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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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ein bisschen zu clever für uns. Wir haben uns auf das Gebäude direkt vor dem Hotel konzentriert, und er hatte sich im Büroblock gegenüber postiert. Er muss uns gesehen haben. Er hat telefonisch einen Rettungswagen angefordert, behauptet, er wäre krank, und die Sanitäter haben ihn direkt vor unserer Nase ins Krankenhaus geschafft.«
    Hoffer schüttelte den Kopf. »Aber eine Personenbeschreibung haben Sie?«
    »O ja, eine gute Beschreibung, immer vorausgesetzt, er hatte keine Perücke auf und trug keine farbigen Kontaktlinsen.«
    »Hat er die Waffe zurückgelassen?«
    Broome nickte. »Ein L96A1-Präzisionsgewehr.«
    »Sagt mir nichts.«
    »Ist ein britisches Fabrikat, ein echtes Profigerät. Er hatte es noch ein bisschen aufgemotzt, Mündungsfeuerdämpfer und Tarnbandumwicklung. Allein das Zielfernrohr war so viel wert, wie ich am Ende des Monats in der Lohntüte habe.«
    »Es hat noch niemand behauptet, der D-Man wäre billig zu haben. Was uns zur Frage führt...?«
    »Wir wissen nicht mal, wer seine Zielperson war. Auf der Hoteltreppe standen vier Leute: ein Diplomat und seine Frau, die Ministerin für Sozialversicherung und die Journalistin.«
    »Wie weit war er vom Hotel entfernt?«
    »So sechzig, siebzig Meter.«
    »Unwahrscheinlich, dass er da sein Ziel verfehlt.«
    »Er hat schon mal danebengeschossen.«
    »Ja, aber das war ein besonderer Fall. Er muss hinter der Reporterin her gewesen sein.«
    »Wir halten uns alle Optionen offen. Der Diplomat scheint sich sicher zu sein, dass eigentlich er gemeint war.«
    »Nun, Sie müssen sich alle Optionen offenhalten, ich nicht. Ich bin sogar berühmt dafür, dass ich das nicht tue.« Hoffer trank sein Bier aus. »Noch was?« Broome schüttelte den Kopf. »Ich muss alles sehen, was Sie an Material haben, Bob.«
    »Das wird nicht so einfach, Leo. Ich muss das erst mit meinem Chef -«
    »Apropos, was für Ihre Kids.« Hoffer zog einen Umschlag aus der Tasche und schob ihn über den Tisch. »Wie geht’s denen eigentlich?«
    »Danke, gut.« Broome warf einen Blick in den Umschlag. Fünfhundert Pfund lachten ihm entgegen.
    »Versuchen Sie nicht, es abzulehnen, Bob, war schon schwierig genug, Schecks im Hotel einzulösen. Ich glaube, die haben mir bloß für die Ehre die doppelten Gebühren abgeluchst, und dazu hatten die einen Wechselkurs, den man sich von keinem Kredithai bieten lassen würde. Stecken Sie es ein. Es ist für Ihre Kids.«
    »Die werden sich bestimmt freuen«, sagte Broome und steckte den Umschlag in seine Brusttasche.
    »Das sind nette Kinder. Wie heißen sie noch mal?«
    »Wie immer Sie möchten«, sagte der kinderlose Broome.
    »Also, können Sie mir die Infos besorgen?«
    »Ich kann ein paar Fotokopien machen. Die haben Sie gleich morgen früh.«
    Hoffer nickte. »Und jetzt reden Sie mit mir, machen Sie mich neugierig. Erzählen Sie mir von der Toten.«
    »Sie hieß Eleanor Ricks, 39, freie Journalistin. Sie hat über den Falklandkrieg und die ersten Gefechte in Exjugoslawien berichtet.«
    »Dann hat sie also nicht bloß Mädchenzeugs geschrieben?«
    »Nein, und vor kurzem ist sie ins Fernsehen aufgestiegen. Gestern hatte sie ein Treffen mit Molly Prendergast, der Ministerin.«
    »Worum ging’s bei dem Treffen? Nein, warten Sie, noch mal das Gleiche?« Hoffer ging an den Tresen und bestellte noch zwei Pints. An einem Tresen brauchte er nie lang zu warten; das war einer der Orte, an denen ihm seine Körpermasse eine gewisse Autorität verlieh. Es spielte keine Rolle, dass er nicht besonders toll angezogen war oder sich seit einer Weile nicht mehr rasiert hatte - er hatte Gewicht, und er hatte Statur.
    Das war einer der Gründe, warum er einen Großteil seiner Arbeit in Bars erledigte.
    Er kam mit den Getränken an den Tisch zurück. Zu seinem Bier hatte er sich noch einen doppelten Whisky geholt.
    »Sie auch einen?« Aber Broome schüttelte den Kopf. Hoffer trank zwei Fingerbreit von seinem Bier ab und goss dann den Whisky hinein. Er zog zwei Zigaretten aus einem seiner Duty-free-Päckchen, zündete sie an und reichte Broome eine davon.
    »Sorry«, entschuldigte er sich dann, »schlechte Angewohnheit.« Nicht alle waren begeistert, wenn er an ihrer Zigarette nuckelte, bevor er sie ihnen gab. »Sie wollten mir von Molly Prendergast erzählen.«
    »Es war ein Interview im Zusammenhang mit Ricks jüngstem Projekt, dem fürs Fernsehen. Es geht dabei um Sekten.«
    »Und diese Ministerin hat was mit Sekten zu tun?«
    »Nur indirekt. Ihre Tochter war eine
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