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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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gewesen. Norman wünschte seine Anwesenheit. Und Emma wollte auch, dass Gabriel dabei war, denn hätte er gefehlt, wäre dies den anderen unweigerlich aufgefallen.
    Am Vorabend der Beerdigung hatten Emma und Greg zusammen im Wohnzimmer im Haus ihrer Eltern gesessen (Norman war bereits zu Bett gegangen), als sie plötzlich in Tränen ausbrach. Greg nahm sie liebevoll in die Arme und versuchte, sie zu trösten. Sie mache Schweres durch, meinte er, und sie sei so tapfer gewesen, was ihre Mutter betraf, und nun sei es einfach Zeit, alles, was sich in ihr aufgestaut hatte, herauszulassen. Sie weinte noch heftiger, und dann, unfähig, sich zu bremsen, erzählte sie ihm von Gabriel.
    Danach hörte er auf, sie zu umarmen.
    Und auch wenn er ihr nach Lughs Geburt versprach, die Vergangenheit ruhen zu lassen und nie wieder von diesem Thema anzufangen, waren seine Umarmungen nicht mehr die gleichen wie früher. Und obwohl er weiterhin mit ihr schlief, war es nicht mehr so wie früher.
    Als Emma später von Dominique erfuhr, dass Gabriel den Priesterberuf aufgegeben hatte, hatte sie auf einen Anruf von ihm gewartet. Sie hatte sich gefragt, ob seine Entscheidung wegen ihr und ihrem gemeinsamen Abend gefallen war. Sie wünschte, wieder von ihm zu hören, und gleichzeitig fürchtete sie sich davor. Aber er hatte sich nicht bei ihr gemeldet. Woraufhin sie verletzt war. Und erleichtert.
    Sie liebte Gabriel Brady nicht. Zu dieser Erkenntnis war sie gelangt, nachdem sie im Clarence Hotel miteinander geschlafen hatten. Denn ihr war klar geworden, dass sie sich damals nicht geliebt, sondern nur Sex miteinander gehabt hatten. Nicht einmal besonders guten Sex. Die Ironie des Ganzen bestand darin, dass sie erst nachdem sie mit Gabriel geschlafen hatte erkannte, wie sehr sie Greg liebte. Doch indem sie Greg ihren Fehltritt beichtete, hatte sie es geschafft, sein Vertrauen in sie für immer zu zerstören.
    Sie war eine dumme Gans gewesen, weil sie immer unbedingt dasjenige haben wollte, was sie nicht haben konnte, und alles daransetzte, es doch noch zu bekommen. Nur um schließlich zu merken, dass es all die Mühe nicht wert gewesen war.
    Sie betrachtete Gabriel Brady, den Expriester, der ihr gegenüber am Küchentisch im Haus seiner Eltern saß und dessen attraktives Gesicht nun besorgt und betroffen wirkte.
    »Bist du sicher, dass deine Ehe nicht mehr zu retten ist?«, fragte er.
    »Würde irgendjemand, der seine fünf Sinne beisammenhat, es Greg verdenken, dass er mich verlassen will?«, gab sie zurück. »Ich habe ihn betrogen. Ich war diejenige, die alles kaputt gemacht hat. Und warum? Aus einer Laune heraus.«
    »Mit mir zu schlafen war eine Laune?«, fragte Gabriel. »Mehr nicht?«
    »Gabriel, ich habe dich an jenem Nachmittag verführt. Ich habe an niemand anderen gedacht als an mich. Das, was ich getan habe, war schrecklich und egoistisch, und nun bekomme ich die gerechte Strafe dafür.«
    »Aber …«
    »Und weißt du, was?«
    »Was denn?«
    »Gut möglich, dass ich mir dabei gedacht habe: Es ist ganz okay, er ist ja schließlich Priester, und irgendwann wird er mich schon dazu bringen, damit aufzuhören. Und dann hätte ich mir einreden können, dass ich alles versucht habe, um dich dazu zu bringen, mich zu lieben, aber gescheitert bin.«
    »Also gibst du mir die Schuld?« Gabriel war völlig verwirrt.
    Sie schüttelte den Kopf. »O nein. Es war einzig und allein meine Schuld. Aber ich war dumm und eingebildet und hatte vergessen, dass ich zu einer ganzen Gruppe von Personen gehöre, deren Leben alle miteinander verwoben sind. Vielleicht hatte ich erwartet, dass der Sex mit dir etwas so Wunderbares sein würde, dass alles andere nicht mehr zählt. Dass wir beide wie im Film Händchen haltend in den Sonnenuntergang spazieren. Aber es hätte ja niemals etwas aus uns beiden werden können, weil ich schwanger war! Kurz und gut, was ich wahrscheinlich damit sagen will, ist, dass ich mich geirrt habe. Dass ich Mist gebaut habe. Und nun werde ich dafür bestraft. Und ein Teil meiner Strafe besteht darin, dass Menschen wie Domino etwas vermuten, aber nicht genau wissen, was passiert ist. Ich möchte ihr erzählen, was passiert ist, und ihr sagen, dass so etwas nie mehr vorkommen wird, und dafür bitte ich dich um deine Erlaubnis.«
    Gabriel konnte seine Bestürzung nicht verbergen.
    »Ich werde es sonst keinem Menschen erzählen. Nur Domino«, versicherte Emma ihm.
    »Na gut.«
    »Und ich will …« Plötzlich traten Emma die Tränen in die

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