Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
Gesellschaft von Männern fühlen sollte, wenn sie aufgedonnert ist.«
Und das war sie. Sie sah toll aus in ihrem lavendelfarbenen Kleid. Hohe Absätze trug sie auch wieder. Gabe vermied es, auf ihre Beine zu starren. Oder ihre Brust. Ihr Gesicht sah er besser auch nicht an. Er fand sich damit ab, den oberen Teil ihres Kopfes anzureden. Aber die anderen Männer hatten keine derartigen Probleme.
»Hey, hübsche Lady.« Mike strahlte. »Kommen Sie oft her?«
»Mike, wir haben uns doch erst letzten Montag hier das Spiel angesehen, erinnerst du dich?«
Er verzog das Gesicht. »Ach ja. Aber da hast du noch nicht so fantastisch ausgesehen.«
»Gabe, das ist verrückt.« Charlotte ging zu ihm. Er bemerkte, wie seine Freunde dabei ihren Hüftschwung beobachteten, und musste sich davon abhalten, ihnen böse Blicke zuzuwerfen. »Es ist doch nicht so, als wären sie richtige Männer. Sie sind einfach unsere Kumpel.«
»Das weise ich zurück«, meldete sich Sean zu Wort.
»Ja, versuch es mal mit uns, Baby.« Ryan wackelte mit den Augenbrauen. »Wir haben dir viel Liebe zu bieten, du heiße Braut.«
»Heiße Braut? Lernt ihr Jungs solche Ausdrücke in der High School?«
»Gabe, sie nimmt das nicht ernst«, beschwerte sich Sean.
»Wie könnte ich?« Charlotte lachte. Gabe stellte fest, dass sie einen dunkleren Lippenstift benutzt hatten. Ihre Augen wirkten riesengroß. Was immer sie mit Make-up anstellte, funktionierte bestens. »Ihr spielt doch bloß die Clowns.«
»Tu so, als wärst du auf einer großen Party.« Gabe versuchte sich zu konzentrieren. Er hatte Charlotte versprochen, ihr zu helfen, und das wollte er auch, selbst wenn es darum ging, dass sie die weiblichste Frau der Welt wurde.
»Egal was sie sagen, lächle einfach, aber bewahr Haltung.«
»Was für eine?« fragte Charlotte verwirrt.
»So, als wären sie Ungeziefer.« Er lächelte. Wie eine Frau sich einen Mann angelte, würde er ihr nicht beibringen.
»Als wärst du die schönste Frau der Welt und diese Kerle nur Zeitverschwendung. Als wäre es verrückt von ihnen, auch nur davon zu träumen, dass sie eine Chance bei dir haben könnten.«
»Hey, Gabe, das ist nicht fair.« Mike verzog das Gesicht.
»So behandeln mich alle Frauen. Du verdirbst uns den Spaß.«
Charlotte begriff allmählich. »Du meinst, ich soll sie wie Dreck behandeln, und dann verehren sie mich, als wäre ich eine Göttin?«
»So ist es.«
Sie schlenderte zu dem Barhocker zurück, auf dem sie vorher gesessen hatte. Gabe stellte unwillkürlich fest, dass ihr Hüftschwung wirklich faszinierend war.
»Hey, hübsche Lady«, begann Mike wieder.
Sie riss die Augen weit auf, aber ihre Stimme klang kühl und amüsiert. »Dies hier…« sie deutete auf ihren Körper, »… ist nicht für dich.« Sie lächelte und wandte sich ab.
Ryan lachte. »Entschuldigen Sie, Miss, haben Sie Kleingeld fürs Telefon?« Er grinste. »Meine Mutter hat mir befohlen, sie anzurufen, wenn ich mich verliebe.«
Charlotte griff in ihre Tasche und holte ein paar Münzen heraus. »Hier. Und danach rufen Sie jemanden an, den das interessiert.«
»Oh, sie ist gut«, stellte Sean fest, als Ryan zurückwich.
»Hier ist was Besseres. Sind Sie müde? Das müssten Sie eigentlich sein, da Sie mir schon den ganzen Abend durch den Kopf gehen.«
Charlotte versuchte gelangweilt auszusehen, musste dann aber lachen. »Okay, du gewinnst. Du kriegst den Tanz.«
Sean strahlte und führte sie auf die Tanzfläche. »Das funktioniert jedes Mal«, rief er den anderen zu.
Gabe beobachtete Charlottes Bewegungen, bemerkte aber auch, dass einige andere Männer das ebenfalls taten.
Er wollte sich nicht zu ihr hingezogen fühlen. Ihre Freundschaft sollte sich nicht verändern. Um sich abzulenken, stellte er sich Charlotte so vor, wie sie mit acht Jahren ausgesehen hatte. Und da das nichts half, dachte er an die alten Jeans und weiten Sweatshirts, die sie früher immer getragen hatte.
Er musste sich eingestehen, dass er Charlotte nie zuvor als Frau betrachtet hatte. Doch nun hatte er keine andere Wahl mehr. Ihre Verwandlung war für ihn wie ein Schlag ins Gesicht.
Jetzt lachte sie über einen Witz von Sean. Sie sah unglaublich gut aus. Sie war glücklich, lebhaft…
Und er wollte sie.
Hände weg, ermahnte ihn sein Gewissen. Sie ist eine gute Freundin, weißt du noch?
Das stimmte. Charlotte war ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Frauen kamen und gingen, aber Freunde blieben. Nach ihrem Streit konnte er sich vorstellen,
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