.“

7. KAPITEL
    Weihnachten verlief weitgehend wie jeder andere Tag. Kurzzeitig bedauerte

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