Bibi Blocksberg - Das Buch zum Kinofilm
Jahre lavinisches Gruselmoor sind genug, um über dein Leben nachzudenken“, entschied Walpurgia.
Rabia kochte vor Wut und Enttäuschung. Sie schaute giftig auf Maribor hinunter. „ Du bist schuld, Dummschnurrer! An allem bist nur du schuld!“
Walpurgia machte eine Handbewegung und die Wächterinnen packten die Verurteilte bei den Armen. Rabia schluchzte trocken auf, als sie abgeführt wurde, maulte und meckerte. Sie zerrte Maribor samt Kugel an seiner Leine hinter sich her. Er maunzte wütend: „Aua! Nicht so fest! Ihr tut mir ja weh!“
Als sie weg war, fuhr Walpurgia fort: „Wir werden Rabia trotz allem nicht hassen. Sie wird für ihre Fehler büßen und ihre Untaten bereuen. Dessen bin ich mir sicher.“ Dann wandte sie sich an Barbaras Tochter: „Bibi, die Kugel.“
Bibi griff in ihren Beutel, trat vor und überreichte sie Walpurgia. Die nahm die Kugel und schritt damit zu dem kleinen, rauchenden Vulkankegel. Alle verfolgten mit höchster Anspannung, was nun geschah. Walpurgia ließ die Kugel in die glühende Lava gleiten.
„So kehre die Formel der ewigen Jugend an einen sicheren Ort zurück“, sagte sie.
Aus dem Krater flirrten und tanzten Kräuternamen und chemische Formeln. Schubia trat vor und fing sie mit einem Netz auf. Dann breitete sie die Bestandteile der Formel auf ein am Boden liegendes Stück Pergament.
Bibi sah gebannt zu.
„Kriege ich jetzt eine neue Kugel?“, fragte sie ein wenig schüchtern.
„Natürlich.“ Walpurgia lächelte und trat näher. „Und auch Barbara wird wieder in den Kreis der Hexen aufgenommen. Wenn sie es will.“
„Ja…“ Barbara strahlte vor Glück. „Ja, das will sie!“
Walpurgia befahl: „Der Besen!“ Und schon hielt Barbara einen funkelnagelneuen Hexenbesen in der Hand. „Das Hexbuch!“ Eine ihrer Dienerinnen reichte es ihr und sie gab es an Barbara weiter. „Die Kugeln!“
Das Amphitheater verdunkelte sich und zwei Hexen trugen beim flackernden Schein von Fackeln feierlich zwei märchenhaft funkelnde Hexenkugeln auf Samtkissen herbei.
Wieder erhob Walpurgia ihre Stimme: „Diese zwei Kugeln haben vor mehr als zweihundert Jahren den malvisischen Hexen Gunhild und Gernora gehört. Wie ihr waren sie Mutter und Tochter und zwei unserer verehrungswürdigsten Ahninnen. Bis jetzt sind die Kugeln in unserem Hexenmuseum gewesen, nun sollen sie euch gehören.“
Sie nahm die erste Kugel und überreichte sie Bibi, die sie ehrfürchtig wie einen kostbaren Schatz betrachtete. Dann erhielt Barbara die zweite Kugel. Sie war sichtlich ergriffen.
Walpurgia streckte die Hände vor und sprach, an beide gerichtet, die Hexenformel; „ Lang wie eure sieben Leben soll die Kugel Glück euch geben.“
„ … Glück uns geben“, wiederholten Bibi und Barbara. „ Hex-hex!“
Da jubelten die anderen Hexen und fielen mit ein: „ Hex-hex! Hex-hex! Hex-hex!“
„Danke, Schwestern!“ Barbara strahlte und ließ ihren Blick über die Versammlung schweifen. „Ich danke euch!“ Dann nahm sie Bibi in die Arme und die beiden hielten sich, so fest sie konnten.
Florian eilte herbei, bückte sich und hob die roten Pantoffeln auf, die auf der Erde lagen. Er knautschte sie zusammen, holte weit aus und warf sie in den Krater des kleinen Vulkans. Es gab eine kleine Explosion und Rabias Pantoffeln verbrannten lichterloh zu Asche. Nun… im Gruselmoor würde sie ohnehin festes Schuhwerk brauchen.
„Übrigens, Barbara“, wandte sich Walpurgia an Bibis Mutter, „wenn ihr jetzt nach Hause kommt, dann wundert euch nicht. Ich habe ein wenig in deinem, das heißt, in eurem Sinn, gehext.“ Sie lächelte verschmitzt. „Ich denke, es wird dir recht sein.“
Die Blocksbergs saßen im Wintergarten gemütlich beim Frühstück, da klingelte das Telefon. Bernhard ging ran. Am anderen Ende war die Jungbrunn Pharma AG. Er lauschte in den Hörer, dann lachte er herzlich.
„Das ist ja… ja, einfach unerklärlich. Unerklärlich!… Das hätte ich an Ihrer Stelle doch genauso gemacht… Hahaha! Ja, natürlich!… Nein, für heute habe ich genügend… Gut, gut… Bis morgen dann, Doktor Buttkock. Bis morgen!“
Barbara und Bibi zwinkerten sich über den Tisch hinweg zu und schlugen ihre Handflächen gegeneinander. Bernhard legte auf und als er zum Tisch zurückkam, lächelte er spitzbübisch.
„Mein Geschäftsbericht ist im Computer wieder aufgetaucht“, sagte er betont lässig.
„Ach was?“ Barbara tat höchst erstaunt.
„Im Original! Ich wurde soeben von Doktor Buttkock
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