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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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sollen? Hatte ich so etwas wie eine Botschaft geschickt?
    Vielleicht begreifen Sie jetzt allmählich, warum ich nicht hineingezogen werden will.
    Ich ließ mir unterwegs Zeit. Ich wollte Max mit meiner Ankunft überraschen. Wenn ich direkt gekommen wäre, hätte es ihn wahrscheinlich weniger überrascht. Doch ich unterbrach meine Anreise ganz in seiner Nähe, schon in Yorkshire, um am nächsten Morgen in aller Frühe bei ihm hereinzuschneien. Max war ein vorsichtiger Mensch, aber an den Frühstückstisch setzte er sich nicht bewaffnet. Außerdem war sein Haus meilenweit von Feldern und Hügeln umgeben. Niemand würde einen Schuss hören, niemand würde mitbekommen, wenn jemand begraben wurde.
    Niemand außer Belinda.
    Ich stieg in einem kleinen Hotel ab und ging mit meiner Kappe auf dem Kopf an die Rezeption. Dann zog ich wieder los und ließ mir die Haare schneiden - und zwar ziemlich radikal.
    »Sind Sie sicher?«, fragte der Friseur.
    »Absolut«, sagte ich. »Ist für den Sommer. Wird sonst zu heiß.«
    »Stimmt«, sagte er und griff zur Schere.
    Die Kappe wieder auf dem Kopf, ging ich zurück ins Hotel, wusch mir die Haare und färbte sie mit einer Tönung, die ich gekauft hatte: Jetzt waren sie nicht mehr dunkelbraun, sondern tintenschwarz. Ich sah mir auch meine Brauen an, entschied jedoch, dass ich die wohl nicht unbedingt zu färben bräuchte. Das kurz geschnittene Haar trocknete rasch. Die Platzwunde an meiner Stirn heilte schnell, wenn auch die Haut rings um den Schorf noch stark gerötet war.
    Ich packte meine Reisetasche aus. Ich hatte mir im Einkaufszentrum ein paar neue Sachen zum Anziehen besorgt und entsorgte die, die ich während des Auftrags getragen hatte. Das war keine spezielle Vorsichtsmaßnahme: Zu einem Abschuss ziehe ich immer irgendwelche billigen Sachen an, die ich anschließend wegwerfe. Wenn man eine Schusswaffe abgefeuert hat, kann ein Kriminaltechniker immer Spuren der Treibladung an Händen und Kleidung finden. Unglaublich, nicht? In der Reisetasche lag auch meine Notreserve, ein.357 Magnum - nicht von Max, sondern von einem Freund in Frankreich gekauft. Es war ein Colt-Nachbau, und kein besonders guter. Auf dem Schießstand schien das Ding alles treffen zu wollen, nur nicht die Zielscheibe. Sein Pluspunkt war jedoch, dass er, wie jeder Revolver, die Leute einschüchterte. Ich nahm nicht an, dass er Max einschüchtern würde, aber trotzdem - er sollte wissen, dass ich bewaffnet war.
    Viel mehr befand sich nicht in der Tasche - lediglich ein brauner DIN-A4-Umschlag, ein paar Fläschchen mit einem feinen weißen Pulver, zwei, drei größere Flaschen destilliertes Wasser und ein paar Packungen Einwegspritzen. Die Sachen ließ ich immer in der Reisetasche, seitdem ein Zimmermädchen sie einmal in meinem Badezimmer gesehen und den Hotelmanager informiert hatte, ich würde in meinem Zimmer mit Heroin dealen. Armes Mädchen, was war ihr das anschließend peinlich gewesen! Aber ich hatte ihr trotzdem ein Trinkgeld dagelassen.
    Ich lag eine Zeit lang auf meinem Bett, fuhr mir mit einem Finger durch die spärlichen Überreste meiner Kopfbehaarung und streichelte mit der anderen Hand den Kater. Der Kater gehörte zum Hotel. Ich hatte ihn bei meiner Ankunft in der Lobby gesehen und mit einem Zungenschnalzen hergelockt.
    »Die Mühe können Sie sich sparen«, hatte die Frau an der Rezeption gesagt. »Geronimo ist sehr scheu.«
    Mochte ja sein, aber ich komm mit Tieren gut aus. Geronimo war brav und unaufgefordert zu meinem Zimmer getappt und hatte vor der Tür gemaunzt, bis ich ihn reinließ, worauf er mir ein paarmal um die Beine strich und dann den Kopf an meiner dargebotenen Hand rieb und seinen Geruch darauf hinterließ. Ich hatte nichts da, was ich ihm hätte anbieten können, aber er nahm es mir nicht übel. Also lagen wir beide eine Weile mit geschlossenen Augen da, bis ich aufstand und runter in die Bar ging, um einen Happen zu essen.
    Den spülte ich mit einer halben Flasche mittelmäßigem Montrachet hinunter. Wieder in meinem Zimmer, öffnete ich den braunen Umschlag. Er enthielt alle nötigen Informationen für den Abschuss, alles, was ich nach dem Willen meines Auftraggebers über Eleanor Ricks hatte wissen sollen. Auch ohne ein Kriminaltechniker oder ein Nachfahre Sherlock Holmes’ zu sein, sah ich, dass die zusammengehefteten Blätter Computerausdrucke waren. Die Druckqualität war gut, die Zeichen gleichmäßig und gestochen scharf. Schweres Papier mit Wasserzeichen. Nirgendwo

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