Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BIANCA SPEZIAL Band 06

BIANCA SPEZIAL Band 06

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN GREENE MURIEL JENSEN
Vom Netzwerk:
ihren Kopf!“, schrie Sin. „Press weiter!“
    Bobbi wusste, sie musste sich nun konzentrieren und alles geben.
    Sie hatte das Gefühl, von dem Schmerz zermalmt zu werden. Und er wurde immer unerträglicher. Bobbi hielt den Atem an und presste. Nichts wünschte sie mehr, als dieses Kind aus ihrem Körper in die Hände seines Vaters zu übergeben.
    „Sie kommt, wir haben den Kopf, Bobbi!“
    Und dann gab es kein Halten mehr. Bobbi konzentrierte sich mit aller Kraft, betete und presste.
    „Rechte Schulter. Linke Sch…Wow!“ Ein glückliches Lachen folgte Sins Ausruf.
    Sekundenlang herrschte totale Stille. Sin hielt ein feuchtes rotes Bündel in seinen Händen und glaubte bei dessen Anblick in Panik ausbrechen zu müssen. Aber sogleich fiel ihm ein, was er zu tun hatte: zu beiden Seiten der Nase von der Nasenwurzel aus abwärts streichen, dann Hals und Kinn aufwärts.
    Bobbi, die sich erschöpft in die Kissen zurückgelegt hatte, hörte keinen Laut und richtete sich zutiefst besorgt auf.
    In diesem Moment vernahm sie den ersten schwachen Schrei, dem ein lautes, unzufriedenes und beinahe wütendes Kreischen folgte. „Ist sie okay?“, fragte sie.
    Sin wickelte das Baby in ein Handtuch. In diesem Moment mochte er das Baby nicht einmal mit Bobbi teilen. Dies war sein Kind. Er hatte es gezeugt, ernährt und auf die Welt gebracht. Voller Bewunderung bestaunte er sein Werk. Himmel, er fühlte sich erhöht und erniedrigt zugleich.
    „Dem Baby geht es gut.“ Behutsam legte Sin Bobbi das Baby auf den Bauch. „Aber es ist ein Travis und nicht Janeil.“ Sin schlang zärtlich die Arme um Bobbi und küsste sie. „Gut gemacht, Liebes.“
    „Ein Junge?“ Bobbi staunte. „Dabei war ich mir so sicher.“ Sie musterte den faltigen kleinen Schreihals und dachte, dass sie das schönste Baby in den Armen hielt, das je von einer Mutter geboren wurde. Ein Wunder! „Wir haben einen Sohn. Ich kann nicht glauben, dass wir es geschafft haben.“
    Sin setzte sich neben sie und hielt beide im Arm. Liebe erfüllte ihn, jeden Winkel seines Herzens. Alles war nun verändert. Dieses kleine Wesen war ein Teil von ihm, ein Teil von Bobbi. Ein Kind der Liebe.
    „Ich liebe dich so sehr“, sagte er. „Aber die Worte erscheinen mir nur hohl und bedeutungslos. Wahrscheinlich gibt es keine, die meine momentanen Gefühle ausdrücken können.“
    „Ich verstehe dich, Sin.“ Bobbi zog seinen Kopf zu sich herab. „Ich fühle dasselbe.“ Sie küsste ihn. „Ist dir eigentlich klar, dass du unser Baby entbunden hast?“ Sie lächelte stolz. „Jetzt darfst du auf deine Visitenkarte drucken: ‚Paul Sinclair, Anwalt und Geburtshelfer‘.“
    Bei der Vorstellung musste er grinsen. „Ruh dich erst einmal aus, Liebes. Ich habe noch einiges zu erledigen, dann werde ich noch einmal versuchen zu telefonieren … und mir einen Drink genehmigen.“
    „Wollen Sie bei mir anfangen? Sie haben gute Arbeit geleistet.“ Dr. Fletcher lächelte zufrieden. „Ihre Patienten sind bei bester Gesundheit.“
    „Danke“, sagte Sin, „aber ich glaube nicht, dass meine Nerven noch mehr ertragen könnten.“
    „Ich behalte Sie alle drei bis morgen früh hier“, versprach der Arzt. „Sie können mit im Kreißsaal schlafen. Ruhe wird Ihnen guttun.“
    „Sind Sie sicher, dass Bobbi und das Baby okay sind?“
    „Ganz sicher. Und falls Sie Lust auf Champagner haben, lasse ich Ihnen sogar eine Flasche schicken. Aber zunächst sollten Sie erst mal ein wenig schlafen.“
    Sin erwachte von einem Wiegenlied, das in nicht ganz reinem Sopran erklang. Er setzte sich auf und meinte, nie im Leben etwas Schöneres gehört zu haben.
    Es war Mitternacht oder später, und Bobbi saß in einem Sessel am Fenster, blickte in die Nacht und stillte das Baby. Sin trat hinter sie und umschlang sie und das Kind.
    „Entschuldige, wenn ich dich aufgeweckt habe“, flüsterte Bobbi. Begierig saugte das Baby mit geschlossenen Augen und fliegenden Händchen. Bobbi lehnte den Kopf an Sin. „Ich habe nachgedacht“, sagte sie. „Vor acht Monaten war ich so sicher, dass unsere Liebesnacht ein Fehler gewesen war.“ Sie lächelte glücklich. „Und nun sieh nur, was ich habe. Dich …“ Eine Träne rann ihr über die Wange. „Dich und Travis.“
    Zärtlich strich Sin ihr das Haar aus der Stirn und küsste ihr die Träne fort. „Ich bin der Glückliche. Ich möchte am liebsten aufs Dach klettern und der ganzen Welt verkünden, was für einen wunderschönen Sohn wir haben.“
    Bobbi

Weitere Kostenlose Bücher