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Bis an das Ende der Nacht (German Edition)

Bis an das Ende der Nacht (German Edition)

Titel: Bis an das Ende der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Coake
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lieben.
    Und das geht nur, wenn ich verheiratet bin?
    Brynn ruderte noch ein Stück zurück, sah weg von ihm, hinunter auf ihren Wochenplan. Nein, sagte sie. Du hast ja Recht.
    Komm schon, sagte er. Sag’s.
    Na ja, sagte sie, ich denke eben, dass es etwas bedeutet – etwas Wichtiges -, wenn man sich auf diese Weise zu einem Menschen bekennt. Sie sah ihn an. Ich wollte eigentlich auch nie heiraten, wusstest du das?
    Mhm.
    Doch, wirklich, sagte sie. Ich war viel zu sehr auf meine Unabhängigkeit bedacht. Aber allein sein wollte ich auch nicht – irgendjemand sollte schon da sein. Und dann habe ich Tom kennengelernt und mich in ihn verliebt, und plötzlich war alles anders. Ich konnte ihm gar nicht genug Versprechungen machen. Sie lächelte. Und ein Kind wollte ich plötzlich auch. Zusammen mit Tom.
    Ich kann nicht umhin zu bemerken, sagte Danny, dass wir über Kinder reden. Wieder mal.
    Ich glaube, es hängt alles zusammen, sagte Brynn. Ich wollte ein Kind wegen Tom. Ich glaube, Colin zu bekommen war eine Art, ihm zu sagen: Dieser Teil von mir wird immer da sein. Verstehst du? Das ist die Zukunft, und sie zählt. Sie warf Danny einen raschen Blick zu. Ergibt das einen Sinn?
    Ja.
    Brynn sah auf den Ring in seiner Hand. Empfindest du bei Kim etwas Ähnliches?
    Danny wusste nicht recht, ob das jetzt wieder eine von Brynns Ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst-Fragen war. Aber es kam ihm nicht so vor. Danny steckte den Ring in seine Tasche. Ich liebe sie, sagte er.
    Brynn lächelte. Als hätten Danny und sie Streit gehabt, und sie hätte gewonnen.
    Sie sagte: Dann gib ihr doch einfach den Ring und schau, wie sie ihn gern sehen möchte.
    Das klang schlauer als alles, was Danny sich so zurechtgelegt hatte, ganz egal, was Brynn zusätzlich noch hineingeheimniste. Also ging er gleich am selben Abend, als er im Laden fertig war, zu Kim. Kim war stinkig an diesem Abend – zu der Zeit arbeitete sie als Rezeptionistin in einer Wirtschaftsprüfungsfirma und hatte gerade einen neuen Chef bekommen, und der Kerl war ein Arschloch. Danny kochte ihr Spaghetti, und sie lehnte hinter ihm am Kühlschrank, rauchend und schimpfend.
    Kims schlechte Laune störte ihn kein bisschen; er summte vor sich hin, während er Tomaten und Paprika für die Soße schnippelte. Und wie er so mit ihr stand und ihren immer halbherzigeren Klagen lauschte, dachte er plötzlich, dass das hier – diese ganze Szene: das Kochen, das unernste Gemaule, der Essensgeruch, die Aussicht darauf, später in den wilden Kissenhaufen auf Kims Wohnzimmerboden nackt mit ihr zu kuscheln und Platten zu hören – dass alles das sich … ausbaufähig anfühlte. Nicht nach Brynns Vorstellungen – nicht mit Heiraten und Kinderkriegen, überhaupt nicht. Aber er wollte nicht, dass es aufhörte. Und als er sich, rein probehalber, vorstellte, dass er Kim verlieren könnte, dass sie in dieser Küche saß und diese selben Dinge alleine tat oder mit irgendeinem anderen Mann, hätte er vor lauter Jammer am liebsten den Kochlöffel hingeworfen und sie umarmt.
    Nach dem Essen, als sie auf dem Sofa Wein tranken, sagte er: Ich hab dir einen Ring gekauft. Er spürte, wie er rot wurde. Nicht so einen … aber ich hab dir einen gekauft.
    Sie setzte sich auf, während er in seiner Jeanstasche wühlte. Einen Ring?
    Er hielt ihn ihr hin.
    O mein Gott, sagte sie. Danny! Ist der aus dem Attic?
    Ja, ich hab ihn gestern gefunden.
    Mein Gott, genau so einen wollte ich immer! Wie hast du das geahnt?
    Weiß nicht. Ich dachte einfach, der könnte dir gefallen.
    Sie sah ihn an. Ihre Augen waren sehr groß. Also was für ein Ring ist es?
    Er grinste. Weiß auch nicht. Vielleicht ein Wie-wär’s-wenn wir-zusammenbleiben-Ring?
    Sie lachte, auf die Art, wie sie immer lachte, wenn sie nervös war. Soll ich ihn an einem Bindfaden um den Hals tragen?
    Wenn du magst. Kimmy?
    Ja?
    Ist alles in Ordnung?
    Natürlich. Doch. Sie küsste ihn. Alles in Ordnung.
    Und dann liebten sie sich, und Danny zog Kim alles aus bis auf den Ring. Und als sie hinterher miteinander im Bett lagen, redeten sie lange davon, dass sie zusammenziehen würden, wenn im August Kims Mietvertrag auslief.
    Aber seitdem traten sie auf der Stelle. Der August rückte immer näher. Und Kim erschien Danny zunehmend unruhig und ausweichend – ging, so fand er, öfter mit ihrer Collegefreundin Amanda aus als mit zu seinen Auftritten, schlief öfter neben ihm vor dem Fernseher ein als nackt mit ihm im Bett.
    Tom versicherte Danny, das sei normal. Ich kann

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