Bianca Extra Band 01
gesagt …“
„Niemand weiß davon“, unterbrach Serena ihn.
„Warum nicht?“
„Nun … ich hatte meine Gründe, warum ich es bis heute verschwiegen habe.“ Sie holte tief Luft. „Ich wollte meinen Freunden davon erzählen, aber irgendwie hat es nie einen passenden Zeitpunkt gegeben. Wir wollten unserer Sekretärin Julie die Hochzeit ausrichten. Das sollte natürlich eine Überraschung für sie sein. Ich wollte ihnen mit meiner Neuigkeit nicht den Spaß verderben.“ Sie holte tief Luft.
„Kurz darauf hat Callie, unser Blumenmädchen, sich verliebt und mit Jared verlobt. Er ist ein feiner Kerl. Gleichzeitig schien es Probleme in der Ehe von Regina zu geben – sie ist unsere Fotografin. Doch inzwischen sind sie und ihr Mann wieder ein Herz und eine Seele.“
Serena sah den Schneeflocken zu, die vom Himmel fielen. Jede von ihnen erinnerte sie an die verrinnende Zeit. „Und jetzt, nach all den Monaten, finde ich erst recht nicht mehr die passende Gelegenheit. Es würde einschlagen wie eine Bombe.“
„Ihren Freunden würde das bestimmt nichts ausmachen.“
Aber Serena machte es etwas aus. Sie wollte ihr Mitleid nicht. In ihren Augen wollte sie die coole, energische, erfolgreiche Frau sein, für die alle sie hielten. „Sie werden enttäuscht sein.“
Verwundert hob Kane die Augenbrauen. „Nur, weil Sie nicht mehr verlobt sind?“
Weil ich nicht perfekt bin. „Weil ich nicht der Mensch bin, für den sie mich gehalten haben.“
Der Mensch, den sie gemocht hatten. Der Mensch, auf den sie sich verlassen hatten. Der Mensch, der zu sein sie sich gelehrt, nein, gezwungen hatte. Ein Mensch ohne Fehler.
„Und was ist mit dem Anzug?“
„Dem Anzug? Ach so.“ Sie erinnerte sich. „Malcolm ist ein Freund, der möchte, dass wir Geschäftspartner werden.“
„Nur das?“ Kane musterte sie durchdringend. „Und Sie?“
„Ich …“ Sie dachte über Malcolm nach. Nein, für sie war er wirklich nur ein guter Freund und nicht mehr. Sie konnte sich ihn nicht so recht als Vater vorstellen. Und ein guter Vater musste ihr Märchenprinz schon sein. „Ich möchte auch nicht mehr.“
„Also gibt es keinen Freund?“
„Nein. Ziemlich schlimm, oder?“
„Dass Sie keinen Freund haben?“
Sie schüttelte den Kopf. „Dass ich gelogen habe.“
„Ach, das kann man nicht lügen nennen. Sie haben es für Ihre Freunde getan.“
„Ja.“
„Ich bin wirklich froh, dass Sie nichts mit Rupert oder dem Anzug haben.“
„Warum?“
„Weil ich das dann nicht tun könnte.“
Ehe sie etwas erwidern konnte, küsste er sie. Sein Kuss war so umwerfend, dass ihr der Atem stockte.
Der Kuss eines Eroberers. Begierig. Lustvoll. Leidenschaftlich.
Er schmeckte salzig. Kräftig. Männlich. Eine verführerische Kombination. Serena konnte nicht genug davon bekommen.
Sein Dreitagebart kratzte an ihrer Wange. Es machte ihr nichts aus. Sie schlang die Arme um seinen Hals und erwiderte seinen Kuss. Dem Kuss folgten ein zweiter und ein dritter, und irgendwann hörte Serena auf zu zählen. Sie schmiegte sich enger an Kane und hätte ihn am liebsten nie mehr losgelassen.
Dabei ist er der absolut falsche Mann für mich!
Mit der Zunge erforschte er ihren Mund, liebkoste sie, neckte sie, sodass ihre Knie weich wurden.
Ihm geht doch seine Freiheit über alles!
In seinen Armen hatte sie das Gefühl, auf Wolken zu schweben. Am liebsten wäre es ihr, nie mehr die Erde berühren zu müssen.
Er will doch überhaupt nichts von mir.
Es war alles so verwirrend. Warum küsste er sie? Und warum erwiderte sie seinen Kuss?
Bloß nicht drüber nachdenken. Sie kuschelte sich an ihn und genoss seine Stärke und die Wärme seines Körpers.
Dankbarkeit. Das musste die Erklärung sein.
Doch dass ihr das Blut durch ihre Adern jagte, hatte nichts mit Dankbarkeit zu tun. Sondern nur mit purer Lust.
Kane vermittelte ihr das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein. Hatte sie das verdient, nachdem sie wegen Rupert gelogen hatte? Offenbar machte Kane das gar nichts aus.
Er küsste sie immer wieder. Sie ließ es geschehen. Und sie war selig.
Natürlich hatte sie schon andere Männer geküsst, aber das kam ihr nun so vor, als wären das nur Übungen gewesen für … für den Ernstfall.
Seine Küsse waren vollkommen.
Alles war vollkommen – bis auf den Mann selbst.
Serena scherte sich nicht darum.
Obwohl sie es sollte! Nun ja, das konnte sie auf später verschieben …
Doch jetzt, in diesem Moment, wollte sie nicht nachdenken, sondern
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