Bianca Extra Band 01
bereits ausgesprochen.
„Ach, wieder die Märchenkiste.“ Er betrachtete sie aufmerksam. „Du hast dir wohl schon alles zurechtgelegt.“
Sie streckte das Kinn vor. „Ich habe einen Plan.“
„Dann lass mal hören.“
„Nun ja, wenn ich den Richtigen gefunden habe, werden wir uns ein Jahr Zeit lassen, um uns kennenzulernen, ein Jahr lang verlobt sein, heiraten, ein Haus kaufen, ein weiteres Jahr bis zur Schwangerschaft warten – und dann bekommen wir ein Baby.“
Kane lachte. „Ich weiß nicht, ob mich diese Lebensplanung beeindrucken soll, oder ob ich Mitleid haben sollte mit dem armen Kerl, den du auswählst.“
Sie fühlte, wie sie errötete. „Nun ja, ich plane nun mal gern.“
„Das ist ja auch in Ordnung. Aber manchmal klappt es eben nicht so, wie man sich das vorgestellt hat.“
„Das kannst du laut sagen.“ Serena seufzte. „Momentan fehlt mir nur noch das wichtigste Puzzleteil in meinem Plan. Nämlich der Richtige.“
„Hey …“ Er streckte den Arm aus und berührte ihre Lippen mit den Fingerspitzen. „Du musst lächeln, Blondie. Er wartet irgendwo da draußen.“
„Glaubst du?“ Sie klang sehnsüchtig.
„Er ist da draußen. Irgendwo. Ganz bestimmt. Du wirst ihn finden.“
Serena starrte auf die Tischplatte.
Mit einem Finger hob er ihr Kinn. „Ich bin so ziemlich das Gegenteil von dem Richtigen, nach dem du suchst, aber wenn du willst, könnte ich hier und jetzt der Richtige für dich sein.“
Hier und jetzt der Richtige für dich.
Irritiert schüttelt Kane den Kopf. Was hatte er sich dabei eigentlich gedacht?
Als ob sich diese Frau, die genau wusste, was sie wollte, auf eine Dreitages-Affäre mit ihm einlassen würde.
Nicht, dass er keinen Gefallen an der Idee finden könnte. Sie gefiel ihm sogar sehr. Und das war das Problem.
Der Wolf heulte lauter.
Serena warf einen besorgten Blick zur Tür.
Hm. Kane stand auf und schaute aus dem Fenster. In der Dunkelheit konnte er nichts erkennen. „Wölfe greifen normalerweise keine Menschen an.“
Das Heulen hörte nicht mehr auf. Wurde lauter. Andere Geräusche kamen hinzu. Das Tapsen von Schritten ganz in der Nähe. Etwas schabte an der Tür.
In der Hütte herrschte eine angespannte Stille. Das Licht schien dunkler zu werden. Serenas Unterlippe zitterte. Nur ein bisschen, aber so sehr, dass Kane es bemerkte. Stocksteif und verängstigt stand sie neben ihm.
„Wir sind drinnen. Sie sind draußen. Kein Grund zur Sorge“, versuchte er sie zu beruhigen.
Serena wandte den Kopf nicht von der Tür.
Kane zog einen Stuhl vor die Tür und blockierte mit der Rückenlehne die Klinke. „Wölfe halten sich in der Regel von Menschen fern. Ich habe zwar noch nie von einem Wolf gehört, der Türen öffnen kann, aber wer weiß, vielleicht gibt es hier in Idaho eine besonders raffinierte Sorte. Deshalb der Stuhl.“
Sie entspannte sich etwas. „Danke.“
Er atmete tief aus. Und nun? „Also …“
„Was würde ein Märchenprinz jetzt tun?“
Verdammt. Kane hatte geglaubt, das Thema sei abgehakt. „Was immer du von ihm erwartest.“
Das Heulen war immer noch zu hören, aber Serena starrte nicht mehr zur Tür. Stattdessen sah sie ihn unverwandt an. „Könntest du mich festhalten?“
Der ängstliche Blick in ihrem Gesicht und ihr Körper, der in dem Schlafanzug so sexy wirkte, verursachten ein sehnsüchtiges Ziehen unterhalb seines Magens. Kane ließ sich auf den anderen Stuhl fallen und zog Serena auf seinen Schoß. „Wie ist das?“
„Schön.“ Berauschend traf es eher.
Draußen heulten die Wölfe. Der Wind fuhr durch das Geäst der Bäume und ratterte an den Fenstern. Knisternd verbrannte das Holz im Ofen, und der inzwischen vertraute Geruch von Rauch durchzog die Hütte.
Kane hatte das Gefühl, dass nichts sonst existierte. Er legte seine Arme um sie. Sie war weich und warm und gehörte ihm. Wenigstens für den Augenblick.
„Danke“, murmelte sie.
Er sollte ihr danken. Und den Wölfen. „Gern geschehen.“
„Es ist vermutlich albern, Angst vor ein paar zu groß geratenen Hunden zu haben“, meinte sie. „Ich glaube, die Wölfe waren der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Für solche Abenteuer bin ich nun mal ziemlich ungeeignet.“
Mit dem Zeigefinger fuhr er an der Linie ihres Kinns entlang. „Nun ja, es ist in der Tat etwas anderes, ob man hier draußen allein oder in Boston ist.“
Sie lächelte. „Aber ich bin nicht allein. Ich habe dich.“
Kane schluckte. „Fürs Erste.“
Er
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