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Big Bad City

Big Bad City

Titel: Big Bad City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ed McBain
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schwarzen Rahmen an der Wand hinter ihm, zusammen mit einem Akkordeon, einem Saxophon, einer Posaune, mehreren Trompeten, einer Trommel und einer Ukulele. Meyer fragte sich, ob ein gesamtes Orchester hier hereinmarschiert war, um seine Instrumente zu versetzen.
    Schwartz nahm einen Ring aus einer Schmuckkassette und schob ihn über die Theke. »Den hat sie mir gebracht«, sagte er. »Ein islamisches Schmuckstück. Neuntes bis elftes Jahrhundert nach Christi. Herkunft wahrscheinlich Großsyrien.«
    In das quadratische Petschaft war die Zeichnung einer Ziege oder vielleicht auch eines anderen Tiers mit langen Ohren eingraviert, das war schwer zu sagen. Das Tier war von eingravierten Blüten- oder anderen Blättern umgeben, auch das war nur sehr schwer auszumachen. Der spitz zulaufende Schaft war auf beiden Seiten mit zwei Schlangen - oder vielleicht auch Krokodilen - graviert, die einen Vogel mit langem Schwanz flankierten. Zwei eingravierte Fische schwammen vom unteren Ende des Schafts zum Petschaft hinauf. Meyer wünschte, er wüßte, was diese Darstellungen mit ihrer vermeintlich zauberkräftigen, glückbringenden Wirkung bedeuteten. Irgendwie stimmte der Ring ihn heiter. Da fragte man sich unwillkürlich, wieso es im Nahen Osten so viel Zwietracht gab.
    »Die Kalifen haben damals Kunsthandwerker kommen lassen«, sagte Schwartz, »die in den griechischen und römischen Traditionen ausgebildet waren, und ließen sie nach den Wünschen und Bedürfnissen der arabischen Auftraggeber arbeiten. Dieser Ring wurde wahrscheinlich von einem Angehörigen der Oberschicht in Auftrag gegeben. Ein ziemlich teurer Ring übrigens, auch schon damals. Heute ist er etwa zwölf Riesen wert.«
    »Was haben Sie dafür bezahlt?«
    »Dreitausend. Ich konnte natürlich nicht ahnen, daß er gestohlen war. Jetzt kann ich ihn mir wahrscheinlich sonstwo hinschieben, oder?«
    Er bezog sich damit auf den merkwürdigen Unterschied, den das Gesetz zwischen einem Käufer machte, der in gutem Glauben gehandelt hatte, und einem, der wissentlich Diebesgut erworben hatte. Schwanz hatte den Handzettel mit der Auflistung des Diebesguts gelesen, den das 87. Revier verteilt hatte, und wußte nun, daß der Ring aus Syrien heiße Ware war. Er hätte die Liste einfach ignorieren und den Ring mit Gewinn verkaufen können; wie wollte man ihm nachweisen, daß er die Liste je gesehen hatte? Doch sollte man den Ring jemals zu ihm zurückverfolgen können, mußte er mit einer Anklage wegen Hehlerei und einer Haftstrafe von achtundzwanzig Monaten bis sieben Jahren rechnen. Statt dessen hatte er sofort die Polizei angerufen, die den Ring nun zweifellos als Beweisstück beschlagnahmen würde. Manchmal hat man Glück, manchmal eben nicht.
    »Hat sie Ihnen einen Namen genannt?« fragte Meyer.
    »Ja. Aber wahrscheinlich einen falschen.«
    »Welchen?«
    »Marilyn Monroe.«
    »Wie kommen Sie denn darauf, daß das nicht ihr richtiger Name war?« fragte Meyer. »Marilyn Monroe?«
    »Wir haben mal einen Typ namens Ernest Hemingway verhaftet, und er war gar nicht Ernest Hemingway.«
    »Und wer war er?«
    »Er war Ernest Hemingway. Ich meine damit, er war nicht der Ernest Hemingway, er war einfach jemand, der zufällig Ernest Hemingway hieß.«
    »Wer ist das?« fragte Schwartz. »Ernest Hemingway?«
    »Ich wette, wenn wir ins Telefonbuch schauen«, sagte Meyer, »finden wir ein Dutzend Marilyn Monroes.«
    »Was auch nicht ihr richtiger Name war«, sagte Schwartz.
    »Wie war denn ihr richtiger Name?« fragte Kling. »Der des Mädchens, das mir den Ring verkauft hat?«
    »Nein. Marilyn Monroes.«
    »Keine Ahnung.«
    »Wie sah die Frau denn aus?« fragte Meyer. Es war ihm etwas peinlich, daß ihm nicht einfiel, wie Marilyn Monroe in Wirklichkeit geheißen hatte. Kling hatte die unangenehme Eigenschaft, lästige kleine Fragen aufzuwerfen, die einen dann den ganzen Tag lang beschäftigten.
    »Sie war vielleicht dreißig, fünfunddreißig Jahre alt«, sagte Schwartz. »Einssechzig, einsfünfundsechzig groß, fünfzig Kilo, braunes Haar, braune Augen, gute, schlanke Figur. Sie trug Shorts und ein T-Shirt … tja, dieses verdammte Wetter. Sandalen. Blaue Sandalen.«
    »Hat sie Ihnen eine Adresse genannt?«
    »Ja. Deshalb habe ich mir ja gedacht, Marilyn Monroe könnte vielleicht doch ihr richtiger Name sein. Ich meine, wenn sich jemand schon einen falschen Namen aussucht, warum dann einen so berühmten?«
    »Logisch«, sagte Meyer.
    »Das hab ich mir jedenfalls gedacht.«
    »Norma

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