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Bilder aus der Anderwelt

Bilder aus der Anderwelt

Titel: Bilder aus der Anderwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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können. Sie hätten die DVD eilends weiterverkauft; und davo n hätte ich gehört. Weißt du, es ist immer noch möglich, dass Pe n Donavon draufgekommen ist, wie tief er im Schlamassel steck t und die DVD vernichtet hat."
    „Das will ich ihm nicht geraten haben!", sagte Bettie, und ih re Augen blitzten gefährlich. „Diese DVD gehört der Zeitung, eg al was drauf ist."
    Ich sah sie nachdenklich an. „Falls sie echt ist ... interessiert es dich, was sie enthält?"
    „Selbstverständlich", erwiderte sie ohne Zögern. „Ich will e s wissen. Ich will immer alles wissen."
    „Also bleiben wir zusammen? Bis wir sie haben?"
    „Natürlich! Vergiss den Entferner! Das war nur so eine Laune, Nein; wir sind etwas auf der Spur, das die gesamte Nightside auf den Kopf stellen könnte, falls es sich nicht um eine Fälschung handelt, und weißt du, was das bedeutet? Vielleicht habe ich endlich mal eine echte Story in Händen! Ist dir eigentlich bewusst, wie lange ich davon geträumt habe, an einer echten Story zu arbeiten, an etwas wirklich Sinnvollem? Es darf nicht hier enden! Du bist der Privatdetektiv, der legendäre John Taylor. Tu was!"
    „Ich bin für Vorschläge offen", sagte ich.
    Mein Mobiltelefon klingelte. Ich drückte den grünen Knopf, und sofort bohrte sich mir Alex Morriseys bittere Stimme ins Ohr, de r m ich vom Strangef e llows aus anrief. Wie immer klang Alex be kümmert über die Welt, das Universum und den ganzen Rest. „Taylor, beweg deinen Arsch mit Warp zehn hier herüber. Ein gewi sser Pen Donavon ist gerade in meiner Bar aufgetaucht und sie ht wie der lebende Tod aus, den man noch dazu gratiniert hat! hat irgendeine DVD in den Krallen und klammert sich daran, als hinge sein Leben davon ab. Er hyperventiliert und heult sich die Augen aus dem Kopf, scheint so, als sei er der festen Über zeu gung, der Entferner wäre hinter ihm her. Sieht fast so aus, als wäre er dem wenig nachvollziehbaren Irrglauben verfallen, du seist Einzige, der ihn beschützen kann. Er sagt, du bist die einzige Pers on, der er vertraut, und das wiederum zeigt, dass er dich nicht genau kennt. Würdest du nun also die Güte besitzen, vorbeizu kom men, ehe er auch noch den letzten Kunden verschreckt? Die meiste n haben aus unerfindlichen Gründen beschlossen, nicht im Kreuz feuer enden zu wollen. Habe ich schon erwähnt, dass mich Ganze hier überhaupt nicht glücklich stimmt? Du kostest mi ch die Einnahmen einer ganzen Nacht!"
    „Schreib' es einfach an", sagte ich. „Ich kann dafür aufkommen; habe ein Spesenkonto. Setz dich auf Donavon, bis ich da bin. Ni emand redet mit ihm außer mir."
    Ich steckte mein Mobiltelefon weg und grinste Bettie an. „Wir sin d wieder im Spiel. Donavon ist gerade im Strangef el lows auf getau cht."
    Bet tie klatschte begeistert in die Hände, schlug mit ihren hochhackigen Schuhen aus wie ein Pferdchen und hüpfte vom Regal. „ I ch wusste, dass du ihn finden würdest, John! Ich habe kei nen einzigen Augenblick an dir gezweifelt! Endlich gehen wir ins Strangefellows ! Wie cool ist das denn?"
    „D u wirst enttäuscht sein", sagte ich. „Es ist nur eine Bar."
    „Die älteste Bar der Welt! Wo alle Gäste Mythen und Legend e n sind und in regelmäßigen Abständen das Schicksal der Welt entschieden wird!"
    „ Nur manchmal", sagte ich.
    „ I s t es weit von hier?"
    „Genau auf der anderen Seite der Stadt. Zum Glück kenne ic h eine Abkürzung.”
    Ich fischte meine Strangefellows -Mitgliedskarte aus der Tasche. Alex hatte in einem seltenen Moment der Freizügigkeit einmal ein Dutzend verteilt, und bis heute versucht er verzweifelt, sie wieder zurückzubekommen. Nicht, dass wir sie je wieder hergeben würden. Sie sind viel zu praktisch. Die Karte selbst sieht nicht nach viel aus. Es ist einfach nur ein geprägter Karton, auf dem der Name der Bar in dunklen, gotischen Lettern geschrieben steht, darunter die Worte „Sie sind hier" in blutroten Buchstaben. Ich zog Bettie an mich, und sie kuschelte sich eng an meinen Körper. Ich hatte mich immer noch nicht daran gewöhnt. Es war schon eine Weile her, dass ich jemanden so nahe an mich herangelassen hatte. So ungezwungen. Es gefiel mir. Ich presste meinen Daumen fest auf die purpurnen Buchstaben auf der Karte und sie erwachte pochend und vibrierend vor Energie zum Leben. Sie sprang mir aus der Hand und hing in der Luft vor uns. Dann begann sie, sich zu drehen und zu überschlagen und knisterte vor arkaner Kraft. Helle Lichter loderten und stoben um

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