Bianca Extra Band 01
streichelte ihr seidiges Haar. „Vollkommen verrückt, da hast du recht.“
Belle legte ihre Hand auf seine Brust – auf sein Herz. Sie musste spüren, wie rasch es pochte. „Preston …“
„Belle.“ Beim Klang ihres Namens auf seinen Lippen konnte er nicht mehr anders, als sie eng an sich zu ziehen.
Ihre Lippen berührten sich.
5. KAPITEL
Sie schmeckte einzigartig.
Preston sollte diese Frau nicht so sehr begehren. Doch er konnte nichts daran ändern.
Schon vom ersten Moment an, als er Belle beim Frühstück gesehen hatte, war er ihr verfallen. Und mit jeder Stunde, jeder Minute, jedem Herzschlag erkannte er klarer, dass es sinnlos war, dagegen anzukämpfen.
Belle legte eine Hand an seine Wange, die andere an seine Hüfte und öffnete einladend die Lippen.
Das genügte ihm als Aufforderung, ihren Mund zu erkunden.
„Dumm“, murmelte sie ganz nah an seinen Lippen.
„Unvernünftig“, flüsterte er undeutlich, ihre Unterlippe zwischen seinen Zähnen. „Wir können nicht …“
„Wir sollten nicht …“
Trotzdem setzte er den Kuss fort. Er war unglaublich erregt.
Sie bemerkte es auch. Und schmiegte sich als Antwort noch enger an ihn.
Falsch! ging es ihm durch den Kopf.
Richtig! widersprach sein Körper.
Es hatte keinen Sinn. Belle lebte in ihrer Welt, Preston in einer völlig anderen.
Sie war nur hier, um ihm zu helfen, Ben ein guter Vater zu werden. Danach würde sie Elk Creek – und ihn – verlassen.
Flüchtige Affären waren – abgesehen von der einen, folgenschweren Nacht mit Anne, an die er sich bis heute nicht erinnern konnte – nichts für ihn.
Doch mehr konnte es mit Belle für ihn nicht geben.
Preston kannte sich selbst gut genug, um zu wissen, dass die Trennung von ihr die Hölle bedeuten würde, wenn sie ihrem Begehren erst einmal nachgegeben hatten. Vermutlich würde es auch so schon schlimm genug werden.
Sanft fasste er sie an den Schultern und schob sie vorsichtig von sich weg. „Du hast recht. Das ist keine gute Idee. Wir machen nur alles viel komplizierter.“
Sie wurde rot vor Verlegenheit. „Ich hätte das nicht tun dürfen … es tut mir leid, ich …“
„Pst.“ Er legte ihr den Zeigefinger auf die Lippen. „Keine Entschuldigungen. Es war einfach nur keine gute Idee. Lassen wir es dabei.“
„Das Schlimme ist, dass ich dich wirklich küssen wollte. Dabei bin ich sonst zurückhaltend.“
„Ich weiß.“
„Trotzdem will ich dich küssen. Noch einmal. Und dann noch einmal.“
Preston versuchte ein Lächeln, doch es wurde zur Grimasse. „Dir ist schon klar, dass das nicht gerade hilfreich ist, oder?“
„Oje.“ Sie schlug sich eine Hand vor den Mund und machte ein paar Schritte rückwärts. Dabei prallte sie gegen einen Stapel Schachteln und stolperte.
Preston reagierte sofort und fing sie auf.
Einen Augenblick lang lag Belle in seinen Armen, bis aus dem Babyfon in ihrer Jackentasche lautes, anhaltendes Kindergeschrei ertönte.
Beide erstarrten.
Ben hat uns gerettet, dachte Preston. Bei Licht betrachtet war das nur fair, denn schließlich war er die Ursache für den ganzen Schlamassel. „Okay, du gehst und kümmerst dich um ihn, und ich trage inzwischen die Schachteln hinunter.“
Belle stand schon mit Ben auf dem Arm in der Eingangshalle, während Preston seine Lederjacke anzog. Es war nach sechs, draußen war es dunkel und schneite. Mit Marcus’ Hilfe hatte er sämtliche Schachteln vom Dachboden heruntergetragen. Auch ein stabiler Christbaumständer wartete am Fuße der Treppe.
Silas, Charlotte und die beiden Rancharbeiter waren gerade zurückgekehrt. Preston ging hinaus, um ihnen beim Abladen und Hereintragen des Baums zu helfen. Marcus zog sich an und folgte ihm.
Belle stellte sich mit Ben vor das Fenster und beobachtete, wie die Männer den riesigen Baum vom Anhänger eines Traktors hoben. Sie hatten den Baum mit Seilen umwickelt, damit die Äste nicht zu weit abstanden.
Der Baum musste mindestens viereinhalb Meter hoch sein, schätzte Belle. Sie würden viele Stunden und eine Leiter brauchen, um ihn zu schmücken. Jetzt war ihr auch klar, warum Prestons Mutter so viel Christbaumschmuck besaß – den hatte sie wirklich gebraucht, wenn Silas für sie auch immer so große Bäume geschlagen hatte.
Charlotte, in ihrem wärmsten Mantel und mit Mütze und Schal, dirigierte die Männer bei ihrer Arbeit. Dabei gestikulierte sie wild und sprang auf und ab wie ein übermütiges Kind. Einige Male warf sie sogar den Kopf in den Nacken und
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