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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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zu.
    »Aber einer hat gereicht.« Und Bel gab Spike ein Küsschen auf die Wange und drückte seinen Arm. Er wurde rot, überspielte das aber dadurch, dass er sich mit seinem roten Halstuch das Gesicht abwischte. Er hatte dunkle Schatten unter den Augen, fettige Haare und einen Dreitagebart.
    »Mann«, sagte er, »ich bin seit Tagen nicht aus diesen Klamotten gekommen!«
    »Ja, das riecht man.«
    Er boxte mich in die Brust. Es war ein scherzhafter Schlag gewesen, aber er traf eine wunde Stelle. Ich verzog das Gesicht und krümmte mich vor Schmerz.
    »Jesus, Wild West, das tut mir leid!«
    Bel half mir, mich wieder aufzurichten, und erklärte: »Michael hat sich mit einem der Bösen geprügelt.«
    »Ich seh schon, ihr habt mir einiges zu erzählen.«
    »Haben wir«, sagte ich, sobald ich wieder zu Atem gekommen war. »Und wir hätten außerdem ein paar Fragen an dich.«
    Spike zuckte die Achseln. »Dann suchen wir uns eine Bar, was Ruhiges, wo wir relaxen können.« Dann fiel ihm noch was ein. »Du hast doch wohl nicht meinen Trans-Am gegen diese Nazischeiße eingetauscht, oder? Das Ding sieht ja aus wie ein Sieb!«
    Mir fiel auf Anhieb keine Antwort ein. »Besorgen wir uns erst mal ein Bier.«
    »Dann mir nach.«
     
    Wie sich herausstellte, kannte sich Spike in Snoqualmie, North Bend und Umgebung ziemlich gut aus.
    Er war hier auf die Jagd gegangen, besaß alte Freunde hier und hatte einmal einen Wagen zu Schrott gefahren, woraufhin er anschließend einen Monat lang auf Krücken gehen musste.
    »Nette Leute hier«, sagte er, als wir in der Bar saßen, »aber ein paar von denen können gelegentlich schon ein bisschen merkwürdig sein. Ich weiß nicht, Inzucht oder was. Wusstet ihr, dass Twin Peaks hier gedreht wurde?« Ich sah ihn verständnislos an, aber Bel machte ein interessiertes Gesicht.
    »Also, warum bist du uns hinterhergefahren?«
    Spike nahm einen Schluck Rainier. »Kannst du dir doch denken. Ich wusste, dass ihr in Schwierigkeiten steckt, Wild West. Jazz hat mir einiges von dem erzählt, was Bel ihr erzählt hatte. Ich hab dem Mädchen gesagt, sie soll noch mal ihren Computer anwerfen und mir dasselbe Zeug ausdrucken, das sie für euch ausgedruckt hatte. Und da wusste ich, warum ihr nach Seattle wolltet, und ich wusste, dass es ernst werden konnte. Mit diesen Sekten ist nicht zu spaßen. Ein Freund von mir ist mal in eine reingeraten und immer noch in Therapie. Und vergiss nicht, es geht bei der ganzen Sache auch um meinen Trans-Am. Also hab ich mir gedacht, ich sollte mich vielleicht besser an euch dranhängen.
    Aber eins muss ich gestehen - dass ich heute Vormittag im richtigen Moment da war, hatte nix mit Inspiration oder sonst was zu tun, das war purer Zufall. Ich war heute früh angekommen, und ich fuhr die Aurora rauf und runter auf der Suche nach einem Motel, das mir zusagte. Ich bin zweimal an deinem vorbeigefahren und hab’s nicht mal entfernt in Betracht gezogen. Was ist los, Mann, ist deine Knete in dieser Stadt nix wert oder was?« Er schniefte und lehnte sich zurück. Er hatte einen Fuß über den anderen Oberschenkel geschlagen, was seine zerschrammten Cowboystiefel mit Silberkappe schön zur Geltung brachte. Es war offensichtlich, dass er an seiner Erzählung großen Spaß hatte. »Wie auch immer, ich fahr da also rauf und runter, und da seh ich diesen Schlitten mit Anzugtypen drin. Die sahen nicht entfernt nach Aurora aus, sondern wie Normalos von der allerübelsten Sorte. Die checkten alle Motels der Reihe nach ab, die suchten keine Zimmer, so viel war klar. Die erkundigten sich nach jemandem. Ich bin einem von denen in ein Motel nachgegangen und hab die Beschreibung mitgekriegt, die er gerade dem Mann an der Rezeption gab: Mann und Frau, Engländer, in einem VW. Tja, abgesehen von der Karre, klang das nach euch. Also hab ich aufgehört, nach einem Zimmer zu suchen, und bin nur noch denen nachgefahren. Als ich deine Karre gesehen hab, Mann, da hab ich gewusst, dass ich irgendwas richtig gemacht hatte.«
    »Das kannst du laut sagen«, meinte Bel.
    »Der Trans-Am ist zusammengeschossen worden«, erklärte ich. »Deswegen fahren wir jetzt den Camper.«
    »Was ist dem Schätzchen passiert?«
    »Ein gewisser Kline hat es von seinen Männern mit Blei besprühen lassen. Als das passierte, saß ein Journalist, der uns geholfen hatte, am Steuer.«
    »Ist er...?«
    »Wir nehmen an, dass er durchkommen wird. Er liegt im Krankenhaus.«
    »Dann haben diese Arschficker also meine Karre zerschossen,

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