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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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Zeit lang bei einer. Prendergast und ihr Mann mussten sich wie verrückt anstrengen, um sie da wieder rauszuholen. Am Ende haben sie sie praktisch entführt.«
    »Und darüber wollte die Ricks reden?«
    »Jedenfalls laut Mrs. Prendergast.«
    »Sie klingen nicht so überzeugt.«
    »Ich habe keinen Grund anzunehmen, dass sie log. Außerdem wird ihre Geschichte vom Produzenten bestätigt.«
    »Wie heißt er?« Hoffer hatte ein Notizbuch und einen Stift aus der Tasche gezogen.
    »Joe Draper. Komisch ist - jemand hat im Hotel angerufen. Hat nach Eleanor Ricks verlangt und gesagt, es sei dringend. Man hat sie ausgerufen, aber sie hat das Gespräch nicht angenommen. Nicht viele wussten, dass sie dort sein würde. Einer der wenigen ist Draper.«
    »Für welchen Sender arbeitet er?«
    »Er hat eine kleine unabhängige Produktionsfirma. Ich glaube, sie heißt einfach Draper Films oder Draper Vision, so was in der Art.«
    »Sie arbeiten zu hart, Bob, wissen Sie das? Ich meine, Sie haben eine Siebentagewoche, stimmt’s? Natürlich stimmt’s. Ab und zu müssen Sie Ihrem Gehirn ein bisschen Ruhe gönnen.«
    »Leicht gesagt.«
    »Aber wenn Sie Ihrem Gehirn nicht auch mal Ruhe gönnen, fangen Sie an, Sachen zu vergessen, wie zum Beispiel, ob es Draper Films oder Draper Vision heißt. Ich meine, nur so Kleinigkeiten, Bob, aber Kleinigkeiten, die sich als wichtig erweisen könnten. Sie sind Cop, Sie wissen das.«
    Diese kleine Standpauke schien Broome nicht sonderlich zu erfreuen. Er trank aus und sagte, er müsse jetzt gehen. Hoffer hielt ihn nicht auf. Er blieb selbst aber auch nicht in der Kneipe. Sie erinnerte ihn an ein paar üble irische Pubs, die er in und um Soho kannte. Er überquerte die Shaftesbury Avenue und ging weiter auf den Leicester Square, auf der Suche nach interessanten Drogen und interessanten Nutten. Aber selbst auf dem Leicester Square war nichts los. Kein Mensch arbeitete noch heutzutage. Es lief alles über Handy. Die Telefonzellen waren voll von Visitenkarten von Nutten. Er studierte sie, als wäre er in einer Kunstgalerie, fand aber nichts Neues oder Aufregendes. Er bezweifelte, dass es überhaupt irgendetwas Neues unter der Sonne gab, auch wenn die mit Computern heutzutage offenbar die wahnsinnigsten Dinge anstellen konnten.
    Ein paar Kids bettelten ihn von den Hauseingängen aus an, in denen sie ihr Lager für die Nacht aufgeschlagen hatten, also fragte er sie, ob sie wüssten, wo er etwas blow bekommen könne; dann erinnerte er sich, dass man unter blow hierzulande nicht nur Koks, sondern auch Gras verstand. Sie wussten es sowieso nicht. War schon viel, wenn sie wussten, wie sie selbst hießen, die kleinen Scheißer. Er ging weiter zur Charing Cross Road und fand ein Taxi, das ihn nach Hampstead brachte.
    Dort hatte der D-Man seinen anderen Londoner Abschuss erledigt, in einem Büro auf der High Street. Wie immer war er auf Distanz geblieben. Er hatte von einem Gebäude auf der anderen Straßenseite aus geschossen: durch eine Fensterscheibe und dann glatt vorne rein, hinten wieder raus, durch das Herz eines indischen Geschäftsmannes, der in ein Schwindelgeschäft mit mehreren staatlichen und privaten Firmen verwickelt gewesen war.
    Der D-Man hielt immer Abstand, was Hoffer interessant fand. Häufig wäre es einfacher gewesen, sich vor das Opfer hinzustellen und mit einer Pistole zu schießen. Aber der D-Man benutzte Präzisionsgewehre und hielt Abstand. Diese Fakten verrieten Hoffer einiges. Sie verrieten ihm, dass es sich bei dem D-Man um einen echten Profi handelte, nicht nur um so einen Kleinganoven mit Knarre. Er war ein Könner, ein richtiger Sniper. Er gestaltete jeden Abschuss als eine neue Herausforderung, schien aber auch auf eine Weise zimperlich zu sein, wie das bei Kleinganoven selten der Fall war. Er vermied es, zu nah ans Blut zu kommen, hielt wohlweislich Abstand vom Schmerz. Ein einziger Schuss ins Herz: Das war wirklich ein Scharfschützenkunststück, jedes Mal mitten ins Schwarze zu treffen.
    Auch in Hampstead hatte er eine Bombe platziert, obwohl es eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre. Die Polizei hatte geglaubt, es mit einem Sprengsatz der IRA zu tun zu haben, bis sie die Verbindung zum Mord herstellen konnten. Dann war Hoffer ins Spiel gekommen und hatte den Bobbys eine ganze Menge über den Demolition Man erzählt. Wenige Menschen wussten über den Demolition Man so viel wie Hoffer.
    Aber Hoffer wusste nicht annähernd genug.
    Er fuhr mit einem weiteren Taxi zurück ins
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