BIANCA EXKLUSIV Band 0193
seine Entscheidung sein mochte, er konnte sie unmöglich allein hinaus in diese unbarmherzige Welt gehen lassen.
Auf der Suche!
Du lieber Himmel!
Und das am Valentinestag. Das schrie ja geradezu nach Unglück. Was könnte ihr alles zustoßen?
Griffin seufzte und erhob sich. „Jemand muss schließlich deinen Schuh wieder aufschnallen.“
Annie hatte einige Male halbherzig protestiert, aber Griffin spürte, dass sie dankbar war, nicht allein auf die Valentinsparty gehen zu müssen. Und schon bald standen sie vor dem Haus der Gastgeber, Freunden von Annie, die erst vor Kurzem geheiratet hatten.
Aus irgendeinem Grund hatte sich eine Schlange vor der Haustür gebildet, und sie standen hinter sechs bis acht anderen Gästen, die ebenfalls etwas verwirrt auf die Verzögerung reagierten. In der Zwischenzeit stellte Annie ihm das Paar vor ihnen in der Reihe vor, und Griffin stellte angenehm berührt fest, dass es keine völlig Fremden für ihn waren. Der Mann war ein Bruder eines alten Freundes und seine Begleiterin die Tochter eines Golffreundes seines Vaters.
Er hatte bereits vergessen, was für ein Nest Strawberry Bay in Wirklichkeit war. Morgen Mittag würde bereits die ganze Stadt wissen, dass er Annie Smith zu dieser Party begleitet hatte. Und wenn er nicht aufpasste, würde ihm und Annie bis zum morgigen Abend die größte Liebesgeschichte des Jahres angehängt.
Griffin rückte leicht von ihr ab und setzte eine Große-Bruder-Miene auf. Vielleicht war es jetzt zu spät, seinen Schritt zu bereuen, aber er konnte immer noch den anderen Gästen durch sein Verhalten klarmachen, dass zwischen ihnen keine Leidenschaft brodelte.
Während sie näher zur Eingangstür rückten, hörten sie ansteckendes Gelächter, und Griffin und Annie zuckten die Schultern und schauten sich fragend an. Doch erst als sie selbst die Tür erreicht hatten, wurde ihnen klar, warum hier so gekichert und gelacht wurde.
Annie stellte Griffin Jeff, dem Gastgeber, vor, und dann erklärte ihnen der Mann, warum es hier ging. „Es ist ein Partyspiel“, sagte er und wies auf die Videokamera, die auf einem Stativ im Eingang stand. „Alle, die als Paar kommen, müssen einen Kuss auf diesem Band verewigen. Später werden wir uns die Szenen ansehen und Preise verleihen.“
Jeff wackelte mit den Augenbrauen und lachte breit. „Ihr wisst schon – Kategorie zärtlichster, leidenschaftlichster, kühlster und langweiligster Kuss.“
O Mann, dachte Griffin und schaute zu Annie hinüber.
Sie vermied es, ihn anzusehen. „Wir wollen nicht mitspielen“, sagte sie schnell, ergriff seinen Arm und versuchte, ihn durch den Eingang zu ziehen.
Jeff versperrte ihnen den Weg. „Komm schon, Annie. Mach doch mit. Es macht doch nur Spaß, wenn jeder mitspielt.“
Sie schüttelte entschieden den Kopf.
Aber Jeff hatte nicht vor, so schnell aufzugeben, sondern knuffte Griffin leicht in die Rippen. „Griffin, sagen Sie es ihr doch. Ihr müsst mitspielen. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Sie etwas dagegen hätten.“ Er zwinkerte ihm aufmunternd zu.
Oh, verflixt. Was sollte ein Mann in einer solchen Situation sagen? Er wusste, dass Annie nicht wild darauf war, ihn vor der Kamera zu küssen. Aber sie hielten die Gäste auf, weil sie sich weigerten, das Spiel mitzumachen, und allmählich kamen auch Leute aus dem Haus heraus, um zu sehen, was hier vor sich ging. Sollte er sich wirklich vor all diesen Partygästen weigern, Annie zu küssen?
„Was macht schon ein Kuss“, murmelte er Annie ins Ohr. Er nahm ihre eiskalte Hand in seine und zog sie zur Wand hinüber, auf die Jeff jetzt wies.
Während der andere Mann etwas an der Videokamera einstellte, schaute Annie Griffin an. „Ich will aber nicht“, zischte sie zwischen den Zähnen hindurch. „Ich komme mir so … so dumm vor.“
Er hob dem Zeigefinger leicht ihr Kinn an. „Besser dumm, als ein Spielverderber sein.“
„Los, Leute.“
Auf Jeffs Befehl beugte sich Griffin gehorsam vor. Er schaute auf Annies weiche pinkfarbene Lippen und versuchte darüber nachzudenken, was für ein Kuss wohl von ihnen erwartet wurde. Er sollte kurz genug sein, um ihre Ehre zu bewahren, aber lange genug, um nicht Annies Reize infrage zu stellen.
Als er den Mund auf ihre Lippen legte, stieß sie – in Panik? – die Luft aus. Ihr minziger Atem strich gegen seinen Mund und vermischte sich mit ihrem zimtigen Duft. „Entspann dich“, flüsterte er und küsste sie erneut.
Sie schmeckte süß, aber
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