Bianca Exklusiv Band 243
aus?“ Adam war der Meinung, dass dieses Thema zu wichtig sei, um lange darum herumzureden. Doch er wusste schon, dass es ihr nicht gefiel, so offen darüber zu sprechen. Deshalb wunderte es ihn auch nicht, als sie zunächst schwieg.
„Annabelle“, begann er erneut. Nach allem, was er erfahren hatte, hatten Annabelles Eltern ihr das Haus, einen recht alten Wagen und ein Bankkonto, auf dem sich nicht viel Geld befand, hinterlassen. Das war alles. Und Annabelle war entschlossen gewesen, sich ohne fremde Hilfe durchs Leben zu schlagen. Genauso wie er entschieden war, ihr zu helfen.
„Ich habe ein wenig Geld zur Seite gelegt …“ Er hatte es gespart, um eines Tages eine Weltreise finanzieren zu können, doch wenn Annabelle Geld benötigte, würde er es ihr geben. „Oder wenn du etwas anderes brauchst …“ Er fragte sich, ob sie ihm eigentlich zuhörte.
„Wir müssten es nicht einmal als ein Darlehen betrachten …“ Adam gab sich die größte Mühe, es ihr so leicht wie möglich zu machen, doch ihre Reaktion war mehr als überraschend.
„Hast du eine Freundin?“, fragte sie.
Er dauerte einige Zeit, bis er die Sprache wiedergefunden hatte: „Nein.“ Wahrscheinlich hatte sie aus reiner Neugierde gefragt, doch Adam spürte, wie sein Herz zu rasen begann. „Warum fragst du?“
Annabelle zuckte mit den Schultern, als habe sie die Frage ohne jeden Hintergedanken gestellt. Doch in dem schwachen Licht sah Adam genau, dass sie rot geworden war. „Es ist nur, weil ich dich in letzter Zeit so selten gesehen habe. Da habe ich mich gefragt, ob …“ Sie setzte sich kerzengerade auf und schaute den Mann an ihrer Seite offen an. „Ach Adam, ich bin ja so glücklich.“
Adam wusste, dass er jetzt irgendetwas sagen sollte, um die Situation zu entspannen und das Thema zu wechseln. Aber er konnte einfach nicht. Genauso wenig wie er es schaffte, die Gedanken von der Frage abzuwenden, wie es wohl wäre, Annabelle auf den Mund zu küssen.
Einmal warf er einen heimlichen Blick auf ihre langen Beine. Die Versuchung, die schöne Frau, die so dicht neben ihm saß, zu umarmen, wurde fast übermächtig.
„Belle …“ Seine Stimme klang rau.
Sie war zwanzig, er zwei Jahre älter. Sie kannten sich seit Langem und waren immer Freunde gewesen, niemals mehr. Doch jetzt war es spät in der Nacht …
Annabelle schaute ihn an. Der zurückhaltende, aber offene Ausdruck ihres Blickes jagte ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken. Sicher, sie war schüchtern, aber sie schien ihn ermuntern zu wollen.
Langsam und unsicher, wie in einem Traum, hob Adam die Hand, um Annabelle über die Wange zu streichen. Doch eine innere Stimme warnte ihn, und er zog die Hand wieder zurück. Wie nur konnte er ihre bisherige Beziehung ändern? Freundschaft, ja, aber mehr konnte es da nicht geben. Denn in wenigen Wochen würde er abreisen.
Adam erzitterte vor Frustration und Verlangen. Offenbar verstand Annabelle das falsch, denn sie schien zu glauben, dass er zögerte, weil er nicht wusste, was sie wollte.
„Ich möchte, dass du mich berührst“, flüsterte sie.
Da gab er jeden Widerstand auf. Er schob sich dichter an Annabelle heran und strich ihr durch das blonde Haar, das ihr offen auf die Schultern fiel. Dann zog er sie an sich heran, und ein wildes Verlangen nach dieser Frau überkam ihn.
Ihr Kuss war zunächst vorsichtig und leicht, dann tief und fordernd. Lange hielten sie sich in den Armen. Er streichelte ihr über die Wangen und glitt dann langsam über die Schultern tiefer hinab. Als er ihre Brust umspielte, atmete Annabelle tief durch. Endlich waren sie sich wirklich nah.
Adams Puls schlug immer schneller. Es erstaunte ihn, wie sehr er sich nach Annabelle sehnte. Natürlich hätte er nicht zulassen sollen, was gerade passierte. Es war wie ein Spiel mit dem Feuer. Doch dann überkam ihn wieder brennende Sehnsucht. Ihre Lippen waren so weich, so warm, so zärtlich …
Annabelle. Seit Jahren schon hatte er sich gefragt, wie es wohl sein würde, sie zu küssen. Er lehnte sich leicht zurück und sah, wie sie die Champagnerflasche so fest umschlossen hielt, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten.
Behutsam nahm er ihr die Flasche aus der Hand und trank einen kleinen Schluck. Dann zog er Annabelle wieder zu sich heran, bis sich ihre Lippen erneut zu einem langen, leidenschaftlichen Kuss fanden. Zunächst hielt Adam sich noch vorsichtig zurück, doch dann begann er, sie immer zärtlicher zu streicheln. Erst liebkoste er ihr
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