Bibi Blocksberg - Das Buch zum Kinofilm
die Couch. „Ich such nur ein paar Fotos.“
Da klingelte das Telefon.
„Vielleicht ist das Tom!“
Er hob ab, lauschte einen Moment und hielt dann den Hörer Frau Hübner hin.
„Frau Eggenbrecht“, sagte er und schaute enttäuscht drein.
Frau Hübner übernahm das Gespräch. Als Florian sich an ihr vorbei zurück zum Sofa zwängte, stolperte er unglücklich über die Telefonschnur, verhedderte sich mit den Füßen in ihr und riss sie aus der Wand.
„So ein Mist!“ Florian starrte wütend das lose Kabel an. „Wenn Tom jetzt anruft, kommt er nicht durch.“
„Und wir haben kein Handy“, stellte Frau Hübner bedauernd fest.
Es klingelte an der Tür. Florian ging öffnen. Draußen stand Bibi mit ihrem Besen.
„Ach, du bist’s“, sagte Florian betont gleichgültig und ließ sie eintreten.
„Hi, Flo.“
„Bibilein! Wie schön. Komm rein“, begrüßte Frau Hübner sie. „Ich hab Apfelkuchen gemacht. Willst du ein Stück?“
„Ja, gerne.“
Florian ging wortlos an seinen Schreibtisch, setzte sich davor und begann seinen Schulrucksack auszupacken.
Bibi trat neben ihn.
„Flo, es tut mir Leid“, sagte sie. „Jetzt hör mir doch mal zu.“
„Keine Zeit.“ Er blickte nicht auf. „Ich muss lernen.“
„Ich muss auch lernen. Das können wir doch zusammen machen.“
„Ich hab jetzt echt keine Zeit, Bibi.“ Er zog vorsichtig die Schallplatte aus seinem Rucksack und starrte sie an.
„Auch wenn ich will, dass wir wieder Freunde sind?“, fragte sie fast flehentlich.
Er stand auf und blickte sie zum ersten Mal direkt an. „Auch dann nicht.“
Um Bibi zu zeigen, dass sie unerwünscht war, ging er mit der Schallplatte zur Couch, nahm seinen Teddy in den Arm und studierte das Cover. Er tat, als wäre sein Besuch Luft. Mit hängenden Schultern ging Bibi zur Tür. Dort drehte sie sich noch einmal um.
„Flo, ich hab die Kugel dabei. Vielleicht willst du ja…“
„Will ich nicht“, erwiderte er schroff. „Ich brauch deine Kugel nicht mehr. Tom ruft heute Abend an, hat er mir gemailt.“ Dann starrte er wieder auf die Single.
Stumm machte Bibi kehrt und ging hinaus. Leise schloss sie die Tür hinter sich.
Plötzlich stutzte Florian. Er musterte seinen Teddy, dann schaute er den Teddy auf der Plattenhülle an, den die blonde junge Frau auf dem Schoß hielt. „Nanu? Das ist doch mein Bär.“ Er schüttelte lächelnd den Kopf und bettete den Teddybär besonders liebevoll neben sich auf ein Kissen. Da kam Frau Hübner mit dem Apfelkuchen. Sie blickte sich verwundert um. „Huch! Wo ist denn deine Freundin?“
„Bibi ist nicht mehr meine Freundin.“
„Schade“, meinte Frau Hübner. „Sie hätte den Stecker heil hexen können.“
Bernhard Blocksberg arbeitet im
FÜNFZEHNTEN KAPITEL
bis spät in die Nacht in seinem Büro. Aber auch Rabia versteht etwas von Computern…
Rabia war allerbester Laune.
Sie sang vergnügt vor sich hin und schwenkte den armen, alten Kater wie einen Tanzpartner im Kreis.
„Freut Euch nicht zu früh, Herrin“, warnte Maribor. „Hochmut kommt vor dem Fall und das war erst der erste Streich.“
„Und der zweite folgt sogleich“, fügte Rabia gehässig hinzu. Sie packte den Kater am Schlafittchen und warf ihn mit Schwung in eine offene Truhe. „Du Spielverderber!“
Maribor maunzte empört auf, als der Deckel der Truhe zufiel und ihm seinen hübschen buschigen Schwanz einklemmte.
Eine Frau im schwarzen Trenchcoat und mit Sonnenbrille hastete durch die Nacht. Ihren breitkrempigen Hut hatte sie tief in die Stirn gezogen. Sie war äußerst unauffällig gekleidet, allein ihre knallroten, hochhackigen Schuhe fielen auf.
Als sie vor dem Hauptgebäude der Jungbrunn Pharma AG ankam, schaute sie sich kurz nach allen Seiten um. Nichts. Kein Mensch war unterwegs und in dem hohen Bürogebäude waren nur noch einige wenige Fenster erleuchtet.
Rabia schlüpfte schnell in das Gebäude, fuhr ein paar Stockwerke mit dem Lift, stöckelte die einsamen Gänge entlang und gelangte schließlich in einen Seitenflügel, in dessen Räumen noch gearbeitet wurde. Jetzt war ihr Moment gekommen!
„ Eene meene Hexenbier, ein Streifenhörnchen wird aus mir. Hex-hex!“
Das kleine, putzige Nagetier wäre nicht einmal dem Nachtwächter aufgefallen, als es flink und unauffällig an der Wand entlanghuschte und in ein Zimmer lief, in dem noch Licht brannte.
Hier saß Bernhard Blocksberg an seinem Schreibtisch und überprüfte an seinem Computer noch einmal die Bilanzen, die er
Weitere Kostenlose Bücher