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Binding, Tim

Binding, Tim

Titel: Binding, Tim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fischnapping
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rauszufinden, wer
die Frau am Kliff gewesen war. Und Rump. Der hatte es einfach verdient. Und ich
hatte seit Jahren keinen lebendigen Karpfen mehr gesehen.
    »Bedenken Sie«, sagte Michaela, wohl weil sie mein
Schweigen als Zaudern deutete, »ich kann jederzeit zur Polizei gehen, denen
sagen, dass ich tatsächlich an dem Nachmittag da oben war, genau wie Sie
behauptet haben, und dass ich eine andere Frau habe raufkommen sehen. Eine
solche Geschichte könnte die Polizei interessieren, in Anbetracht Ihrer
Aussage von damals, meinen Sie nicht auch?«
    »Drohungen ziehen bei mir nicht, Mrs Rump. Wir müssen
einander in der Sache vertrauen.«
    Sie lachte. »Ach, Mr Greenwood. Ich vertraue einem Mann
nie, ehe ich nicht ein paarmal mit ihm gevögelt habe.« Sie starrte fest auf
meinen Mund.
    »Im Ernst? Und dann?«
    »Und dann trau ich ihm erst recht nicht.« Sie ließ ihr
Lachen die Klaviatur hoch- und runterlaufen.
    »Trinken wir noch was«, sagte ich, »bei mir im Bungalow.
Um unsere Partnerschaft zu begießen.« Ich deutete auf den Zeitungsausschnitt.
»Darf ich den behalten?«
    »Rahmen Sie ihn von mir aus ein. Hauptsache, ich muss ihn
nicht mehr sehen.«
    Ich faltete ihn zusammen, steckte ihn in die Tasche. Ich
kaufte eine Flasche Whisky an der Theke, und wir fuhren zurück. Alice stand an
ihrer Tür, mit meinem Umschlag in der Hand. Ich kurbelte das Fenster runter.
    »Das war doch nicht nötig gewesen«, rief sie.
    »Ich weiß. Aber das mit dem Wagen auch nicht, also sind
wir quitt.« Sie warf einen Blick auf Michaela, die sich schminkte.
    »Dann ist so weit alles nach Ihrem Geschmack?«, fragte
sie.
    »Bestens, obwohl ich sie noch nicht auf Herz und Nieren
geprüft habe. Könnte sein, dass hier und da was aufgepeppt werden muss. Aber
schon allein hier zu sitzen, das ist, als hätte ich vorher gar nicht richtig
gemerkt, wie sehr ich das vermisst hab.«
    Sie nickte.
    »Hätten Sie vielleicht später Lust auf ein Spielchen, Mrs
B?«
    »Heute Abend?« Sie blickte amüsiert.
    »Vielleicht nicht heute Abend. Morgen? Ich wette, Sie
kennen ein paar mordsmäßige Wörter, Mrs B.«
    »Ich versohle Ihnen das Knacki-Fell, verlassen Sie sich
drauf.«
    Zurück im Wohnzimmer zog Michaela ihre Jacke aus, setzte
sich auf die Ausziehcouch, legte die Arme auf die Rückenlehne. Ich goss ihr
einen Schluck Whisky ein und reichte ihr das Glas.
    »Die alte Schachtel scheint sehr besorgt um Ihr Wohl zu
sein. Ist sie scharf auf Sie oder so?«, sagte sie und blickte hoch.
    »Wir kennen uns schon ziemlich lange, die alte Schnüffelnase
und ich. Ich mag ihr Temperament. Sie war mal ein heißer Feger, zu ihrer Zeit.«
    »Das macht Sie also an? Ein bisschen Temperament. Eine,
die mal ein heißer Feger war, zu ihrer Zeit?«
    Sie hob ein Bein, stupste mich mit dem Fuß an. Ich beugte
mich runter, packte ihr Haar. Sie griff nach oben, packte mich. Wir bewegten
uns ein bisschen hin und her. Sie wissen ja, wie das läuft.
    »Ich nehme an, Sie hatten seit einigen Jahren keine Frau
mehr«, sagte sie.
    »Vier. Sieben, wenn Sie Audrey nicht mitzählen.« Sie schob
ein Bein an meinem Oberschenkel hoch.
    »Es ist nicht sehr nett, so was zu sagen.«
    »Ja, ich sehe, wie schockiert Sie sind.«
    »Ich bin praktisch veranlagt, MrGreenwood. Audrey ist
nicht hier. Sie sind es. Außerdem hat es mich auch nicht gestört, dass sie mir Ihre Unzulänglichkeiten aufgezählt hat,
wenn wir uns der sexuellen Ekstase näherten. Ein gewisses Maß an ähnlichem
Verhalten Ihrerseits war daher jetzt wohl zu erwarten.«
    »Nähern wird uns der denn?«, fragte ich. »Ich meine, der
sexuellen Ekstase?«
    »Immer langsam mit den jungen Pferden, Mr Greenwood. Aber
eine kleine Aufwärmrunde, um die Gelenke ein bisschen zu lockern? Wieso nicht?«
Sie öffnete den Reißverschluss an ihrem Rock, wand sich heraus, wartete, bis
ich meine Hose runtergelassen hatte, nahm mich dann auf. »Eine Runde um den
Block bitte. Schön langsam. Und passen Sie auf, dass Sie unterwegs nichts
verlieren. Die Strecke kennen Sie ja wohl.«
    Und los ging's, schön langsam, wie sie gesagt hatte, zunächst
bis zur Ampel, aber schon ein bisschen schneller um die erste Ecke. Dann musste
ich etwas schieben und drängeln, mich spürbar machen, durch die Menge zwängen,
auf die Lücke zuhalten, bis ich schließlich an der zweiten Biegung durch war.
Dann schaltete ich einen Gang höher, machte ordentlich Tempo, vergrößerte den
Abstand zwischen uns und der Masse, bog um die dritte Ecke und preschte
schnurstracks

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