Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bianca Exklusiv Band 87

Bianca Exklusiv Band 87

Titel: Bianca Exklusiv Band 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckmann , Sara Wood
Vom Netzwerk:
aufsparen. Vielleicht wirkt er auf ihn - bei mir hast du damit kein Glück.” Nick löschte einige Kerzen. „Die heben wir uns für morgen auf.”
    „Ach, du bist einfach …” Dany begann wütend, eine weitere Mango zu schälen.
    „Möchtest du Kaffee?”
    „Kaffee?” Sie sah ihn verblüfft an.
    „Natürlich.” Jetzt, da er wieder einmal die Oberhand behalten hatte, benahm er sich fast liebenswürdig. „Ich habe ein Päckchen im Flugzeug gefunden. Du kannst dich auf die Veranda setzen, während ich uns Kaffee aufbrühe.”
    „Aber das kann ich doch machen.”
    Nick deutete auf den Herd. „Und wann hast du zum letzten Mal so etwas bedient?”
    Dany ging hinaus und blieb wie versteinert stehen. „O Nick, komm und sieh dir das an.” Er trat neben sie auf die Veranda - in gebührendem Abstand, wie sie bemerkte. „Dieser Sonnenuntergang - hast du je in deinem Leben so etwas gesehen?”
    Flammendrot stand die Sonne im Westen tief am Firmament. Hinter dunkelvioletten Wolken erstrahlte der Himmel in Scharlachrot und Gold. Dany wandte sich zu Nick um. Ihr Haar glänzte goldrot im Licht der untergehenden Sonne. Als sie ihn ansah, hatte sie das unbestimmbare Gefühl, dass er sie noch vor wenigen Sekunden beobachtet hatte.
    „Nun, hast du so etwas schon einmal gesehen?” wiederholte sie.
    „Ja, jeden Abend der vergangenen Woche”, entgegnete er kurz angebunden und ging wieder ins Haus. Dany blieb auf der Terrasse stehen. Eine seltsame Stimmung überfiel sie. Sie spürte keine Wut, sondern Traurigkeit.
    Nick zog die beiden Sessel auf die Veranda und stellte eine Umzugskiste dazwischen. Dany setzte sich und zuckte zusammen, als die Plastikhülle ihre heiße, feuchte Haut berührte.
    Mit dem Sonnenuntergang veränderten sich die Geräusche im Urwald. Frösche begannen, durchdringend zu quaken, und aus einiger Entfernung erklang der leise Schrei einer jagenden Eule.
    Auf den Stufen der Veranda erschien eine smaragdfarbene Eidechse* die ihre dunkelrote Kehle blähte. Einige Minuten später tauchte eine kleinere, blassere Echse auf, und dann verschwanden beide im dichten Gestrüpp. Bald wird es Nachwuchs in der Eidechsenfamilie geben, dachte Dany belustigt. Wieder spürte sie die Wirkung, die das üppige Leben des Urwalds auf sie hatte. Um sie herum waren unendlich viele Lebewesen damit beschäftigt, für den Fortbestand ihrer Art zu kämpfen. Hatte sie daher das Gefühl, dass sich die Ereignisse ihrer Kontrolle entzogen? Fühlte sie sich deshalb manchmal so hilflos?
    Nick reichte ihr eine Kaffeetasse, und Dany atmete tief das aufsteigende Aroma ein. Dann trank sie einen kleinen Schluck.
    „Großartig. Seit vier Tagen habe ich nichts Heißes mehr getrunken.”
    Dany lächelte ihn an, doch er schien es nicht zu bemerken. Er ließ sich in den anderen Sessel sinken und blickte starr auf die Tasse, die er in den Händen hielt. Obwohl sie dicht nebeneinander saßen, war er Tausende Kilometer von ihr entfernt. Sie sah hinaus in die Nacht und wagte nicht, das brütende Schweigen zu brechen.
    Schließlich leerte Nick seine Tasse und ging ins Haus. Wenig später erschien er wieder mit einigen zerknitterten Zeitschriften und einer kleinen Holzschachtel.
    „Das habe ich in einem der Räume gefunden. Damit kannst du dir die Zeit vertreiben.”
    Nachdem er ihr die Magazine auf den Schoß gelegt hatte, öffnete er die Schachtel und stellte sie auf die Umzugskiste. Erstaunt bemerkte Dany, dass es sich um ein winziges Schachbrett handelte. Nick stellte die Figuren auf und lehnte sich dann gedankenvoll zurück. Er stützte sein Kinn auf die gefalteten Hände und überlegte.
    Dany nahm eine der Zeitschriften in die Hand und blätterte darin. Das Magazin war in spanischer Sprache, doch an den Bildern erkannte sie, dass es eine Modezeitschrift war, die etwa vor fünf Jahren herausgegeben worden war. Im Licht der Kerze, die Nick zwischen sie gestellt hatte, betrachtete sie die Fotografien, doch immer wieder wanderte ihr Blick zu ihm hinüber. Er war mittlerweile völlig in das Spiel vertieft und nahm keine Notiz von ihr. Wieder hatte er eine Sperrzone um sich errichtet und sie ausgeschlossen.
    Er war ein Einzelgänger - das hatte er ihr gesagt. Jetzt, da er ihr ein wenig von seiner Kindheit erzählt hatte, bevor er sich wieder ganz verschloss, begann sie zu verstehen, warum.
    Das flackernde Kerzenlicht warf Schatten auf sein markantes Gesicht und betonte die Wangenknochen. Seine Augen glitzerten hellgrün durch die langen dunklen

Weitere Kostenlose Bücher