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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Tisch aufstand. Er kam an die Spüle und hob den Revolver vom Abtropfbrett auf.
    »Brauchst du irgendwas?«, fragte er.
    »Vielleicht eine Pistole.«
    »Ich glaub, ich hab was Besseres als eine Pistole. Ist aber nicht billig.«
    »Geld spielt diesmal keine Rolle, Max.«
    »Mark... Verzeihung, ich meine Michael. Komisch, ich hatte mich gerade erst daran gewöhnt, dich Mark zu nennen.«
    »Dauert nicht mehr lang, und es ist wieder ein anderer Name.«
    »Michael, ich weiß, dass du auf sie aufpassen wirst. Aber es würde mir nicht gefallen... ich meine, ich möchte nicht...«
    »Das ist rein geschäftlich, Max. Getrennte Zimmer, versprochen. Und außerdem kann Bel durchaus auf sich selbst aufpassen. Sie hatte einen guten Lehrer.«
    »Versuch nicht, mir Honig ums Maul zu schmieren«, sagte er lächelnd, legte dann den Magnum wieder hin und griff nach einem Geschirrtuch.

7
    »Sie sind doch kein Reporter, oder?«
    Es war Montag früh, sehr früh, und Hoffer war ziemlich mies drauf. Der Rettungswagen parkte in einer speziellen Ladebucht direkt vor der Notaufnahme; der Rettungssanitäter befand sich im hinteren Teil des Fahrzeugs, räumte auf und überprüfte.
    Hoffer stand draußen, eine Hand auf die Hecktür des Wagens gestützt. Er hatte die plötzliche Vision, dass er den Kopf des Sanitäters wiederholt dagegen knallte.
    »Ich hab’s Ihnen schon gesagt, ich bin Privatdetektiv.«
    »Bloß war’s so: Kaum hatte ich der Polizei alles erzählt, was ich weiß, haben die Scheißzeitungen angefangen, mich zu löchern.«
    »Hören Sie, Mr. Hughes, ich habe Ihnen meinen Ausweis gezeigt.«
    »Klar, so’n Ausweis kann doch jeder faken.«
    Das stimmte schon, aber Hoffer war nicht in der Stimmung zu diskutieren. Er hatte einen Kopf wie fünfhundert Iren am St.-Patrick’s Day. Und seine Ohren funktionierten auch noch nicht wieder richtig. Jedesmal, wenn er durch die Nase einatmete, fühlte es sich so an, als ob er gleich seine Trommelfelle im Rachen haben würde.
    »Reden Sie mit mir, und ich verschwinde sofort«, sagte er. Das funktionierte normalerweise. Hughes drehte sich um und musterte ihn.
    »Wie ein Reporter sehen Sie nicht aus.«
    Hoffer nickte angesichts solchen Scharfblicks.
    »Sie sehen aus wie ein Herzstillstand in der Warteschleife.«
    Hoffer hörte auf zu nicken und begann dafür, ernsthaft böse zu gucken.
    »Schon gut, sorry. Also, was wollen Sie von mir hören?«
    »Ich hab die Abschrift Ihrer polizeilichen Aussage gelesen, Mr. Hughes. Ich würde Ihnen eigentlich nur gern ein paar Zusatzfragen stellen und vielleicht ein paar Fragen, die man Ihnen schon gestellt hat , ein bisschen anders formulieren.«
    »Na, dann beeilen Sie sich, ich bin im Dienst.«
    Hoffer verkniff es sich, darauf hinzuweisen, dass sie schon vor gut fünf Minuten hätten anfangen können. Stattdessen erkundigte er sich nach dem Akzent des angeblichen Patienten.
    »Sehr gepflegt«, sagte Hughes. »Vornehm, glatt, kultiviert.«
    »Aber mit Sicherheit englisch?«
    »O ja.«
    »Nicht amerikanisch? Manchmal können die Akzente ähnlicher klingen, als Sie glauben.«
    »Das war britisches Englisch. Aus welchem County könnte ich Ihnen allerdings nicht sagen. Der war kein Yank, hundert Pro.«
    »Vielleicht Kanadier?« Hughes schüttelte den Kopf. »Also schön, beschrieben haben Sie ihn ja ziemlich gut - was er anhatte, Körpergröße, Haarfarbe und so weiter. Glauben Sie, sein Haar könnte gefärbt gewesen sein?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Manchmal sehen gefärbte Haare nicht ganz echt aus.«
    »Ach ja? Da verkehren wir offenbar mit unterschiedlichen Typen von Frauen.«
    Hoffer versuchte zu lachen. Der Türgriff fühlte sich unheimlich gut in der Hand an. Er starrte unverwandt auf Hughes’ Kopf. »Und es könnte auch kein Toupet gewesen sein?«
    »Sie meinen, ein Ire?« Hoffer verstand nicht. »Klar, Sie als Ami kapieren das nicht. Das ist Rhyming slang: Irish jig gleich wig , Perücke. Nein, ich bin mir sicher, das Haar war echt.«
    »M-hm.« Hoffer hatte sich schon mit einer Schwester in der Notaufnahme unterhalten - der, die die Personalien des Mannes aufgenommen und dann den Hämatologen gerufen hatte. Ihre Aussage war so nützlich wie eine Aspirintablette im Auffangkorb einer Guillotine. Er rieb sich die Stirn. »Er hat Ihnen erzählt, er wäre Bluter.«
    »Er war Bluter.«
    »Ganz sicher?«
    »Entweder das, oder er hat einen in der Familie. Oder vielleicht hat er auch bloß Medizin studiert.«
    »So gut kannte er sich aus?«
    »Er

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