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Biologisch Gaertnern

Biologisch Gaertnern

Titel: Biologisch Gaertnern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Weinrich
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unbekannt. Das ist schade, denn sie sind meist sehr anspruchslos und wenig anfällig für Schädlinge und Krankheiten – ganz im Gegensatz zu den hochgezüchteten Sorten verschiedener Feingemüsearten. Auch geschmacklich können sie durchaus mit den heute vermehrt angebauten Arten konkurrieren. Einige besonders wertvolle Gemüsearten sollten in keinem Nutzgarten fehlen und sind deshalb im Folgenden aufgeführt.
     

    Die Blüte der Haferwurzel (© F. Hecker)
     
Haferwurzel (Tragopogon porrifolius)
     
    Haferwurzel
     
    Pflanzdaten
    Aussaat:
    März –Mai
     
    Pflanzabstand:
    8-10 cm
    Reihenabstand:
    25 cm
     
    Die Pflanze ist mit dem wild wachsenden Wiesenbocksbart eng verwandt, der allerdings schwefelgelbe Korbblüten hat, während die Haferwurzel weinrot oder violett blüht. Die ursprüngliche Heimat der Haferwurzel ist Südeuropa, wo sie bereits im Altertum kultiviert wurde. In Mitteleuropa wurde sie bis Anfang des 20. Jahrhunderts in vielen Hausgärten angebaut. Noch 1913 wird sie in einem Gartenbuch erwähnt. Doch in letzter Zeit ist sie fast ganz von der ähnlich schmeckenden und ebenfalls zu den Korbblütlern gehörenden Schwarzwurzel verdrängt worden. Sie benötigt sonnige, warme Lagen und tiefgründigen lockeren Gartenboden.
     

    Haferwurzel (© F. Hecker/ R. Spohn)
     
    Ernte
     
    Die Wurzeln werden etwa ab Oktober ausgegraben, Blätter und Stängel können schon ab Frühjahr geerntet werden. Wenn die Pflanze zum Blühen kommt, kann man sie nur noch zur Samengewinnung verwenden. Die jungen Blätter und Stängel werden frisch zu einem spinatartigen Gemüse bereitet, die Wurzeln in Scheiben geschnitten und wie Schwarzwurzeln gekocht. In Sand eingeschlagen halten sich die Wurzeln in kühlen Kellern einige Monate.
     
Kerbelrübe (Chaerophyllum bulbosum)
     
    Die Kerbelrübe ist in Mittel- und Osteuropa verbreitet. Sie wächst zwischen Gebüsch, in feuchten Wäldern und an Flussufern. Die Pflanze kann ein-, aber auch mehrjährig angebaut werden. Die Wurzeln sind knollenförmig, bis 10 cm lang und 3-6 cm dick und aromatisch. In den Hausgärten wurde sie seit dem Mittelalter angebaut; seit Mitte des vorigen Jahrhunderts verschwand sie jedoch weitgehend, weil die Kultur, obwohl die Pflanze sehr anspruchslos ist, aufgrund der kurzen Keimfähigkeit des Saatguts einiges Fingerspitzengefühl benötigt.
     
    Ernte
     
    Geerntet wird im Juli, wenn das fein geschlitzte Laub vergilbt. Die kleinen Rüben steckt man wieder in den Boden und gibt leichten Winterschutz für eine Ernte im nächsten Jahr.
    Da die Rüben durch Lagerung schmackhafter werden, lässt man sie noch bis zum Oktober/November im Einschlag oder im Lager. Danach werden sie als Delikatesse wie Esskastanien (Maronen) geröstet. Sie können aber auch wie Kartoffeln gekocht werden.
     

    Kerbelrübe (© F. Hecker/ R. Spohn)
     
    Köstlichkeit
    In Butter geschmort sind Kerbelrüben eine von Feinschmeckern geschätzte Beilage zu Kohlgemüsen und Spinat.
     
    Pflanzdaten
    Aussaat:
    1.-10. August; der Samen muss frisch geerntet sein, sonst
    geht er nicht auf
     
    Reihenabstand:
    20-25 cm, in der Reihe auf 5 cm verziehen; die Reihen nur leicht mit Komposterde bedecken; die Keimung erfolgt im Frühjahr des kommenden Jahres
     
Melde, Gartenmelde (Atriplex hortensis)
     
    Die zu den Gänsefußgewächsen zählende Melde ist heute fast ganz vom Spinat verdrängt, der etwas dunklere und größere Blätter hat, doch sehr viel empfindlicher gegen Echten Mehltau ist. Melde findet man in unseren Gartenbüchern nicht mehr unter Gemüse, sondern kennt sie nur als Unkraut, doch das sollte uns nicht stören, denn sie hat manche Vorzüge: Melde verträgt sowohl Sonne als auch Halbschatten.
    In Bezug auf den Boden ist sie anspruchslos, solange die Feuchtigkeit ausreicht.
    Ist der Boden im Herbst oder Frühjahr mit Kompost versorgt, benötigt die Melde keine zusätzliche Düngung.
     

    Gartenmelde 'Rubra' (© F. Hecker/ R. Spohn)
     
    Pflanzdaten
    Aussaat:
    ab Februar, sobald der Boden frostfrei ist; fortlaufend alle zwei Wochen
     
    Saattiefe:
    2 cm
     
    Reihenabstand:
    30-40 cm, in der Reihe auf etwa 20 cm vereinzeln; auch breitwürfige Saat ist möglich
     
    Ernte
     
    Die geringe Keimfähigkeit der Melde ist ein echter Nachteil beim Anbau, doch wer das weiß, sät einfach etwas dichter. Geht dann wider Erwarten zu viel auf, verzieht man die Pflänzchen.
    Ansonsten braucht die Melde kaum Pflege. Man muss nur darauf achten, dass sie ausreichend Wasser hat, sonst schmeckt

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