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Bianca Extra Band 01

Bianca Extra Band 01

Titel: Bianca Extra Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Madison , Melissa Mcclone , Christine Rimmer , Susan Meier
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… und … und ja, vielleicht halten sie eine Weile durch. Vielleicht sogar jahrelang. Bis Daddy eines Tages beschließt, dass ihm das alles zu viel ist. Also haut er ab. Verlässt seine Frau. Lässt sein Kind im Stich.“ Das sprudelte nur so aus Melanie heraus, ohne Punkt und Komma. „Was passiert dann mit dem Kind, Jace?“
    „Immer langsam, Mel.“ Jace nahm ihre Hand. Seine Gedanken überschlugen sich, als er zwei und zwei zusammenzählte. „Tief durchatmen …“
    „Ich sage dir, was passiert. Das Kind wächst heran und fragt sich die ganze Zeit, wo ihr Vater ist, warum er weg ist, ob er sie überhaupt jemals geliebt hat.“ Melanie schüttelte den Kopf. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Und die Frau … die verbringt ihr Leben auf der Suche nach einer neuen Liebe. Nach einem Ersatz für die Beziehung, die für immer halten sollte.“
    Melanie blinzelte. Als ob sie überrascht war, dass sie so viel gesagt hatte. Wütend rieb sie sich die Augen. Jace sehnte sich danach, sie in die Arme zu nehmen und festzuhalten. Er wollte sie trösten. Aber er hatte Angst, dass sie davonrennen würde, wenn er das versuchte.
    Stattdessen streichelte er ihr über die Wangen und wischte ihr die Tränen ab. „Wie alt warst du?“
    „Sieben“, sagte sie leise. „Ich habe meinen Vater nie wiedergesehen.“
    „Keine Wochenendbesuche? Keine Ferien bei deinem Dad?“ Das konnte er sich einfach nicht vorstellen. „Einfach weg?“
    „Ohne jede Vorwarnung“, bestätigte sie. „Abends hat er mir noch ein paar Seiten vorgelesen. Wie immer. Und das war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe.“
    Jace beugte sich vor und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Ganz instinktiv. „Das tut mir leid, dass du das die ganze Zeit mit dir herumschleppen musst.“
    „Aber das ist es ja. Das tue ich nicht.“ Sie holte heftig Luft. „Glaube ich zumindest. In letzter Zeit allerdings …“ Sie schüttelte sich. „Heute, meine ich. Das Interview … vermutlich sind da bei mir Erinnerungen hochgekommen.“
    Jace wusste, dass sie nicht die ganze Wahrheit sagte. Er wollte nachbohren. Aber er entschied sich dagegen. Das konnte er einfach nicht. Nicht, wenn Melanie so verletzlich wirkte. „So was kommt vor. Ich hatte heute auch so einen Augenblick.“
    „Ehrlich? Was … was ist denn passiert?“
    Er erzählte ihr von seinem jüngeren Bruder, und wie das Gespräch mit der Braut, die kurz vor dem Auslandseinsatz stand, ihn aufgewühlt hatte. Von der Angst, die Jace manchmal aus dem Nichts überfiel, dass sein Bruder nicht nach Hause kommen würde.
    „Ich habe einen Wahnsinnsrespekt vor Seth und seinem Job. Aber gleichzeitig hasse ich das alles. Warum hat er sich nicht etwas weniger Gefährliches ausgesucht? Irgendwas hier in der Gegend … wo ich auf ihn aufpassen könnte.“
    Melanie sah ihn mitfühlend an. „Es ist ganz normal, dass wir uns um die Menschen sorgen, die wir lieben. Ich mache mir jetzt schon fast mein ganzes Leben ständig Sorgen wegen meiner Mutter. Kann sich Seth denn hin und wieder hier melden?“
    „Oh ja. Er ruft an, sooft er kann. Und noch öfter kriegen wir E-Mails von ihm.“
    „Es ist lieb von dir, dass du auf ihn aufpassen willst. Wie alt ist er denn?“
    „Zwei Jahre jünger als ich. Zweiunddreißig. Warum?“
    Melanie grinste. „Dann ist Seth älter als ich. Ich bezweifle, dass er einen Aufpasser braucht.“
    „Er ist immer noch mein kleiner Bruder.“
    Darüber schien sie eine Minute nachzudenken, bevor sie fragte: „Und wer passt auf dich auf?“
    „Meine Brüder. Meine Eltern. Meine Schwägerin. Oh, verdammt, eben meine ganze Familie.“
    „Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das ist, wenn man so viele Leute auf seiner Seite hat. Ich habe nur meine Mutter.“ Sie hörte sich so traurig an, dass es Jace einen Stich ins Herz versetzte. „Aber wir kommen klar.“
    Wut auf einen Mann, den er gar nicht kannte, stieg in Jace auf. „Dein Vater ist es nicht wert, dass du auch nur einen Gedanken an ihn verschwendest, Mel. Du und deine Mutter, ihr habt etwas Besseres verdient.“
    „Nanu, Jace“, sagte Melanie übertrieben fröhlich. „Ausnahmsweise sind wir mal tatsächlich einer Meinung.“ Urplötzlich schlug die Stimmung um. Melanie beugte sich vor und hob ihre Tasche hoch. „Lass uns die Rekorder tauschen und zurück an die Arbeit gehen.“
    „Klar.“ Jace holte sein Aufnahmegerät heraus. Sie tauschten die Geräte. Dann wollte Melanie die Tür aufmachen. „Warte mal eine Sekunde, Mello

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