Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
Planter’s Punch trinken und infolgedessen fast kotzen musste. Abgesehen vom Dirty rice und den frittierten Maisfladen aß sie sonst nicht viel. Der Fisch war ihr zu salzig, das Fleisch zu fett.
    Im Restaurant lag eine Abendzeitung herum, und ich blätterte sie durch, bis ich die neuste Meldung zum Ricks-Mord fand. Der Diplomat aus dem Craigmead machte Stunk, redete von laxen Sicherheitsvorkehrungen und einer Verschwörung des britischen Geheimdienstes gegen ihn. Nach seiner Version der Wirklichkeit steckten der MI5 und irgendein Land, das an seines grenzte, unter einer Decke.
    »Sorg du nur weiter für Verwirrung, Kumpel«, sagte ich zu seinem grobkörnigen Foto. Weiter unten auf der Seite stand eine interessantere Notiz, fast wie kurz vor Redaktionsschluss hinzugefügt. Da war von einem »geheimnisvollen Anruf« im Craigmead Hotel die Rede, einer Lautsprecherdurchsage, die Eleanor Ricks ignoriert hatte. Das machte mich neugierig. Hatte mein Geldgeber im letzten Moment kalte Füße bekommen und versucht, sie zu warnen? Und als er sie nicht erreichen konnte, stattdessen die Polizei alarmiert? Geschichten von Auftraggebern, die ihre Meinung änderten, hatte ich schon gehört. Mich hätt’s ja nicht gestört, solange sie nicht auf einer Rückerstattung bestanden. Wenn sie ihr Geld zurückgewollt hätten - also, das wäre ein ganz anderes Paar Schuhe gewesen.
    Wir gingen die lange High Road entlang und schauten in ein paar der weniger vertrauenerweckenden Pubs hinein. Ich hatte Bel schon erklärt, nach wem ich suchte, und ihr schienen die frische Luft und die Bewegung willkommen zu sein. Die ganze High Road rauf bis zum Monument Way und der ganze Monument Way wieder runter waren für den Verkehr gesperrt. Wir gingen kurz in den Volley, aber es war niemand da, den ich kannte. In Tottenham musste ich vorsichtig sein. Hier bestand immer die Gefahr, dass ich jemandem über den Weg lief, der denken könnte, ich wäre entweder hinter etwas her oder einfach zu neugierig. Zum Beispiel wohnten hier ein paar Iren, von denen ich manchmal Plastiksprengstoff und Zündkapseln bezog. Sie durften das Zeug eigentlich nicht weiterverhökern und waren deshalb ständig nervös.
    Dann gab es noch Harry Capaldi alias Harry Carry alias Andy Capp alias Harry die Kappe. Es stimmte schon, dass er manchmal eine Kappe trug. Es stimmte ebenfalls, dass er ständig nervös war. Und sollte Harry Schiss kriegen und untertauchen, wäre es für mich ziemlich ärgerlich gewesen. Also hütete ich mich, in irgendeiner Bar nach ihm zu fragen. Ich wollte nicht, dass die Buschtrommel ihn eher erreichte als ich selbst. Irgendwo mitten im Dowsett Estate fing Bel an, sich über Fußschmerzen zu beklagen.
    »Wir machen bald eine Pause«, sagte ich. Ich ging mit ihr zurück zur High Road, und im ersten Pub, in das wir gingen, setzte sie sich an einen Tisch. Also fragte ich sie, was sie trinken wolle.
    »Coke.« Ich nickte und ging zum Tresen.
    »Ein Coke, bitte, und ein kleines Bitter.« Während die Bardame unsere Getränke einschenkte, betrachtete ich die Reihen von Flaschen hinterm Tresen. Ich war nah dran gewesen, einen Brandy zu bestellen. Nah dran, aber nicht so nah. Harry die Kappe war nicht in der Bar. Vielleicht ging er ja montagabends nicht aus dem Haus. Ich hatte keine Lust, ihm einen Besuch abzustatten. Ich wusste, dass er einige Schießeisen im Haus aufbewahrte, und über ihm wohnten ein paar Dealer. Ein einziger Schuss, und das ganze Haus hätte sich in Apocalypse Now verwandeln können. Ich trug die Getränke an unseren Tisch. Bel hatte die Schuhe ausgezogen und massierte sich die Füße. Die Männer am Tresen starrten sie lüstern an, als bestünde die Aussicht, dass sie nicht bei den Schuhen haltmachte. Als sie die Jacke auszog, dachte ich, einer von ihnen würde gleich vom Hocker fallen.
    »Neue Schuhe«, sagte Bel. »Ich wusste, dass ich sie besser zu Hause gelassen hätte.«
    »Und da heißt es immer, Stadtpflanzen wären verweichlicht.«
    Sie machte ein böses Gesicht, lächelte dann. »Cheers«, sagte sie und hob ihr Glas. Sie knabberte an einem Eiswürfel und sah sich dabei im Lokal um. »Das ist also die große böse Stadt? Wie finden wir deinen Freund?«
    »Wir suchen weiter. Du würdest staunen, wie viele Pubs es zwischen hier und der White Hart Lane gibt.«
    »Und wir gehen in jedes einzelne rein?«
    »So sieht der Plan aus.«
    »Könntest du ihn nicht stattdessen einfach anrufen?«
    »Er steht nicht im Telefonbuch.«
    »Dann heißt es

Weitere Kostenlose Bücher