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Binding, Tim

Binding, Tim

Titel: Binding, Tim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cliffhanger
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munter
und dynamisch.«
    »War?«
    »Ist. Ich meine, ist. Wieso hab ich das gesagt?«
    »Das passiert schnell, Mr Greenwood. Aber Sie finden es
ungewöhnlich, dass sie einfach so verschwindet?«
    »Ja, allerdings. Sie hatte vielleicht Streit mit ihrem
Dad, aber, wie Sie schon sagten, welche Tochter hat das nicht? Sie ist ein
rücksichtsvolles Mädchen. Sie würde nicht wollen, dass er sich Sorgen macht.
Das ist nicht ihre Art.«
    »Also, was glauben Sie? Ist ihr was passiert?«
    »Dass etwas passiert ist, liegt ja wohl
auf der Hand!«
    Er nickte. Audrey schob ihm die Kekse hin.
    »Haben Sie rausfinden können, ob jemand sie gesehen hat,
Inspector?«
    Rump nahm einen Keks und brach ihn in zwei Hälften. Er
knabberte an den Rändern, ein bisschen wie Dean am Salat. Er wäre im Wasser
besser aufgehoben, dachte ich, mehr in seinem Element.
    »Die Putzfrau vom Spread Eagle meint, sie im Wartehäuschen
an der Bushaltestelle gegenüber gesehen zu haben, gegen sechzehn Uhr dreißig.
Sie hat jedenfalls einen gelben Regenmantel gesehen, wir wissen, dass Miss
Grogan so einen trug. Der Bus war fünfzehn Minuten zuvor abgefahren, es ist
also möglich, dass sie einfach nur Schutz vor dem Regen gesucht hat. Kann
natürlich sein, dass sie es nicht war, die Putzfrau glaubt aber, es war eine
Frau, obwohl die Sichtverhältnisse schlecht waren. Es ist daher wichtig, dass
wir herausfinden, wer die Person war, damit wir sie gegebenenfalls aus unseren
Ermittlungen ausschließen können.«
    Aus unseren Ermittlungen ausschließen. Ich blickte zu
Audrey rüber, doch die nickte vor sich hin, als lauschte sie Martin Luther
Ghandi. »Mrs Greenwood, mir ist in der Diele ein gelber Regenmantel
aufgefallen. Sie waren an dem Nachmittag nicht zufällig draußen? Sie haben
nicht vielleicht irgendwas Ungewöhnliches gesehen?«
    »Ich? Du meine Güte, nein. Al und ich sind nicht vor die
Tür gegangen.«
    Ich traute meinen Ohren nicht! Nach allem, was wir ausgemacht
hatten. Sie lächelte einfach weiter.
    »Den ganzen Tag?«
    »Aber ja. Wer bei so einem Wetter nach draußen geht, muss
ja verrückt sein. Verrückt oder in schlechter Stimmung. Ich war allerdings auf
einen Sprung bei Gaynor, um mir was zum Kochen zu borgen.« Sie legte eine Hand
auf mein Knie. Es fühlte sich an wie ein Brandeisen. »Das war letzten Sonntag,
nicht wahr, Al?«
    Ich nickte. Mir war mulmig zumute, als hätte ich sechs
Runden auf dem Riesenrad hinter mir.
    »Gaynor?«, fragte Rump.
    »Mrs Stokie nebenan.«
    »Hatten Sie den Eindruck, dass da alles in Ordnung war?«
    »Naja, sie hat im Haus immer alles picobello, obwohl er
Fischer ist.«
    »Also, Mirandas Eltern haben uns erzählt, ihre Tochter ist
eine Bekannte von Mr Stokie. Stimmt das?«
    »Ja.« Sie strich sich über die Knie. »Sie stehen sich seit
ein paar Jahren nahe.«
    »Kein Grund, drum herumzureden, Audrey«, warf ich ein.
»Sie haben seit drei Jahren immer mal wieder was miteinander. Treiben mit
ihrem Theater alle in den Wahnsinn. Darum ging es auch bei dem Streit, hat Ted
gesagt. Sie hatte ihm erzählt, sie wollten es noch mal versuchen. Er ist aus
der Haut gefahren. Sie ist gegangen.«
    »Genau. Wissen Sie, ob seine Frau von der Versöhnung
wusste?«
    »Gaynor?«
    »Ja. Hat sie Ihnen gegenüber irgendwas dazu gesagt, an dem
Nachmittag?«
    Audrey schnaubte. »Oh nein. Wir sind Nachbarn, aber keine
Freundinnen. Ihre psychische Verfassung macht die Sache schwierig. Leider.«
    Rump spitzte die Lippen, nickte verständnisvoll. PC Hühneraugenpflaster
hatte ihn offenbar über die Feinheiten des Stokie-Haushaltes aufgeklärt.
    »Meinen Sie, sie weiß über die Affäre ihres Mannes überhaupt
Bescheid?«
    »Alle anderen wissen Bescheid. Ich bin sicher, irgendwer
hat sich bemüßigt gesehen, sie zu informieren.«
    »Und Miss Grogan. Ist sie dort regelmäßig zu Besuch?«
    »Bei den Stokies im Haus? Ich glaube nicht, dass sie jemals
drin war. Kim und Miranda haben sich draußen getroffen, schließlich ist er
drinnen verheiratet. Es war keine Menage-á-trois.« Ich unterdrückte ein Lachen.
    »Und als sie bei Ihnen gearbeitet hat, Mr Greenwood? Haben
Sie da was mitbekommen von irgendwelchen heimlichen Treffen?«
    »Niemals. Sie war ausgesprochen professionell.«
    »Obwohl sie zu der Zeit mit ihm was hatte?«
    »Vielleicht auch nicht. Ich glaube, in der Zeit war es mal
wieder aus zwischen ihnen.«
    »Gab es noch jemanden in ihrem Leben?«
    »Na, falls ja, so hat sie mir jedenfalls nichts davon
gesagt. Aber so eine ist sie

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