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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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hatte langes blondes Haar und eine modisch magersüchtige Figur.
    »Sie könnten eine Fleischtransfusion vertragen«, meinte Hoffer. »Was haben Sie da?«
    Er riss ihr den großen braunen Umschlag aus der Hand und zog mehrere xerokopierte Messtischblätter heraus.
    »Ich bin da mit dem grünen Marker drübergegangen«, sagte sie.
    Das sah Hoffer. Grewelthorpe: grün markiert. Die nächsten Dörfer waren Kirkby Malzeard und Mickley. Die lagen jeweils südlich und östlich davon. Im Westen kamen nur das Masham Moor und der Hambleton Hill, ein paar Teiche und große Flächen von straßenlosem Grau. Weiter südlich fiel ihm noch ein Dorf auf. Es hieß Blubberhouses. Was sollte das mit diesen Witznamen? Interessanter war da schon, dass die zwei Grewelthorpe am nächsten gelegenen größeren Ortschaften Ripon und Thirsk waren, die zwei Städtchen in Yorkshire, in denen Mark Wesley Geld abgehoben hatte.
    »Helfen die Ihnen weiter?«, fragte Mandy.
    »O ja, Mandy, die sind wunderschön, fast so wunderschön wie du, meine blasse Prinzessin.« Er legte ihr einen Finger an die Wange und streichelte sie. Sie fing an, ein ängstliches Gesicht zu machen. »Jetzt möchte ich, dass du mir noch einen Gefallen tust.«
    Sie schluckte und machte ein zweifelndes Gesicht. »Was?«
    »Erklär Onkel Leo, wo Yorkshire liegt.«
     
    Eigentlich war es nicht nötig, die Smith & Wesson zu reinigen, aber Hoffer tat es trotzdem. Er wusste eins: Wenn er nur nah genug an den D-Man herankam, würde es keine Rolle spielen, ob der Killer profimäßig bewaffnet war oder nicht - Hoffer würde ihm eine Kugel in die Kutteln jagen.
    Als die Pistole gereinigt und geölt war, las er noch ein bisschen. Auf dieser Reise hatte sich eine Menge Lesestoff angesammelt: erst Infos über Hämophilie und jetzt zusätzlich das Material über die Disciples of Love. Er fand in der Geschichte der Sekte nichts, was CIA oder NSC besondere Bauchschmerzen hätte bereiten können. Und doch war Kline hier, also machte sich irgendjemand irgendwo wegen irgendetwas große Sorgen. Er stellte sich vor, dass der Killer das gleiche Dossier wie er studierte. Was ging ihm wohl dabei durch den Kopf? Was würde er als Nächstes unternehmen? Würde er die Recherchen ab dem Punkt fortsetzen, an dem sein Opfer aufgehört hatte? Das erschien Hoffer viel zu riskant, besonders wenn die Disciples wirklich die Auftraggeber des D-Man gewesen sein sollten.
    Andererseits war der D-Man schon eine ganze Menge Risiken eingegangen, und jedes Risiko brachte ihn näher ans Tageslicht. Hoffer hatte einen Namen und eine Beschreibung, und jetzt hatte er auch noch Max Harrison. Er wusste, dass Bob Broome kein Dummkopf war; bald würde auch er die Verbindung herstellen. Aber Hoffer hatte einen Vorsprung. Das einzige Problem war: Er würde sich hinters Lenkrad klemmen müssen. Es gab keine Bahnhöfe in der näheren Umgebung seines Ziels, also würde er einen Mietwagen nehmen müssen. Er hatte einen für nächsten Morgen bestellt und die Rezeption gebeten, seine Rechnung fertig zu machen. Ihm war klar, dass er eigentlich gleich hätte aufbrechen sollen, aber Nachtfahrten waren bei ihm nicht drin - jedenfalls nicht, wenn sein Ziel am Arsch der Welt lag und der Weg dorthin auf der falschen Straßenseite verlief.
    Am nächsten Morgen würde er einen klaren Kopf brauchen, also begnügte er sich mit einem Joint und ein bisschen Fernsehen im Zimmer. Dazu kam eine Librium, die ihm hoffentlich helfen würde, ihn in den Schlaf der Gerechten zu geleiten. Dass der ihm aufgrund besonderer persönlicher Verdienste zuteil werden würde, war ja nicht zu erwarten.
    »Sei nicht so streng mit dir, Leo«, murmelte er. »Du bist der Gute. Du bist der Held... Jimmy Bridger hat dir das doch gesagt.« Er leerte das Glas Whisky, das neben seinem Bett stand und schaltete den Fernseher aus.
    Auf dem Weg zum Klo bekam er plötzlich so ein eigenartiges Gefühl im Bauch, und er wusste, dass es diesmal kein Krebs und auch keine Darmfäule war, nichts, was er gegessen oder nicht gegessen hatte, kein verseuchtes Leitungswasser und auch nicht zu viel Schnaps.
    Es war die schlichte Erkenntnis, dass in ein, zwei Tagen die ganze Angelegenheit erledigt sein würde.
     
    Die Autovermietung hatte die übliche Auswahl an Schuhkartons auf Rädern, jeder einzelne davon mit so viel Charakter wie eine leere Pommestüte.
    »Und welcher ist der Billigste?«
    »Der Fiesta, Sir.«
    Hoffer versuchte, den Preis runterzuhandeln, aber der Autovermieter sah sich

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