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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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leider außerstande, ihm entgegenzukommen. Nicht mal eine Blankoquittung war drin, da alles über Computer lief, und so konnte Hoffer seine Spesenabrechnung nicht aufstocken. Den Trick mit dem Linksverkehr hatte er bald raus: Solang man sich an Einbahnstraßen hielt, war’s eigentlich kein Problem. Aber aus London rauszukommen war schwieriger, als er erwartet hatte. Zweimal musste er an roten Ampeln aussteigen und den Fahrer hinter ihm um Hilfe bitten und dann, wenn Grün kam, das Gehupe der anderen Autofahrer über sich ergehen lassen.
    Er verfuhr sich so oft, dass er, nachdem er ein paarmal das Lenkrad mit der Faust traktiert hatte, einfach beschloss, darauf zu pfeifen. Er achtete nicht mehr auf Straßenschilder, er fuhr einfach nur noch nach Gefühl. Als er zum Mittagessen hielt, gab er der Versuchung nach und fragte jemanden, wo er sei.
    »Rickmansworth.«
    Dann hatte er also die Nordgrenze der Welt seines Taxifahrers erreicht. Dadurch ermuntert, widerrief er seinen Entschluss und kaufte sich einen Straßenatlas, der ihm verriet, dass er ein bisschen querfeldein würde fahren müssen, um auf die richtige Straße zu kommen. Das britische Straßennetz sah insgesamt so aus, als hätte es ein Kind aufs Papier gekritzelt. Es war darin keinerlei Ordnung, keinerlei Sinn und Verstand zu erkennen. In den Staaten war Autofahren ganz einfach, sobald man aus den Städten raus war. Aber hier schienen die Städte nie zu enden, sie flossen einfach ineinander über, mit nur ein paar übriggebliebenen Klecksen Grün dazwischen.
    Als er weiter nach Norden kam, revidierte er allerdings sein Urteil ein wenig. Zwischen London und Yorkshire gab es schon eine ganze Menge Grün; ein langweiliges Grün zwar, aber ganz unbestreitbar grün.
    Er fuhr zunehmend entspannter und erinnerte sich beim Tanken sogar daran, nach petrol und nicht nach gas zu verlangen. Es war schon später Nachmittag, als er Leeds passierte. Er fuhr von der A1 runter und nach Ripon rein, wo er zu einer Erholungspause und einem mentalen Kriegsrat Zwischenstation machte.
    Wenn Max Harrison den Waffenhändlern, die Hoffer kannte, auch nur entfernt ähnelte, dann hatte er vermutlich ein Arsenal wie die ganze Operation Wüstensturm zusammengenommen. Und was hatte Hoffer? Eine 9mm-Pistole und ein Taschenmesser. Sein einziger Vorteil war das Überraschungsmoment. Das hieß, er würde nur diese ersten paar Augenblicke Zeit haben, um die Situation einzuschätzen. Wenn Harrison schwere Geschütze auffuhr, dann wäre es ein ungleicher Kampf geworden. Und sollte der Mann nicht allein sein, würde Hoffer ebenfalls gezwungen sein, sich zurückzuhalten. Ihm wurde zu spät bewusst, dass er während dieser Überlegungen eine ganze Kanne Tee getrunken hatte. Das Koffein begann unerbittlich durch seinen Kreislauf zu strömen. Er schluckte einen Downer, um die Dinge wieder ins Gleichgewicht zu bringen, und bereute es augenblicklich: Er brauchte glasscharfe Sinne, keinen zugedröhnten Kopf.
    Also schob er einen Upper nach.
    Aber Max Harrison wohnte nicht direkt in dem Kaff mit dem lächerlichen Namen Grewelthorpe. Er wohnte irgendwo am Ortsrand. Als Hoffer endlich in Sichtweite der Farm kam, war es schon fast dunkel. In weiser Voraussicht hatte er eine Stablampe mitgenommen, und nachdem er den Motor abgestellt hatte, steckte er sie ein. Es war weit und breit keine andere menschliche Behausung zu sehen, und Hoffer hatte einen knappen Kilometer vom Haus entfernt gehalten. Dieses letzte Stück würde er laufen... oder vielleicht doch nicht? Sollte Harrison ihn schon gehört oder gesehen haben, hätte Hoffer jetzt ein leichtes Ziel abgegeben. Besser in einem Gehäuse aus Stahlblech ankommen als in einer Kiste aus Holz abreisen. Er drehte den Zündschlüssel wieder herum und fuhr gemächlich den Feldweg entlang, bis er den Hof erreichte.
    Er schaltete den Motor aus und schaute sich um. Nirgendwo ein Lebenszeichen. Er hupte versuchsweise, aber es kam keine Reaktion. Vielleicht war der Typ ja ein richtiger Farmer und kuschelte jetzt irgendwo mit seinem Lieblingsschaf oder seiner Lieblingskuh. Hoffer öffnete die Autotür und stieg leise aus. Er hörte keinerlei Tiere, nicht mal einen Hund.
    »Hallo, jemand zu Haus?«, rief er. Nur der Wind flüsterte eine Antwort. Hoffer ging hinüber zum Haus und spähte durch ein paar Fenster hinein. Er sah eine große saubere Küche. Er probierte es an der Tür, und sie ließ sich öffnen. Er trat ein und rief noch einmal.
    Das Haus fühlte sich nicht

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