Bis das Glück mich findet
nur? Habe ich dich nicht anders erzogen?«
Brendan raufte sich die Haare. »Ja, Mam«, sagte er kleinlaut. »Aber alle haben mich unter Druck gesetzt, und irgendwann wusste ich nicht mehr aus noch ein. Ich bin damit einfach nicht fertiggeworden.«
»Du hättest mit uns reden können«, sagte Greg. »Jeder aus der Familie hätte dir geholfen.«
»Das konnte ich nicht«, brauste Brendan auf. »Ich war doch derjenige aus der Familie, der bisher immer auf Erfolgskurs geschwommen ist. Ich konnte einfach nicht …« Er hielt mitten im Satz inne und wirkte plötzlich niedergeschlagen und besiegt.
Dominique beobachtete, wie er die Zähne zusammenpresste. Sie merkte, dass er darum kämpfte, nicht die Fassung zu verlieren. Sie stand von ihrem Korbsessel in der Ecke auf und stellte sich neben ihn. Dann legte sie ihre Hand auf seinen Arm.
»Ich verstehe das«, sagte sie. »Wirklich.«
»Ehrlich?«, flüsterte er.
Sie nickte. »Es ist, als ob eine schwere Last auf einem liegt, nicht wahr? Du siehst keinen Ausweg mehr. Du weißt einfach nicht mehr, was du tun sollst.«
Er ergriff ihre Hand. »Danke«, sagte er. »Danke, dass du bei mir bist.«
»Wir alle wollen dir helfen«, sagte Greg zu ihm. »Dir und Domino und Kelly. Das weißt du doch.«
June schnaubte verächtlich, und Barry stupste sie mit dem Ellbogen in die Seite.
»Sind wir uns in diesem Punkt einig?«, fragte Lily in die Runde. »Dass wir als Familie hinter Brendan stehen? Dass wir ihn unterstützen, egal was nun auf ihn zukommt?«
Brendan schaute seinen Bruder an, dann seine Schwester und ihren Mann.
»Ist doch klar«, sagte Greg. »Du weißt doch, dass wir dich nicht vor die Hunde gehen lassen. Aber eines muss ich schon sagen, erfreut bin ich nicht darüber, wie diese Sache gelaufen ist.«
»Ich verstehe dich«, sagte Brendan. »Ganz bestimmt. Und ich danke dir.«
»Und ich bin auch nicht glücklich darüber«, erklärte June.
»Das verlange ich ja gar nicht von dir«, antwortete Brendan. »Aber vielleicht könntest du zumindest …« Er seufzte.
»Das, was du getan hast, ist in meinen Augen unverzeihlich«, sagte Barry. »Aber ich habe noch nie schlecht über dich geredet und werde es auch jetzt nicht tun.«
»Danke«, sagte Brendan wieder. »Ich danke euch allen. Und vor allem Domino dafür, dass sie mich versteht.«
Dominique schwieg dazu.
»Ich werde dir beistehen, mein Sohn«, erklärte Maurice. »Aber du musst jetzt wirklich kämpfen. Und die Strafe annehmen, egal wie sie ausfallen wird.«
»Natürlich.« Brendan wandte sich an Kelly. »Und was sagst du dazu, mein Schatz?«
Kelly schaute von ihrem Handy auf, wo sie gerade eine SMS von Charlie gelesen hatte, erleichtert, dass die Vorfälle der vergangenen Nacht ihn nicht, wie befürchtet, bewogen hatten, den Kontakt zu ihr abzubrechen.
»Du weißt, dass du immer auf mich zählen kannst«, sagte sie. »Ich bin so froh, dass du wieder da bist, Dad. Aber dass du uns einfach im Stich gelassen hast, das macht mir schwer zu schaffen.«
»Ich weiß«, sagte Brendan. »Kaum war ich fort, wusste ich bereits, dass es ein Fehler war, aber andererseits konnte ich auch nicht einfach umkehren.«
Wieder hörten sie das Knirschen von Autoreifen auf Kies.
»Die Presse hat doch nicht schon Wind davon bekommen, oder?«, fragte Lily mit zitternder Stimme. »Ich will nicht, dass das ganze Theater wieder von vorn anfängt.«
»Das glaube ich nicht.« Greg verließ den Wintergarten. Kurz darauf kehrte er zurück, mit nachdenklicher, düsterer Miene, gefolgt von Gabriel und Emma.
»Gabriel.« Lily erhob sich aus ihrem Sessel und umarmte ihn. »Ich freue mich so, dich zu sehen.«
»Ich freue mich auch, Lily«, erwiderte er. »Ich hoffe, es geht dir gut.«
»Jetzt geht es mir wieder besser«, antwortete Lily. »Jetzt, wo ich weiß, dass Brendan wieder daheim ist, auch wenn uns eine schlimme Zeit bevorsteht.«
»Natürlich«, erwiderte Gabriel, »aber manchmal muss man eben bereit sein, die Konsequenzen zu tragen.«
»Da könntest du recht haben«, sagte Greg spitz. »Was führt dich hierher, Brady?«
»Emma hat mich gebeten, mit zu euch zu fahren«, erwiderte er. »Nach Dominos Party …«
»Party?« June schaute Dominique forschend an. »Du hast eine Party gegeben? In Dublin?«
»Eine kleine Party«, erklärte Dominique.
»Na, jedenfalls freut es mich zu hören, dass du nicht im stillen Kämmerlein gehockt und auf deinen Mann gewartet hast.«
»June!« Barry schaute seine Frau verärgert an.
»Das
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