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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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mit dem Slogan »Hallo, Scheidung, leb wohl, Daddy« an die Laternenmasten klebten, war Dominique im Gedächtnis geblieben. Sie hatte damals nicht groß über das Thema nachgedacht, war aber der Meinung, dass es keinen Sinn hatte, zwei Menschen, die in ihrer Ehe nicht glücklich waren, zu zwingen zusammenzubleiben. Als einer der Scheidungsgegner sie einmal auf der Straße ansprach, hatte Dominique argumentiert, dass Eheleute sich trennen würden, egal, ob die Scheidung verboten war oder nicht. Und dass es unfair und unvernünftig war, von ihnen zu erwarten, dass sie vor dem Gesetz aneinander gebunden bleiben sollten, wenn sie nicht mehr Tisch und Bett teilten.
    Doch nun hatte Dominique das Gefühl, dass ihre Worte von damals sie heimsuchen könnten. Sie wollte nicht, dass Brendan sich von ihr scheiden ließ. Er war ihr Ehemann und der Vater ihrer Tochter, und daran war nicht zu rütteln. Er konnte doch nicht allen Ernstes mit dem Gedanken spielen, einfach Frau und Kind zu verlassen, um mit einer anderen Frau ein neues Heim und eine neue Familie zu gründen. Aber vielleicht war das gerade der springende Punkt? Brendan hatte eine große Familie haben wollen, und sie war nicht in der Lage, ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Er hatte zwar gesagt, das sei ihm nicht mehr wichtig und Ziegel und Mörtel bedeuteten ihm inzwischen mehr als weitere Kinder. Aber vielleicht hatte er seine Meinung geändert. Bei dem Gedanken wurde ihr übel.
    Dominique starrte die fremde Nummer an, als könnte sie, wenn sie lang genug hinschaute, die Frau erkennen, die die SMS geschickt hatte. Sollte sie eine Antwort-SMS schreiben? Eine Warnung, vielleicht? Halten Sie sich von meinem Mann fern, sonst … Tja, was genau würde sonst passieren? Was kann ich dagegen tun, wenn er lieber mit Little Miss Valentine zusammen sein will als mit mir?, fragte sie sich. Was kann ich tun, um ihn zu halten?
    Sie atmete tief durch. Eine Trennung wäre auch für ihn ein Trauma. Die Öffentlichkeit wäre schockiert, denn alle Welt liebte Darling Domino. Zumindest sollte es so sein. Aber war dies tatsächlich der Fall? Und wenn Brendan nun Caryn Jacks dazu brachte, sich ein paar Geschichten über seine Ehefrau auszudenken … nach diesem Prinzip arbeiteten diese Werbeleute doch, nicht wahr? Diese Geschichte vom Domino-Effekt war doch auch auf Caryns Mist gewachsen. Genauso gut konnte sie auch andere Geschichten zusammenstricken, solche, die Dominique als eine ganz andere Frau hinstellten. Und die Leute wären voller Verständnis für den armen Brendan.
    Dominique kniff die Augen fest zusammen. Es ging hier nicht um die anderen Leute oder darum, was sie dachten. Es ging um sie und Brendan. Ausschließlich. Es ging darum, was sie füreinander empfanden und warum er sie möglicherweise verlassen wollte. Der einzige Grund, den Dominique sich vorstellen konnte, war, dass er diese Frau mehr als sie und Kelly liebte. So sehr, dass er ihr zuliebe sein Leben total umkrempeln würde. Aber das konnte einfach nicht sein. Es war schlicht unmöglich.
    Sie öffnete die Augen wieder und scrollte durch die restlichen Nachrichten. Sie fand keine weitere mit der unbekannten Nummer. Vielleicht ist diese Affäre, oder was auch immer, bereits wieder im Sand verlaufen, dachte sie hoffnungsvoll. Und vielleicht bedeutet ihm diese Frau, wer auch immer, nicht wirklich etwas?
    Aber vielleicht auch nicht. Aber vielleicht doch.
    Dominique verlor kein Wort über die Sache, als Brendan am Abend nach Hause kam, und auch nicht am Tag darauf, als er verkündete, er müsse nach Dublin fahren und werde dort über Nacht bleiben. Er besaß eine kleine Eigentumswohnung in Dublin, in einem Wohnblock, den Delahaye Developments am Bachelor’s Walk errichtet hatte. Er hatte Dominique einmal nach Dublin mitgenommen, um ihr das Apartment zu zeigen. Was für eine passende Adresse, hatte sie gescherzt, Bachelor’s Walk, Junggesellensteig. Und er hatte ihr grinsend beigepflichtet, ja, es sei seine geheime Junggesellenbude. Damals hatten in der Wohnung überall Aktenordner herumgelegen, diverse Schutzjacken für die Baustelle und Stöße von Kalendern mit dem Firmenlogo – eher ein Büro mit Übernachtungsgelegenheit als eine Junggesellenbude, wie Domino dachte. Wenn sie sich da nicht gründlich getäuscht hatte. Wenn sie sich diese Wohnung jetzt vorstellte, sah sie vor sich eine geheime Absteige mit einem breiten, mit schwarzer Seidenbettwäsche bezogenen Doppelbett, und in dem Wohnzimmer eine weiße Ledercouch

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