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Biest: Thriller (German Edition)

Biest: Thriller (German Edition)

Titel: Biest: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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gerne, ebenso wenig wie sein Auftraggeber. Die Brücke abbrennen. Sein Plan sah nicht weniger vor.

KAPITEL 57
    Amsterdam, Niederlande
08. Februar 2013, 16.04 Uhr (zur gleichen Zeit)
    In der Einsatzzentrale der ECSB herrschte konzentrierte Anspannung. Alle Anwesenden spürten, dass sie auf einen entscheidenen Punkt ihrer Ermittlungen zusteuerten.
    »Ich will noch einmal eure Herleitung sehen, Eddy«, bat Sir William, der in konzentrischen Kreisen durch die Schreibtischreihen lief.
    »Erster Kontaktpunkt mit der Zielperson: das Kaufhaus Claas&Papenburg am 21.September 2012 um 11.49 Uhr. Doreen Kaiser bezahlt an der Kasse mit einer Prepaid-Kreditkarte auf den Namen Patricia Keller.«
    »Nicht rückverfolgbar?«
    »Eine amerikanische Kreditkartengesellschaft, online ausgegeben und über mehrere Ebay-Verkäufe alter Autoprospekte aufgefüllt. Die angegebene Adresse der Karte und des Ebay-Kontos lautet Woodroad, New York.«
    »Holzweg? Sehr witzig«, grummelte Thater, ohne seinen Marsch zu unterbrechen. Weiter im Text!«
    »Zweiter Kontaktpunkt Ku’damm, eine Überwachungskamera der Polizei. Sie läuft in Richtung U-Bahnhof Uhlandstraße. Als Nächstes haben wir sie …«
    »Okay, okay. Ich weiß. Vielleicht bin ich etwas nervös«, unterbrach ihn Thater.
    »Sir?«, fragte eine weibliche Stimme vollkommen unvermittelt und mit dringlichem Tonfall in den Raum. Thater wandte sich der Analystin zu.
    »Golfech in Frankreich meldet multiples Versagen von Kühlpumpen. Über die Krisen-Hotline, die wir eingerichtet haben. Nofallmaßnahmen sind eingeleitet.«
    »Verdammt«, fluchte Will und blieb zum ersten Mal seit einer Stunde ruhig auf einem Fleck stehen.
    »Sir«, sagte die Frau, die den Zwischenfall gemeldet hatte. »Es werden immer mehr. Wenn wir nicht bald …«
    »Ich weiß, ich weiß …«, murmelte Sir William. Er sah müde aus. Sie alle sahen müde aus. Aber es nützte nichts. Also weiter im Text, dachte Will und stellte seine nächste Frage, als ob es die drohende Katastrophe in Südfrankreich nicht gegeben hätte: »Und ihr habt sie sicher bis zu dieser Wohnung verfolgt? Lückenlos?«
    Eddy räusperte sich: »Nun ja, so lückenlos das nun einmal geht. Können wir sicher sein, dass sie irgendwo jemand zwischendrin getroffen hat? Nein. Können wir nachweisen, dass sie an diesem Tag eingekauft hat und schließlich in dem Apartmentblock am Alex verschwunden ist? Ja. Definitiv. Ohne jeden Zweifel.«
    »Und wir glauben zu wissen, in welcher Wohnung sich Eisler aufhält?«
    »Ja, das glauben wir. Die Berliner Polizei hat eine sehr diskrete telefonische Befragung einiger Mieter durchgeführt, und dabei sind wir auf die Spur eines gewissen Cornelius Henke gestoßen, der seit mehreren Jahren gleich zwei Wohnungen in dem Apartmentblock angemietet hat. Direkt übereinander. Er bezahlt die Miete in bar bei der Hausverwaltung, angeblich wegen einer Pfändungsklage seiner Exfrau. Die Buchhalterin hat ihn eindeutig als Thomas Eisler identifiziert. Laut Zeugenaussagen steht die Wohnung im sechsten OG jedoch seit Jahren leer, er wohnt also offenbar im siebten Stock, wobei wir annehmen, dass er die zweite Wohnung als Fluchtweg ausgebaut hat, weswegen wir in jedem Fall beide zeitgleich stürmen sollten.«
    »Okay, das muss uns reichen«, befand Thater und fügte, an das virtuelle Konterfei zweier Männer an der Wand gewandt, hinzu: »Was meinen Sie? Herr Oberstaatsanwalt?«
    Der Kleinere der beiden nickte über den Rand seiner Lesebrille: »Sie kriegen die Papiere. Wenn ich recht informiert bin, ist das SEK bereits vor Ort?«, fragte er, an seinen Kollegen gewandt.

KAPITEL 58
    Berlin, Deutschland
08. Februar 2013, 16.35 Uhr (kurz darauf)
    Solveigh Lang schwitzte unter der schweren Schutzweste. Sie gehörte zu dem Team, das im siebten Stock in einer kurzfristig geräumten Nachbarwohnung Stellung bezogen hatte. Das ältere Ehepaar, das hier normalerweise wohnte, war von einer Beamtin in Zivil auf die Straße geleitet worden. Das SEK-Team hatte – ebenso in Zivil und die Ausrüstung in großen Reisetaschen verstaut – die Wohnung in Beschlag genommen. Nun stapelten sich die leeren Taschen auf einem Sofa aus Samt, Heckler & Koch MP5 lehnten samt Ersatzmagazinen an Biedermeierschränkchen. Die Männer mit Sturmhauben unter den Helmen mit Schallschutz und integrierten Funkgeräten drängten sich in dem engen Flur, in dem es nach gebratenem Schollenfilet und Haarwasser roch. Solveigh hockte neben dem Einsatzleiter auf dem Teppich vor dem

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