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Bibbeleskaes

Bibbeleskaes

Titel: Bibbeleskaes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Glaser
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plötzlich im Eingang gestanden, ganz verstört hat er gewirkt, als er das Durcheinander gesehen hat! Anstatt dass er seine Sophie mal nach der ganzen Aufregung in den Arm nimmt, musste sie ihn trösten.«
    Ich traute meinen Ohren nicht! Ausgerechnet die dumme Hedwig ließ meine Verdächtigungen zur Gewissheit werden. Felix war erst nach dem Aufritt der Hellsass Devils zurückgekommen. Davor war er auf Murnier getroffen, hatte den alten Mann umgebracht und in den Bach geschleppt. Dass er den Zimmerschlüssel vergessen hatte, glaubte ich nicht. Aber wieso war er dann zurückgekommen?
    Â»Stimmt«, sagte Alban Brandt in meinem Kopf. »So könnte es gewesen sein. Aber beweisen können Sie bisher nur, dass er zur vermeintlichen Tatzeit vor dem Haus von Murnier gewartet hat und nicht in der Festhalle war. Für ein intensives Verhör würde das allemal ausreichen, aber die Möglichkeit gibt es leider nicht. Tote können nun mal nicht reden. Ein Selbstmord allerdings würde einem Schuldeingeständnis schon recht nahekommen.«
    Â»Ist wahrscheinlich in jeder Beziehung so, dass einer das Heft fest in der Hand halten muss«, erklärte mir Hedwig. »Das merk ich doch schon nach der kurzen Zeit mit Pascal. Der Mann braucht nicht nur eine feste Hand, der braucht auch eine Grundrenovierung. Weißt du, was ich gemacht habe, nachdem ich bei der Polizei fertig war?«, flüsterte sie mir ins Ohr und antwortete, als ich den Kopf schüttelte: »Ich habe ihm ein neues Hemd gekauft! Willst du’s mal sehen?«
    Ich nickte ergeben. Schnell lief sie zu einem himmelblauen Fiesta voraus, öffnete den Kofferraum und hielt mir ein lindgrünes Hemd in einer durchsichtigen Plastiktüte hin.
    Â»Na, was sagst du?«
    Â»Es wird ihm gefallen«, log ich.
    Â»Ich werde ihm seinen Military-Look schon austreiben!«
    Sie zwinkerte mir zu, als sie sich hinters Lenkrad setzte. Die Schonbezüge der Sitze zierte ein wuscheliger Kunststoff mit Wolkenmuster, unter dem Rückspiegel baumelten zwei Engelchen, die ein Herz festhielten. Schwer zu glauben, dass sie tatsächlich ein Klischee nach dem nächsten erfüllte. Ihre Küche hatte ich mir bereits bei unserer ersten Begegnung rosa vorgestellt. Jetzt war ich mir sicher, dass sie es war.
    Â»Geschmack muss man halt den Männern erst beibringen«, setzte sie noch obendrauf und startete dann den Wagen.
    Kaum war sie hinter der Kurve bei Boscherts Haus verschwunden, holte ich mein Handy aus der Tasche. Sophie meldete sich nicht. Ich hinterließ eine Nachricht. Von der Kirche kommend fuhr ein roter Audi an mir vorbei. Gleichzeitig schlugen die Glocken von Sankt Bernhard zwölfmal, und das Angelusläuten setzte ein. FK , dachte ich und wählte seine Nummer.
    Â»Hast du wieder Neuigkeiten?«, fragte er in diesem Oberlehrerton, mit dem man übereifrige Schüler ausbremste.
    Ich hielt mir das Ohr zu, damit ich FK verstehen konnte. Ich hörte Fahrgeräusche, eine Stimme im Hintergrund, eine Hupe.
    Â»Bist du allein?«, wollte ich wissen.
    Â»Ich bin auf dem Weg nach Oberkirch. Sophie gibt eine Pressekonferenz. Wir sind zu dritt: mein Wagen, mein Radio und ich. Was soll das Misstrauen? Sind deine Neuigkeiten so sensationell, dass sie schärfste Geheimhaltung brauchen?«
    Â»Felix war Murniers Sohn.«
    Wie um das Gewicht dieser Aussage zu untermauern, schwoll das Läuten um mindestens drei weitere Glocken an. So eng ich das Handy auch ans Ohr presste und das andere zuhielt, von FK hörte ich erst mal nichts.
    Â»Das ist jetzt aber wirklich mal was … Mannomann, wie bist du denn darauf …?«, staunte er dann in Halbsätzen.
    Â»Meine Mutter«, schrie ich gegen das Läuten an. »Ohne dich hätte ich sie nicht zum Sprechen gebracht.«
    FK s Antwort ein Stöhnen, dann ein Jammern darüber, dass Martha ihm nie mehr sein Spezialschnitzel machen werde, er nie mehr gemütlich in der Linde ein Bier trinken könne.
    Â»Kannst du wohl!« Auf der Straße auf und ab gehend, brüllte ich ihm die Geschichte ins Ohr. Die zwischen Martha und Pierre Mueller ließ ich natürlich weg. Ein alter Käfer hupte mich zur Seite, fuhr an mir vorbei hinauf bis zur Kirche und parkte dort. Es stieg niemand aus. Überhaupt war niemand zu sehen. Auch Pascals Blumen zupfende Schwägerin war verschwunden.
    Â»Das erklärt einiges«, meinte FK , als ich zu Ende erzählt

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