Bianca Extra Band 2
kulinarischen Höhenflügen?“, fragte Holly. Sie war erleichtert, dass ihre Stimme halbwegs normal klang.
Alex zuckte die Achseln. „Wozu der Aufwand, wenn man allein wohnt? Aber vielleicht inspiriert mich ja deine und Wills Gegenwart. Ich werde noch ein paar neue Zutaten besorgen. Da wir gerade vom Einkaufen reden – ich wollte vorschlagen, heute ins Einkaufszentrum zu fahren, um dir und Will ein paar Kleidungsstücke und andere wichtige Dinge zu besorgen. Ich weiß, dass wir nicht alles ersetzen können, was ihr verloren habt, aber das wäre zumindest schon mal ein Anfang.“
Holly sah ihn verblüfft an. „Du bist ein guter Mensch“, sagte sie so langsam, als würde ihr das erst jetzt bewusst, „ein wirklich guter Mensch. Du bist gar kein Idiot.“ Verwirrt schüttelte sie den Kopf. „Ich habe mich anscheinend in dir getäuscht, Alex.“
Er hob eine Augenbraue. „Danke. Schön, dass du mich nicht mehr für einen Idioten hältst. Lass mich das Kompliment erwidern. Du bist auch ein guter Mensch, Holly Stanton.“
Holly musste lächeln. Alex sah so süß aus, wie er da zerzaust an ihrem Fußende saß und sie anlächelte. Sie mochte ihn wirklich . Wie hatte sie sich seine Freundschaft nur entgehen lassen können?
„Hm“, antwortete sie. „Das reicht mir noch nicht. Ich will, dass du all die ekligen Dinge widerrufst, die du mir im Laufe der Jahre an den Kopf geworfen hast. Dass ich verkrampft sei zum Beispiel.“
Alex überlegte kurz. „Also, du wirkst gerade ziemlich entspannt. Das verkrampft kann ich wirklich zurücknehmen.“
„Und was ist mit hochnäsig und selbstgefällig?“
„Okay, darüber brauche ich nicht erst lange nachzudenken. Stimmt eindeutig nicht.“
„Stur?“
Alex schnaubte. „Sorry, meine Liebe, aber das lasse ich stehen.“
Holly schnitt eine Grimasse. „Schön. Was hast du mir noch an den Kopf geworfen? Ach ja, verklemmt.“
Alex hob die Augenbrauen und grinste erneut – diesmal so aufreizend lasziv, dass Holly von Kopf bis Fuß heiß wurde. „Nun ja“, sagte er gedehnt, „mal sehen. Ich glaube, das hast du letzten Samstag selbst widerlegt, findest du nicht?“
Selbst schuld, dachte Holly errötend. Sie hatte den Samstagabend mit keinem Wort mehr erwähnen wollen, und jetzt hatte sie Alex selbst daran erinnert. Plötzlich wurde ihr unangenehm bewusst, dass sie nur eines seiner T-Shirts trug und keine Unterwäsche. Das Shirt war zwar riesig, war ihr jedoch bis zu den Hüften hochgerutscht und …
Holly zwang sich dazu, Alex’ Blick zu erwidern, während sie fieberhaft überlegte, wie sie das Thema wechseln konnte.
Alex beugte sich vor. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du absolut hinreißend aussiehst, wenn du rot wirst?“
Jetzt glühte Holly erst recht von Kopf bis Fuß. „Das machst du doch mit Absicht, Alex!“ Sie presste die Hände gegen die heißen Wangen. „Lass das gefälligst.“
Er beugte sich ein Stück weiter vor und ließ eine Fingerspitze über ihre Unterlippe gleiten, bis sie erschauerte. „Was soll ich lassen?“, fragte er mit gespielter Unschuld.
Sie musste sich unbedingt etwas einfallen lassen, damit er aufhörte. Ihr Puls raste, ihr Atem stockte und ihr Körper stand in Flammen. Alex durfte auf keinen Fall merken, welche Wirkung er auf sie hatte. Das wäre so demütigend, dass sie gezwungen sein würde, sein Haus zu verlassen, und dieses Bett war wirklich bequem und die Badewanne überirdisch. Ganz zu schweigen davon, dass es das Ende ihrer Freundschaft bedeuten würde, die gerade erst begonnen hatte.
Sie holte tief Luft. „ Das hier!“, sagte sie mit fester Stimme, schob seine Hand weg und riss sich zusammen. „Du hast dich durch die ganze Highschoolzeit hindurchgeflirtet. Dir liegt das, aber mir nicht, und es gefällt mir auch nicht. Du wirst lernen müssen, mit einer Frau Kontakt zu haben, ohne mit ihr zu flirten. Das wird dir zur Abwechslung mal ganz guttun.“
Sie runzelte die Stirn. „Ich will wirklich, dass diese Freundschaft funktioniert, Alex. Will mag dich, und ich mag dich, was sich völlig ungewohnt für mich anfühlt, und wir wohnen bei dir. Bitte mache unsere gemeinsame Zeit nicht kaputt. Ich weiß natürlich, dass das Flirten bei dir nichts zu bedeuten hat und dass du bei Frauen einfach nicht anders kannst, aber … also, ich mag es einfach nicht, okay?“
Nervös wartete Holly auf Alex’ Reaktion.
„Okay“, antwortete er schließlich. „Unsere Freundschaft zu ruinieren, ist das Letzte, was ich will.
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