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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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so gut wie sicher, dass sie uns erwarten, wir sind noch nicht so weit. Wir sind alle noch ein bisschen kaputt oder überdreht. Jede Menge Gründe.«
    »Nicht so weit? Mann, wie so weit können wir sein?«
    »So weiter als jetzt. Wir müssen vollkommen ausgeruht sein. Morgen ist besser.«
    »Was? Morgen vor Sonnenaufgang?«
    »Morgen Nacht.«
    »Wozu warten, Mann?«
    »Weil Jeremiah Provost morgen im Hauptquartier erwartet wird.«
    Bel setzte sich neben mich. »Glaubst du, er kommt trotz allem, was passiert ist?«
    »Ich weiß nicht, vielleicht.« Spike war aus der Küche gekommen. Er verteilte Gläser und füllte sie mit Wein aus der Flasche, aus der er gerade getrunken hatte.
    »Ist ungefährlich, Wild West, ich hab keine Würmer.«
    »Er meint Bakterien«, erklärte ich Bel.
    »War mir klar«, meinte sie cool.
    »Spike«, sagte ich, »wir brauchen diese zusätzliche Zeit. Du hast uns noch gar nicht gezeigt, was wir mit dem ganzen Waffenarsenal, das du da angekarrt hast, anfangen können.«
    »Tja«, gab er zu, »das ist allerdings wahr. Es juckte mich bloß, es heute Nacht durchzuziehen.«
    »Entspann dich, beruhige dich. Trink in aller Ruhe was, und dann essen wir ganz gemütlich. Morgen feuern wir ein paar Schießeisen ab, schauen, wie die sich verhalten.«
    Bel schüttelte den Kopf. »Wenn wir morgen Nacht auf die Halbinsel fahren, wäre es da nicht vernünftiger, die Waffen heute Nacht auszuprobieren, unter vergleichbaren Bedingungen?«
    Spike stieß einen Pfiff zwischen den Zähnen aus. »Das ist eine gute Idee.«
    »Ich hab eben durchaus meine guten Seiten«, sagte Bel und ließ sich nachschenken.
    Zwanzig Minuten später setzten wir uns zu unserem Chili ohne carne an den Tisch. Wir aßen ihn mit Reis und sonst nichts. Er schmeckte gut, aber Spike beklagte sich in einem fort, wie fad er sei, und schüttete sich immer wieder Chilisauce nach. Während wir redeten, troff seine Stirn vor Schweiß.
    »Dieser Colt Commando ist ziemlich gut«, sagte ich. »Schlägt ein bisschen aus.«
    »Du benutzt ihn einhändig, klar schlägt er da aus. Wart’s ab, bis du die Ingram ausprobierst: Bei dem Ding hast du das Gefühl, jemand steht daneben und rüttelt dich ständig am Arm. Zielgenauigkeit kannst du vergessen, aber auf einer Blutbadskala von eins bis zehn ist das Ding eine glatte neun Komma fünf.« Er schaufelte sich einen weiteren Löffel Bohnen in den Mund. »Hast du die Varmint schon ausprobiert?«
    »War nicht nötig.«
    »War’ne flaue Woche, hm? Okay, hier ist mein Plan. Ich feuer eine Ingram in die Luft und lock die aus ihren Löchern, dann sprüh ich die Scheißer zu, während du auf einem Baum sitzt und die Gescheiten, die sich in den Hütten verstecken, einzeln ausknipst. Na, wie klingt das?«
    »Scheiße«, sagte ich, weil ich wusste, dass das Bels Meinung war. Ich persönlich fand den Plan gar nicht so dumm.
    Aber Bel warf den Löffel in ihren Napf. »Ihr könntet dabei Unschuldige erschießen. Wir wissen nicht, ob sie alle in der Sache mit drin stecken. Was die Sekte angeht, wissen wir nicht mal, ob auch nur einer von denen was damit zu tun hat.«
    »Sie hat recht, Spike«, warf ich schnell ein. Ich wollte ihm nicht die Chance lassen, etwas zu sagen, was Bel richtig wütend gemacht hätte. »Nach dem, was ich von Provosts Gespräch mit Kline gehört und gesehen habe, sind die beiden nicht direkt Busenfreunde. Kline wäre kaum schlechter behandelt worden, wenn er in der Hölle Bibeln verkauft hätte.«
    »Die Hölle ist voll von Bibelverkäufern«, sagte Spike, und ich bedachte seinen Scherz mit einem breiten Grinsen. Bels Miene blieb eisig, aber Spike hatte noch eine Waffe in der Hinterhand.
    »Bel«, sagte er ohne hinzusehen, »versteh mich jetzt bitte nicht falsch, aber ich möchte dich morgen Nacht nicht dabeihaben.«
    »Dumme Sache«, sagte sie. Spike sah mich hilfesuchend an, aber ich war ganz damit beschäftigt, die letzten Bohnen auf meinen Löffel zu schaufeln.
    »Schau«, fuhr er fort, »Wild West und ich, wir kennen das alles schon - jeder auf seine Art. Wir sind nie direkt ein Team gewesen, aber wir kennen die Situation, und wir kennen uns auf dem Gebiet aus.«
    »Nein«, sagte sie, » ihr kennt euch da nicht aus, aber ich schon. Ich bin da draußen gewesen, Scheiße, ich bin in dieser Siedlung gewesen! Und ihr erwartet von mir, dass ich brav daheim sitzen bleibe und euch Winterschals stricke, während ihr euch amüsieren geht? Schmink’s dir ab.«
    »Bel«, sagte er, »ich weiß, dass du

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