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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Polizeibeamter interviewt. Der Journalist fragte ihn nach den früheren Mordversuchen an Sam Clancy, aber der Cop wollte »beim derzeitigen Stand der Ermittlungen« nichts sagen. Dann kamen noch Sams Chefredakteur und einer seiner Kollegen zu Wort. Letzterer konnte der Mann sein, mit dem ich telefoniert hatte. Und schließlich wurden Bilder vom Trans-Am und der Kfz-Werkstatt gezeigt.
    »Scheiße.«
    Dann hatten die Bullen also mit dem Besitzer gesprochen und von ihm bestimmt erfahren, dass das nicht Sam Clancys Wagen war, nein Sir, er gehörte zwei englischen Freunden des Journalisten... Was die Bullen ins Grübeln bringen würde: Wo waren diese Freunde jetzt? Und wenn die wirklich was auf dem Kasten hatten - oder einen Riesendusel -, würden sie Sam und seine Freunde mit dem nächtlichen Verschwinden dreier Leute, darunter eines Verletzten, von einem Campingplatz in der Nähe der Stelle, wo ein Mann gestorben war, in Verbindung bringen.
    Bel begriff das natürlich auch, und sie drückte meine Hand nur umso fester.
    »Wir müssen hier weg«, sagte sie, »bevor uns das alles um die Ohren fliegt.«
    Ich nickte langsam, und sie lächelte mir zu. »Er ist am Leben, Michael. Er ist am Leben.« Wir umarmten uns, dann zog ich sie vom Bett hoch. »Komm schon, die Ferne ruft.«
    »Apropos«, sagte sie, »was hast du vorhin eigentlich in dieser Rostlaube gemacht?«
     
    Die Rostlaube beförderte uns wieder nach Bremerton und weiter ins Innere der Olympic-Halbinsel. Die Gänge hatten zwar die Angewohnheit, ohne Vorwarnung rauszuspringen, aber abgesehen davon gab es keine Probleme. Natürlich hatte der Bus weder Klimaanlage noch ein Radio. Aber Bel machte es sich hinten gemütlich, öffnete alle Schränkchen, nahm die Abdeckung der Spüle ab und schien den Kasten am Ende ins Herz geschlossen zu haben.
    Es stimmt zwar, dass man an der Straße entlang dem Hood Canal nirgends parken konnte. Das hatten die wahrscheinlich mit Absicht gemacht, damit die Touristen nicht anhielten, um die schicken Häuser anzugaffen. Andererseits waren die Häuser nicht immer von der Auffahrt aus einsehbar - und umgekehrt; also bog ich in eine Auffahrt ein paar Häuser hinter dem von Nathan und auf der gegenüberliegenden Straßenseite und hielt. Damit blockierte ich zwar die Zufahrt, aber die Einzigen, die sich vermutlich daran stören könnten, waren die Besitzer des Hauses, und die würden mit etwas Glück gar nichts davon merken. Clancy hatte erzählt, dass ein Großteil dieser Häuser nur am Wochenende oder während der Ferien bewohnt war. Ich stieg aus und ging nach hinten, öffnete die Motorklappe des Busses und klemmte sie fest. Sollte jemand fragen, könnten wir uns auf eine Panne berufen. Ich würde behaupten, dass wir auf den Automobilklub warteten.
    Wir saßen eine gefühlte halbe Ewigkeit im Bus. Wir hatten nichts mitgenommen, nichts zu essen, zu trinken oder zu lesen. Bel entdeckte im Handschuhfach ein Kartenspiel, von dem allerdings nur noch 33 Karten übrig waren. Sie fand auch sonst noch so manches: einen verdreckten Dollarschein, einen Kopfkissenbezug, den Pfeifaufsatz eines Wasserkochers, ein noch originalverpacktes Streifchen Wrigley’s und eine Fahrradpumpe.
    »Wenn wir einen Kofferraum hätten«, sagte sie, »könnten wir einen Kofferraumflohmarkt veranstalten.«
    »Hey, sieh dir das mal an.« Sie kam nach vorn und spähte durch die Frontscheibe. Ein Wagen fuhr gerade aus Nathans Auffahrt. Da vorher dort keiner gestanden hatte, musste er in der Garage geparkt haben. Er wirkte elegant, vorne lang und hinten wie abgesägt. Ich tippte auf eine Buick-Limousine. Wir hatten uns während der Fahrt durchs Land zu Autoexperten entwickelt.
    »Das ist ein Lincoln«, meinte Bel.
    »Ach ja?«
    Als die Limousine unsere Auffahrt passierte, erhaschte ich einen Blick auf die Gestalt im Fond. Ich konnte lediglich platinblondes Haar und einen Anzug erkennen, aber das genügte.
    »Du willst in das Haus einbrechen?«, fragte Bel.
    Ich hatte darüber nachgedacht, schüttelte aber nun den Kopf. »Das Haus ist bloß ein Treffpunkt. Ich glaube nicht, dass wir da irgendetwas finden würden.«
    »Dann, was jetzt?«
    »Jetzt«, sagte ich, »folgen wir Kline. Los, du fährst.«
    »Was?«
    »Er kennt dich nicht«, sagte ich. »Jedenfalls hat er dich nicht aus der Nähe gesehen. Wenn wir ihm folgen, dann solltest besser du am Lenkrad sitzen.«
    »Er hat mich durchaus gesehen, als ich da bei Oban aus dem Auto gestiegen bin.«
    »Viel mehr als deinen Hinterkopf

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