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Billon, Pierre - Die fünfte Offenbarung.odt

Billon, Pierre - Die fünfte Offenbarung.odt

Titel: Billon, Pierre - Die fünfte Offenbarung.odt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die fuenfte Offenbarung
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offenbar regelrecht ermuntert, nachdem der hohe Chef persönlich seiner Skepsis Ausdruck verliehen hatte.
    Kiersten war sofort klar, dass ihre Kollegen sich auf technische Details des Systems stürzten, um die wahren Gründe ihrer Ablehnung zu verbergen.
    »Korrigieren Sie mich bitte, wenn ich etwas Falsches sage«, meldete sie sich zu Wort. »Der wesentliche Unterschied zwischen einem traditionellen Lügendetektor und dem von Ihnen entwickelten System besteht doch wohl darin, dass der Erstere die Mitwirkung des Befragten voraussetzt, während Ihr System auch ohne dessen Wissen eingesetzt werden kann.«
    »Genau das!«, rief Lester Clarkson. »Eine solche Methode wirft außerordentlich… delikate moralische und juristische Fragen auf.
    Die Bedeutung dieser Entwicklung von Herrn Bugeaud steht völlig außer Frage, das möchte ich hier nachdrücklich unterstreichen.
    Aber es ist unerlässlich, dass sich unsere Rechtsexperten damit beschäftigen, denn sie könnte leicht auch missbräuchlich eingesetzt werden…«
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    Einige höhere Tiere fühlten sich bemüßigt, ihren Senf zu den Bedenken des großen Meisters hinzuzufügen. Kiersten ihrerseits hing ihren Gedanken nach. Sie beobachtete heimlich Clarkson und war einmal mehr erstaunt über seine rasche Auffassungsgabe, die er geschickt mit einem biederen Auftreten zu verbergen verstand. Er hatte früher als alle anderen begriffen, dass die Talente Pinocchios noch zu ganz anderen Zwecken dienen konnten als zur Überprüfung von Aussagen Verdächtiger – beispielsweise zur Überprüfung des Wahrheitsgehalts der Behauptungen eines jeden, der auf einem Bildschirm etwas sagte.
    Der Kommissar war sich instinktiv sicher gewesen, dass sich sein Minister mit allen anderen Politikern und Senatoren im Parlament wenigstens dieses eine Mal einig sein würde in der Ablehnung einer solchen Teufelsmaschine. Die Spreu vom Weizen scheiden, so gut wie sicher Wahres vom Falschen unterscheiden, Ernsthaftigkeit und Übertreibung trennen zu können – welch echte Bedrohung!
    Die Sitzung war noch nicht beendet, als Kiersten von einem schon völlig überzeugt war: dass Lester Clarkson ein für alle Mal entschieden hatte, dass diese Neuentwicklung Thierry Bugeauds dessen Laboratorium niemals verlassen würde. Die Schwierigkeit bestand nur noch darin, diese Entscheidung durchzusetzen, ohne zuzugeben, dass sie überhaupt je gefallen war.
    Inspektor MacMillan wartete, bis sie in dem Raum mit Thierry allein war, um ihn zu seinem Vortrag zu beglückwünschen und ihm dann ihre Fragen zu stellen …
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    8 . KAPITEL
    atherine Le Gendre hatte in der Avenue Bosquet ein Abendes-Csen arrangiert, um dabei Laurence mit Vera Brodsky bekannt zu machen, einer Bekannten, die sie mit der Miene einer Kennerin als ›Bulldozer-Produzentin‹ bezeichnet hatte. Laurence war zu müde gewesen, sie nach der Bedeutung dieses Beinamens zu fragen.
    Die Brodsky, wie sie hinter den Kulissen des Fernsehens einfach genannt wurde, erwies sich als gefräßiges Leckermaul, das auch einem guten Tropfen reichlich zuzusprechen wusste. Sie hatte den weitgehend unverdienten Ruf, ein goldenes Herz und eine starke Sensibilität hinter ungehobelten Manieren und der Sprache eines Marktweibs zu verbergen. Antoine las ihr jeden Wunsch von den Augen ab und lächelte mild zu den Boshaftigkeiten, mit denen sie spitzzüngig alles, was in Paris Rang und Namen hatte, wie mit einer Gießkanne überschüttete.
    Beim Nachtisch stellte die gute Seele ihr Projekt vor: die Produktion eines ›Dokudramas‹ in Form einer Miniserie in drei Teilen zu je fünfunddreißig Minuten.Miniserie Inhalt: Entführung und Gefangenschaft von Frau Dr. Laurence Descombes; Titel: Abstieg in die Hölle. Eine Zusage zur Übernahme durch das Zweite Französische Fernsehprogramm habe sie von Olivier Genest 127

    erhalten, der trotz seines Herzinfarkts im letzten Juni sein Herz noch am rechten Fleck habe – und der Schuft würde es ihr doch wohl nicht antun, ins Gras zu beißen, ehe der Vertrag unterschrieben sei! Die Italiener würden sich zur Hälfte beteiligen; die drüben in Quebec hätten ihr Interesse bekundet, könnten aber wohl keinen roten Heller beisteuern, von den Belgiern schon ganz zu schweigen.
    »Sie wirken überrascht, Laurence?«, fragte Antoine.
    »Das hoffe ich aber auch sehr!«, rief Vera Brodsky aus. »Man muss ja so ein Projekt erst einmal mit Samthandschuhen angehen, verdammt noch mal. Aber ich werde die besten Drehbuchschreiber von Paris

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