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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Andeutungen Gregs am vergangenen Abend schloss sie, dass Lily, Maurice und Roy wie betäubt waren von der schlimmen Nachricht und viel mehr Angst um Brendan hatten als um dessen Ehefrau. Wenn es hart auf hart kam, vermutete sie, würde es auch für Greg und Emma nicht mehr leicht sein, weiterhin freundschaftlich mit ihr zu verkehren. Die beiden konnten von Glück reden, dass Greg sich nie mit der Firma eingelassen hatte und dass sie sich jetzt, im Gegensatz zu June und Barry, auch keine Sorgen um ihre unmittelbare Zukunft machen mussten. Dominique wusste nicht, wohin das alles möglicherweise führen würde. Und auch wenn sie nicht ernsthaft glaubte, dass Greg sich je von ihr abwenden würde, war es doch schön zu wissen, dass sie jemanden als Beistand hatte, der bedingungslos auf ihrer Seite stand. Der kein Delahaye war.
    »Mam macht sich fürchterliche Sorgen um dich«, sagte Gabriel. »Sie wollte erst selbst zu dir nach Cork fahren, aber es ist in letzter Zeit etwas beschwerlich für sie geworden, mit ihrer Hüftoperation und allem, also habe ich gesagt, ich würde fahren.«
    »Ich habe sie angerufen«, sagte Dominique. »Ich habe ihr gesagt, dass alles okay ist.«
    »Nichts ist okay«, erwiderte Gabriel. »Wie denn auch? Dein Mann ist verschwunden. Die Firma steckt in massiven Schwierigkeiten. Du brauchst jemanden, der dir beisteht.«
    »Danke«, sagte Dominique gerührt. »Greg hat mir schon viel geholfen. Und Emma wird auch bald wieder hier sein.«
    Gabriel wandte sich Greg zu, der zur Seite getreten war, als Bruder und Schwester einander umarmten.
    »Schön, dich zu sehen«, sagte Gabriel.
    Greg nickte kurz. »Schwierige Zeiten.«
    »Ja«, erwiderte Gabriel nüchtern. »Danke, dass du für Dominique da gewesen bist.«
    »Ich bin immer für sie da«, erwiderte Greg. »Wir alle helfen ihr.«
    Dominique betrachtete die beiden nachdenklich. Sie benahmen sich wie Fremde, doch vielleicht war das auch nicht weiter verwunderlich. Schließlich hatten sie sich eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Und Greg, der über Emmas unerwiderte Jugendliebe im Bilde war, war mit Gabriel nie recht warm geworden. Außerdem traute er Priestern nicht, wie er Dominique einmal gestanden hatte. Sie wären immer viel zu sehr davon überzeugt zu wissen, was richtig und falsch ist. Dominique hatte Greg damals beigepflichtet. Sie dachte ähnlich.
    »Möchtest du Tee oder lieber Kaffee?«, fragte sie ihren Bruder.
    »Ich übernehme das«, bot Greg sich an. »Du willst dich wahrscheinlich mit deinem Bruder unterhalten.«
    »Danke, Greg.« Sie warf ihm einen dankbaren Blick zu. Als sie gerade auf der Couch Platz nehmen wollte, kam Kelly ins Zimmer. Sie trug Cargohosen und ein ärmelloses T-Shirt und hatte Make-up aufgelegt. Sie schaute Gabriel überrascht an. Gabriel wiederholte seine Gründe für sein Erscheinen, und Kelly nickte zustimmend.
    »Mum braucht jemanden, der nicht zu den Delahayes gehört«, pflichtete sie ihm bei.
    »Und du auch«, sagte Gabriel zu Kelly. »Du siehst müde aus.«
    »Es geht mir gut.« Kelly flocht ihre Haare zu einem Zopf und befestigte das Ende mit einer Schleife. »Ich fahre jetzt zur Arbeit.«
    »Zur Arbeit?« Dominique schaute ihre Tochter entgeistert an.
    »Ich bin für das Mittagsmagazin eingeteilt«, erklärte Kelly.
    »Niemand erwartet heute von dir, dass du dort erscheinst«, sagte Dominique. »Und du solltest hier sein, bei der Familie.«
    »Ich weiß. Aber ich gehe trotzdem. Ich kann nicht die ganze Zeit hier herumsitzen und zuhören, wie ihr alle miteinander streitet. Wenn du etwas Neues hörst, kannst du mir ja eine SMS schicken.«
    »Wir streiten doch nicht …«, sagte Dominique mit einem Schulterzucken. »Und was machst du, wenn Reporter dich belästigen?«
    »Hey, Mum, ich arbeite in derselben Branche.« Kelly bedachte ihre Mutter mit einem belustigten Blick. »Ich weiß schon, wie man mit Reportern umgeht.«
    Dominique quälte sich ebenfalls ein Lächeln ab. »Davon bin ich überzeugt, aber …«
    »Ich muss hier einfach raus«, erklärte Kelly kategorisch. »Wirklich. Ich kann nicht den ganzen Tag hier herumsitzen und warten.«
    Sie nahm ihre Schlüssel und ging.
    »Du hast sie zu einem selbstbewussten Mädchen erzogen«, bemerkte Gabriel.
    »Ich habe mich bemüht.«
    »Mehr kann man wohl nicht tun. Gibt es irgendetwas, das ich für dich tun könnte«?, fragte Gabriel.
    »Ich weiß nicht.« Dominique runzelte die Stirn. Sie erzählte ihm von der Hausdurchsuchung durch die Polizei und von dem

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