Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis bald, Sharma!

Bis bald, Sharma!

Titel: Bis bald, Sharma! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlies Bhullar
Vom Netzwerk:
auch die an der Wand angebrachten Hängekästchen waren irgendwie im Weg. Ich rumpelte gleich zweimal gegen diese Hängeschrank-Ecken. Von der Küche aus ging man in das ziemlich modrig riechende Schlafzimmer, in dem ein nagelneues Doppelbett mit frisch bezogenen Betten stand. Rechts beim Eingang war ein alter Ölofen zu sehen und daneben stand ein kleiner, wackeliger Tisch mit drei Stühlen. Links von der Tür prangte ein wuchtiger, dreitüriger Schrank, dessen Türen beim Öffnen quietschten. Aus seinem Inneren quoll ebenfalls ein modriger Geruch. Aus zwei Fenstern schaute man ebenerdig in den Garten und auf die Straße. Neben der Küche fand ich noch ein Zimmer, in dem ein Klappsofa platziert war, davor ein Tisch und daneben ein Küchenschrank. Über dem Sofa hing ein großes Stoffbild mit Jagdszenen – oh, wie gruselig!
    Ich ließ meine Reisetasche fallen, umarmte und küsste meinen Traumprinzen und Liebe erfüllte den Raum mit Licht. Dann machte ich mich daran, unsere Wohnung zu verschönern und unser Fluidum zu verbreiten. Ich stellte Duftkerzen auf und Duftlampen und sofort ver strömten sie einen herrlichen Duft, der nach Kokos und Lebkuchen roch. Überall zündete ich Kerzen an, machte den Ölofen an und drehte ihn auf volle Touren. Die Wärme und der Duft vertrieben den modrigen Geruch. Sharma machte sich daran, uns ein indisches Essen zu kochen. Ich hatte nämlich jede Menge Töpfe und Pfannen in meiner Tasche mitgeschleppt, weil in dieser Wohnung kein Geschirr war, da der Vormieter alles geklaut hatte. Sogar die Kaffeemaschine hatte er mitgenommen! Naja, wir trinken sowieso keinen Kaffee, Hauptsache, den Herd hatte er dagelassen.
    Duftöl und indische Kochgerüche vermischten sich in unserer Wohnung - wir fühlten uns wie im Siebten Himmel. Endlich - endlich konnten wir tun und lassen, was wir wollten. Niemand konnte uns vor die Tür setzen, keiner störte uns und auch ich musste mich nicht vor dem Vermieter verstecken, weil dieser wusste, dass ich, Sharmas zukünftige Frau, auch manchmal in dieser Wohnung sein würde. Wir bekamen auch gleich am nächsten Tag einen ordentlichen Mietvertrag, der für sechs Monate abgeschlossen war, aber ganz sicher bis zu unserer Heirat in Salzburg. In der gleichen Nacht, als wir den Vertrag mit der alten Mutter des Vermieters machten, starb diese Frau. Es tat mir leid, weil diese Frau besonders lieb und menschlich gewesen war.
    Am nächsten Tag gefiel uns unsere Wohnung schon viel besser, es war überall warm, wir hatten herrlich in dem großen Bett zusammen gekuschelt, geschlafen und überall hatte sich unser Geruch verbreitet. Die vielen Kerzenlichter verbreiteten eine warme Atmosphäre - unser Glück war vollkommen. Am Abend kochte Sharma Hühnchen mit Gemüse und er wollte - ich war total überrascht - mit mir Rotwein trinken. So kaufte ich eine Flasche und berei tete den kleinen Tisch neben dem Ölofen vor, um unser Wiedersehen zu feiern. Da Sharma keinen Alkohol trank, war ich wirklich überrascht, dass er den Wunsch hatte, mit mir Wein zu trinken. Das Hühnchen schmeckte außergewöhnlich gut - ich hatte noch nie so ein gut zubereitetes Gericht gegessen. Ab und zu nippte ich an meinem Rotwein und schaute Sharma zu, wie er seinen Wein in großen Schlucken genoss. Ich war ein bisschen verwundert, da Sharma niemals trank. Nach einer Viertelstunde bemerkte ich, wie sich Sharma veränderte. Er war mehr als beschwipst - seine Liebeserklärungen an mich fanden nicht die richtigen Worte, ab und zu verhaspelte er sich und lallte ein bisschen. Ständig unterbrach er sein Essen und streichelte meine Schenkel und sagte mir, wie sehr er mich liebte.
    „Oh, Jasmin, mein Kopf fährt Karussell, wenn ich j etzt aufstehe, muss ich brechen“, lallte er verlegen.
    Dann packte er mich und warf mich aufs Bett und im Nu hatte er mir meine Kleider vom Leib gezerrt und ohne Vorwarnung machte er mit mir wilden Sex – Indian-Style natürlich! Ich war sprachlos! Mein Sharma war also ein Wilder? Immer wieder unterbrach er seine stoßenden Bewe gungen und schrie förmlich, dass ich seine große Liebe sei. Ich genoss auch diese Seite an Sharma, obwohl ich bei dieser Schnelligkeit keinen Orgasmus bekam. Als er fertig war, schlief er lallend und sabbernd auf meiner Brust ein. Er war nicht mehr ansprechbar.
     
    Am nächsten Tag wurde er krank. Sein ganzer Körper tat ihm weh, er hatte Schnupfen und Halsschmerzen und sein Kopf brummte.
    „Siehst du, Jasmin , das macht der Alkohol mit mir. Ich

Weitere Kostenlose Bücher