Bier auf Wein, das lass sein!
einer ständig steigenden Abhängigkeit, sondern auch dazu, dass der Organismus nachts immer mehr Alkohol abbauen muss, was einen friedlichen Schlummer eher stört als fördert, sodass der Betroffene nach einigen Stunden des Tiefschlafs plötzlich wieder aufwacht und nicht mehr einschlafen kann.
Eine Erklärung für dieses Phänomen haben Forscher der amerikanischen Wake-Forest-Universität gefunden: Demnach wirkt Alkohol in hohen Dosen dämpfend auf den Thalamus, eine Gehirnregion, die für die Steuerung eines erholsamen Schlafes große Bedeutung hat. Folge: Der Thalamus kann nicht mehr regelnd eingreifen und lässt denBetroffenen in eine Art »Narkose« fallen. In geringen Dosen hat Alkohol dagegen einen eher stimulierenden Effekt auf den Thalamus, was dazu führt, dass dieser nach einigen Stunden, wenn der Alkohol nach und nach abgebaut worden ist, immer aktiver wird und den Betroffenen gnadenlos weckt. Von erholsamem Schlaf kann dann keine Rede mehr sein.
__ Schlafwandler __
Sprich niemals einen Schlafwandler an, sonst findet der nicht mehr ins Bett zurück!
Erwachsene Menschen, die nachts ihr Bett verlassen und ziellos durch die Wohnung irren, sind zum Glück sehr selten. Bei Kindern geht man dagegen davon aus, dass etwa 15 Prozent zu nächtlichen Ausflügen neigen. In derartigen Fällen – so hört man oft – müsse man sich möglichst still verhalten und dürfe den Betreffenden keinesfalls ansprechen, sonst fände der nicht ins Bett zurück oder könne sogar – noch viel schlimmer – einen lebensgefährlichen Schock erleiden. Doch das ist Unfug!
Nach Ansicht der »Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin« kann man sich mit einem Schlafwandler sogar bedenkenlos unterhalten, wobei man allerdings damit rechnen muss, dass man auf Fragen vollkommen unpassende Antworten erhält. Da Schlafwandler nicht verstehen, was um sie herum vorgeht, reagieren viele von ihnen zudem ausgesprochen aggressiv, wenn man sie anspricht.
Danach suchen sie jedoch erstaunlicherweise wieder ihr Bett auf, das sie in der Regel auch problemlos finden, und können sich am nächsten Tag weder an ihren nächtlichen Spaziergang noch an irgendein Gespräch erinnern.
__ Schnaps __
Nach einem fetten Essen geht nichts über einen Verdauungsschnaps!
Nach einer schweren, fetten Mahlzeit verlangt es viele Menschen nach nichts so sehr wie nach einem klaren Schnaps: einem Korn, einem Obstler oder einem Aquavit. Der soll angeblich die Verdauung anregen und auf diese Weise das lästige Völlegefühl vertreiben. Doch ob er dazu überhaupt in der Lage ist, erscheint mehr als zweifelhaft!
Allenfalls fördert Alkohol, in geringen Mengen genossen, die Produktion von Magensäure und beschleunigt zudem die Magenentleerung, wodurch kurzfristig ein Gefühl der Erleichterung entsteht. Diese angenehme Empfindung wird jedoch mit dem Nachteil erkauft, dass das Fett nicht schneller, sondern sogar langsamer aufgespalten wird, weil der Organismus zunächst mit dem Abbau des Alkohols beschäftigt ist. Daraus Energie zu gewinnen, ist für ihn nämlich wesentlich einfacher als aus anderen Nahrungsmitteln.
Außerdem reizt der hochprozentige Alkohol die Verdauungsorgane und kann, wenn man ihn häufig zu sich nimmt, durchaus eine chronische Magenschleimhautentzündung heraufbeschwören.
__ Schnupfen __
Zieh bei Schnupfen nicht die Nase hoch, das gehört sich nicht!
Kinder lernen es von klein auf: Bei Schnupfen verwendet man ein Taschentuch, in das man den schleimigen Naseninhalt möglichst dezent hineinschnäuzt! Die Nase einfach geräuschvoll hochzuziehen, gilt nämlich als außerordentlich unfein und ist deshalb streng verboten. Diese Benimmregel ist jedoch aus medizinischer Sicht ganz und gar falsch. Und zwar deshalb, weil man beim kraftvollen Schnäuzen einen erheblichen Druck erzeugt, der den mit Bakterien versetzten Schleim nicht nur nach außen, sondern zum Teil auch in die Nasennebenhöhlen befördert. Umfangreiche Studien, die unabhängig voneinander an den Universitäten von Virginia in den USA und Arhus in Dänemark durchgeführt wurden, ergaben übereinstimmend, dass bei jedem Schnäuzen etwa ein Milliliter Schleim in die Nebenhöhlen geblasen wird. Bei durchschnittlich 40 Nasenreinigungen pro Schnupfentag ergibt das eine ganz beachtliche Menge. Mit dem trompetenden Schnäuzen steigert man deshalb nur das Risiko, zusätzlich zum Schnupfen auch noch eine eitrige Nasennebenhöhlen-Entzündung zu bekommen. Daher
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