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Bilder aus der Anderwelt

Bilder aus der Anderwelt

Titel: Bilder aus der Anderwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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„Wollte mal ein Schutzgeldding im Ausbeuterviertel hochziehen. Julien Advent war drauf und dran, das ganze in der Night Times aufzudecken, doch das war plötzlich nicht mehr notwendig, da Bates und all seine Spießgesellen verschwunden waren. Oder was war mit diesem außerirdischen Jäger, der sich als Rettungswagen verkleidet hatte, um die Leute zu fressen, die man in ihn einlud? Das war der Entferner. Angeblich. Er hat viel Gutes getan."
    „Ja", stimmte Aday zu, wobei er aber das Wort so sehr in die Länge zog, dass es sich fast wie ein Nein anhörte, „aber schau dir auf der anderen Seite mal an, was er mit der ersten Inkarnation des Club Caligula getan hat. Ihr wisst schon, der Schuppen, der die extremsten sexuellen Spielarten bedient. Ziemlich viele Leute hatten damals einen Mordsspaß, und wenn ihre Bekannten nicht lügen, war alles ab 18 und in beiderseitigem Einverständnis ... aber offensichtlich zu verderbt für die puritanischen Moralvorstellungen des Entferners. Er ließ den Club mit allen Menschen darin einfach verschwinden. Einfach so! Aus diesem Grund hat der neue Club auch so schwere Sicherheitsmaßnahmen, und man kommt fast nicht mehr hinein. Heißt es ..."
    Dann war es im gesamten Raum urplötzlich totenstill, als die Tür krachend aufflog und General Kondor in der Begleitung eines Du tzends bis an die Zähne bewaffneter Leibwächter eintrat. Diese sich erten den Raum und steckten erst dann ihre Schusswaffen weg. De r General ließ seinen Blick abschätzig durch den Pub schwei fen. Er wirkte nicht gerade beeindruckt - weder von der Bar noch vo n den Gästen. Er trug immer noch seine Raumflottenuniform mit allen dazugehörigen goldenen Spangen auf der Schulter und e ine r Reihe Orden auf seiner Brust. Er sah aus wie ein alter Soldat, um ge b en von einer ruhigen, gefassten Ausstrahlung, die erkennen lie ß, dass er schon viele Männer hatte sterben sehen und dass ihn d e r Tod nicht im Geringsten beeindruckte.
    „Ich will Taylor", sagte er mit einer tiefen, bedächtigen Stimme, di e in der Stille wie Donner hallte.
    Ich sah auf. „Stellen Sie sich hinten an", sagte ich. „Ich bin besch äftigt."
    E r blickte zu mir herüber und überraschte mich mit einem flüchtig en Lächeln. Falls es irgendeine Auswirkung hatte, dann n ur , dass er noch gefährlicher schien. „Ich muss mit Ihnen spre c hen, Taylor, und Sie müssen sich anhören, was ich zu sagen
    Ich sah ihn an, dann seine Leibwachen und dann schließlich all d i e Reporter, die uns mit geweiteten Augen sichtlich beeindruckt anstarrt en, und das war es dann auch. Ich konnte sie nicht enttäu sc hen. Ich nickte dem General kurz zu, der zackig auf eine Eckni sche zeigte. Der junge Mann und die junge Frau, die dort saßen, v ersta nden den Wink mit dem Zaunpfahl sofort und verschwanden, wobei sie es so eilig hatten, dass sie sogar ihre Getränke stehen ließen. Der General ließ sich steif in der Nische nieder, und i ch folgte seinem Beispiel. Bettie wollte sich anschließen, doch ich blieb hart. Sie schmollte und stampfte mit dem Füßchen auf, doch sie blieb an ihrem Platz. Ich setzte mich dem General gegenüber, und seine Leibwächter bildeten sofort eine schützende Barriere z wischen der Nische und dem Rest der Bar. Ihre Hände ruhten auf d en Gewehrkolben. Die Reporter rümpften sichtlich die Nase u nd wandten sich demonstrativ wieder ihren Gesprächen zu.
    Ich sah den General nachdenklich an. „Ich bin mir nicht siche r ob ich wissen will, was Sie zu sagen haben, General. Ich bin kei n militärischer Ty p . Ich habe ein Problem mit Autoritätspersone n und arbeite ungern in einem Team."
    „Viele Leute hören nicht gern, was gut ist für sie. Die Ordnu ng in der Nightside verändert sich. Die Autoritäten sind Vergange n heit, und jemand muss sie ersetzen, ehe dieser gesamte Ort si ch im Kampf um die Beute selbst zerfetzt. Ich kann die Nightside a uf den rechten Weg führen. Sie zu einem Ort machen, auf den m an stolz ist. Ich habe die Unterstützung aufrechter und einflussreicher Personen, aber ich könnte auch Sie an meiner Seite gebrauchen."
    „Warum mich?", fragte ich aufrichtig neugierig.
    „Seien Sie bitte nicht so heuchlerisch", seufzte der General und beugte sich über den Tisch nach vorn. „Sie waren immer ein Kämpfer für das Gute in der Nightside. Sie helfen Menschen. Es ist bekannt, dass Sie Ihre eigene Art von Gerechtigkeit walten lassen, wenn es notwendig ist. Helfen Sie mir, die Nightside vo r ihren Ausschweifungen

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