Bis bald, Sharma!
verlassen würde? Könnte ich dagegen etwas machen? Gar nichts. Tausend Liebes- schwüre könnten in einer Sekunde zunichtegemacht werden, weil Liebe absolut frei ist. Ich könnte ihn niemals zwingen, mich zu lieben. Wenn er sich entscheiden würde, mich nicht mehr zu lieben, könnte ich hundert Jahre um seine Liebe betteln, sie wäre vorbei.
VERTRAUEN – ja, das Zauberwort ist Vertrauen. Ich habe immer noch zu wenig Vertrauen, weil mein es früher von anderen Männern missbraucht worden ist. Ich bete dafür und ich arbeite daran, mein Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Ich liebe meinen indischen Prinz so sehr und diese Liebe wird mir die Kraft geben, ihm zu vertrauen.
Am 14. Oktober schrieb ich in mein Tagebuch:
Meine irrsinnigen Träume machen mir viel zu schaffen. Es sind immer unglückliche Träume, die mich quälen. Heute träumte ich, dass ich mit Sharma in einer fremden Stadt war, wir wollten zusammen spazieren gehen. Er schob sein Fahrrad neben sich her und ich sagte: „Dein Rad kannst du zuhause lassen, ich habe meines auch nicht dabei, das stört uns nur.“ Er sagte mir, ich solle das Fahrrad in dem Keller eines Hauses abstellen, er würde derweilen vorausgehen und ich sollte ihm folgen. Das tat ich dann auch. In dem seltsamen Haus gab es keine zusammenhängende Treppe. Ich musste immer eine Treppe hochsteigen und mich und dieses Fahrrad über ein wackeliges Geländer auf eine andere hinüber wuchten, was ziemlich anstrengend für mich war. Zwischen den einzelnen Treppen gähnte ein Abgrund, aber ich zwang mich, so schnell wie möglich das Rad nach oben zu bringen. Als ich endlich damit fertig war, suchte ich die Straße nach Sharma ab und konnte ihn auch in der Ferne nicht entdecken. Ich suchte ihn überall, betrat jede Seitenstraße und fragte Passanten nach ihm. Ich rief laut seinen Namen, wofür ich mich sehr schämte, aber er blieb unauffindbar. Ich weinte und mein Herz war voll Groll und meine Seele schmerzte. Dann kam ich endlich auf die Idee, ihn auf dem Handy anzurufen – aber, oh Ironie des Schicksals - das Handy war natürlich abgestellt. Ich weinte und verfluchte ihn aber das half mir auch nicht, ihn zu finden. Im Traum hatte ich darüber nachgedacht, warum er das mit mir machte. Was war der Grund dafür, dass er sich so feige aus dem Staub machte, aber mein Traum hatte mir den Grund nicht preisgegeben. Nachdem ich erwachte, habe ich mich sofort an diesen schrecklichen Albtraum erinnert. Was will mir mein Unterbewusstsein damit sagen? Habe ich Angst, ihn zu verlieren? Spielt er mit mir ein übles Spiel, das sich in meine Seele einschleicht und sich in meinen Träumen manifestiert? Liebt er mich in Wirklichkeit gar nicht? Welcher Mensch kann schon mit absoluter Sicherheit sagen, ob er wirklich geliebt wird? Unterscheidet sich die Liebesweise eines Mannes von der einer Frau? Warum können Männer ohne mit der Wimper zu zucken einen angekündigten Anruf oder eine versprochene SMS nicht einhalten? Denken und fühlen Männer ganz anders als liebende Frauen?
Mit welcher Sicherheit konnte ich erfahren, ob und mit welcher Intensität er mich liebte? Ich wollte bedingungslos und ohne Wenn und Aber geliebt werden. Ich wollte, dass er mir sein glühendes Herz zu Füßen legte und jede Sekunde an mich dachte. Ich wollte, dass er sich um mich Tag und Nacht kümmerte, dass er keine Sekunde an etwas anderes als an mich dachte. Ich wünschte mir, dass er sich im Bett herumwälzte und vor Sehnsucht nach mir nicht schlafen konnte. Ich wollte, dass er mich mit lieben, ungewöhnlichen Gesten überraschte, dass er mich mitten in der Nacht anrufen würde und dass seine Liebe wie ein wildes Pferd mit ihm durchgehen würde und er mir hundert SMS schreiben würde - und nicht nur zwei pro Tag. Ich wollte, dass er sich auf der Straße aus lauter Liebe zu mir vergaß und vor Verliebtheit wegen mir stolpern würde. Und ich wollte, dass er niemals, NIEMALS, andere Frauen anschauen würde, dass er seinen Blick zu Boden senkte und ihn nur erheben würde, um mich anzuschauen. Ich wollte, dass er mir allein gehörte und er sich freiwillig dafür entschied, mir mit Haut und Haar ganz zu gehören. Ich wollte, dass er vor lauter Liebe zu mir nichts mehr essen könnte und dass es ihm nur mit mir zusammen gut schmeckte.
Ich wusste, dass meine Wünsche verrückt und irreal waren, aber wie konnte ich sonst erfahren, ob er mich w irklich liebte? Durch Sex? Nein. Ihm gefiel ja selbst der Sex, also würde er nie
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