Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Binding, Tim

Binding, Tim

Titel: Binding, Tim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cliffhanger
Vom Netzwerk:
nicht.« Audrey schnaubte.
    »Sie müssen sie recht gut kennengelernt haben, als sie für
Sie gearbeitet hat.«
    »Naja, wir hatten natürlich verschiedene Autos, überwiegend
waren wir in ganz unterschiedlichen Gegenden unterwegs, aber ja, wir haben
schon mal miteinander geplaudert, wenn wir auf die nächste Tour gewartet
haben.«
    »Und die Hochzeitsfeiern, die bis spät in die Nacht gingen«,
warf Audrey hilfsbereit ein. »Manchmal kamen sie nicht vor zwei, drei Uhr
morgens zurück.«
    »Hat sie Ihnen vielleicht irgendwas anvertraut? Dinge, die
sie ihren Eltern vielleicht nicht erzählt hat.«
    »Nichts«, log ich. »So war sie nicht. Sie ist ein ziemlich
offenes Mädchen. Sie hat keine Geheimnisse.«
    »Jeder Mensch hat Geheimnisse, Mr Greenwood. Vor allem
junge Frauen gegenüber ihren Eltern. Zurück zum letzten Sonntag. An dem Tag hatten
Sie keine Tour.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ist es sonntags immer so ruhig?«
    »Seit ein paar Jahren, ja. Ich hab nämlich Konkurrenz. Die
Newdicks. Die sind zu zweit, können mehr übernehmen. Sie sollten sie vernehmen.
Gut möglich, dass die was gesehen haben. Jedenfalls, ich mache sonntags gern
frei. Das ist der einzige Tag, an dem ich Audrey ganz für mich hab.«
    »Und letzten Sonntag. Haben Sie Mr Stokie an dem Tag
gesehen?«
    »Nicht, soweit ich mich erinnere. Haben Sie schon mit ihm
gesprochen?«
    »Haben wir.«
    »Und was sagt er?«
    Adam Rump sah mich an, als hätte ich eine unverschämte
Frage gestellt. Audrey gab wieder ihren Senf dazu.
    »Oh, nehmen Sie es meinem Mann bitte nicht übel, Inspector.
Wenn es um Miranda geht, wird er zum Beschützer. Er ist ihr Pate.«
    »Inoffiziell«, fügte ich hinzu. »Wir standen uns mal sehr
nahe, wir und die Grogans.«
    DI Rump steckte seinen Notizblock ein.
    »Gut, ich denke, das wär's fürs Erste. Wahrscheinlich
taucht sie morgen ein bisschen mitgenommen wieder auf. Danke für den Tee, Mrs Greenwood.«
    »Kaffee.«
    »Natürlich.« Er stand auf, und seine Augen blieben an dem
Foto hängen. »Sie würden sie mir nicht vielleicht zeigen? Ich habe noch nie
Asagi in ihrer natürlichen Umgebung gesehen.« Audrey blickte genervt.
    »Es wäre mir ein Vergnügen«, sagte ich.
    Ich führte ihn nach draußen, über den Seitenweg hinters
Haus. Es war ein hübscher Zugang zum Teich, denn ich hatte den Weg mit Muscheln
und Treibholz vom Strand gesäumt. Sah richtig kunstvoll aus. Wir standen da und
schauten. Ich war stolz auf den Teich, die Gräser und Steine und den kleinen
Wasserfall. Wenn man die Augen schloss, konnte man sich fühlen wie in Shangrila.
    »Ihr Wasserfall gefällt mir. Der sieht natürlich aus.«
    »Hat einen Monat gedauert, bis ich es so hingekriegt hab,
dass es richtig fällt. Am Anfang sah es aus, als würde jemand reinpinkeln.«
    »Auch die Figur ist ein hübscher Akzent. Zurück zur Natur
und so weiter. Ein Jammer das mit der Kniescheibe.«
    »Ich hab versucht, ihr eine neue mit Zement anzukleben,
aber da sah sie erst recht behindert aus. Passt irgendwie nicht zu einer
Nymphe.«
    Wir schauten ins Wasser. Torvill und Dean tauchten auf und
ab. Sie hatten uns kommen hören. Er sah gebannt zu, wie sie sich bewegten. Die
meisten Leute füllen ihre Teiche mit zu vielen Karpfen, geben ihnen nicht
genug Platz. Hier hatten sie den ganzen Teich für sich allein. Wir standen
bestimmt volle fünf Minuten da, ohne ein Wort zu sagen. Dann richtete er sich
auf und tippte mit dem Zeigefinger auf seinen Mund.
    »Sind Sie eigentlich Mitglied in einem Klub, Mr Greenwood?«
    »Nein. Ich hab genug soziale Kontakte, wenn ich den ganzen
Tag am Steuer sitze. Danach sehne ich mich nach Ruhe und Frieden. Die beiden da
sind alles, was ich brauche.«
    »Trotzdem, ein Klub bietet einige Vorteile, wissen Sie. Sonderpreise
für Futter, Teichzubehör. Ich bin bei den Carp Crusaders in Poole, und wir
können richtig gute Rabatte aushandeln. Wir sind über vierzig Mitglieder.«
    »Darüber hab ich noch nie nachgedacht.«
    »Außerdem helfen wir uns gegenseitig, wo wir können, wenn
Probleme auftauchen. Und glauben Sie mir, es tauchen immer welche auf, auch
wenn man sich noch so viel Mühe gibt. Wie bei mir zum Beispiel. Aus heiterem
Himmel, ohne erkennbaren Grund, hatte einer meiner Goromos plötzlich die
Bauchwassersucht.«
    »Bauchwassersucht?«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass es die Bauchwassersucht
war. Alle ersten Anzeichen sprachen dafür, aufgeblähter Leib, Glotzaugen.«
    Hörte sich an wie Audrey nach anderthalb Flaschen

Weitere Kostenlose Bücher