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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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Leben entlassen. Versucht sich seitdem immer wieder als Söldner, hat ein paar von den Kämpfern in Sarajevo ausgebildet. Hat aber keinen besonders guten Ruf, jobbt hauptsächlich als Rausschmeißer für Nachtklubs, statt an seinen Schießkünsten zu arbeiten.«
    »Wo wohnt er?«
    »Hetz mich nicht, Mark. Shattuck meinte, er hätte einen Klienten mit einem Jobangebot. Was er tatsächlich meinte: Jemand hatte ihm ein paar Lappen zugesteckt, damit er ihm einen hit-man besorgt.«
    »Warum hat er den Job nicht einfach selbst übernommen?«
    »Vielleicht hat er’s versucht, aber der Klient kannte seinen miesen Ruf. Wie auch immer, ich sagte, ich bräuchte ein paar Details, und wir haben uns in Leeds getroffen. Er hat mir einen versiegelten Umschlag gegeben und dazu die Infos, die ich dir dann telefonisch durchgegeben habe.«
    »Wie viel wusste er von dem Auftrag?«
    Max zuckte die Achseln. »Die Umschläge waren nicht geöffnet worden, aber er könnte ja die Originalumschläge aufgerissen, das Material gelesen und anschließend in einen neuen Umschlag gesteckt haben.«
    »Wäre er neugierig genug, um das zu machen?«
    »Ich weiß nicht, vielleicht. Shattuck würde gern mit den großen Jungs spielen. Er meinte, ich sei so eine Art Zuhälter mit einem Stall von Scharfschützen, fragte, ob ich’s nicht mit ihm probieren wolle. Ich sagte ihm, er solle sich benehmen. Und er hat sich benommen, außer als es ans Zahlen ging.«
    »Ach ja?«
    »Bei unserem abschließenden Treffen, wieder in Leeds, hat er mir den Aktenkoffer übergeben. Darin waren die letzten Details, aber das Geld stimmte nicht. Zweihundert fehlten. Er meinte, das wäre seine Provision. Ich sagte, mir wär’s ja egal, aber der Empfänger des Geldes würde nicht erfreut sein. Dann habe ich ihn gefragt, ob zweihundert es wert wären, für den Rest seines Lebens ständig über die Schulter schauen und sich von Fenstern fernhalten zu müssen.«
    Ich grinste. »Und was hat er gesagt?«
    »Gesagt hat er nichts, bloß irgendwie gezuckt und geschwitzt, dann das Geld aus der Tasche gezogen und es mir gegeben.« Vom Reden bekam Max immer einen trockenen Mund. Er hatte einen Strohhalm in seinem Becher Tee und sog jetzt lange daran.
    »Also, wo finde ich ihn?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Komm schon, du musst es wissen.«
    »Ich brauchte es nie zu wissen. Den Kontakt hat immer er aufgenommen.«
    Ich hob die Kanone ein ganz kleines Stückchen höher. »Max«, sagte ich. Mehr sagte ich nicht. Ich war zu sehr damit beschäftigt, in Richtung der Tür zu starren, die von der Küche in den Flur und in den Rest des Hauses führte. Da stand nämlich Bel. Sie trug ein kurzes Nachthemdchen, das sehr hübsche Beine sehen ließ.
    Außerdem hatte sie eine Schrotflinte auf mich gerichtet.
    »Ich kann mit dem Ding umgehen, Mark. Leg die Knarre weg.«
    Ich rührte mich nicht. »Nur dass eins klar ist«, sagte ich. »Wenn du für mich arbeiten willst, darfst du mich nicht mehr Mark Wesley nennen. Ich heiße jetzt Michael Weston.«
    Max sprang von seinem Stuhl auf.
    »Herrgott, Bel! Das ist eine Churchill Premier! « Er rannte zur Tür und nahm ihr die Flinte ab. »Hast du eine Ahnung, wie viel so ein Ding wert ist?«
    »So um die zehn Riesen«, sagte sie.
    »Zehn Riesen stimmt. Weniger, wenn sie schon beschossen ist.« Er kippte die Läufe, damit ich sah, dass Bel das Ding gar nicht erst geladen hatte. Ich legte meinen Magnum auf das Abtropfbrett.
    »So«, sagte Max, »jetzt beruhigen wir uns alle mal, okay? Ich werde dir über Shattuck alles erzählen, was ich weiß, Mark.«
    »Michael.«
    »In Ordnung, Michael. Ich erzähl dir alles, was ich weiß. Aber setzen wir uns hin. Diese OK-Corral-Spielchen machen mich nervös, besonders in der Küche. Hast du eine Ahnung, wie lang ich für diese ganzen Kacheln gebraucht hab?«
    Also schaltete Max den Wasserkocher ein, und wir setzten uns. Bel schenkte mir ein schiefes Lächeln, und ich zwinkerte ihr zu.
    »Schwarz steht dir«, sagte sie und meinte meine Haare. »Auch wenn du mit dem Haarschnitt wie ein Bulle aussiehst.« Sie füßelte mit mir unter dem Tisch. Wir hatten dieses Spielchen schon zu anderen Gelegenheiten gespielt und die Tatsache genossen, dass wir ein Geheimnis vor Max hatten. Ich versuchte, mich daran zu erinnern, dass sie erst vor ein paar Minuten mit einer Schrotflinte auf mich gezielt hatte - wenn auch mit einer ungeladenen. Bel besaß das Gesicht eines Schulmädchens, aber ich wusste, dass erheblich mehr in ihr
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