Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
Vom Netzwerk:
und einen Teppich mit Zebramuster, überall rotes Licht und in der Ecke vielleicht ein Sideboard mit einer kleinen Hausbar. Sie hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, wie diese Wohnung inzwischen tatsächlich eingerichtet war, denn seit diesem einen Tag war sie nicht mehr dort gewesen. Wozu auch? Seit ihrem Umzug nach Cork hatte sie keine einzige Nacht in Dublin verbracht. Immer wenn sie dort zu Besuch war, hatte sie abends nach Cork zurückfahren wollen in ihr wunderschönes Haus.
    Sie konnte nicht fassen, dass sie so naiv gewesen war zu glauben, er würde ihr treu sein. Er war ein reicher, attraktiver Mann, der ein Apartment in Dublin besaß. War es da nicht natürlich, dass die Frauen ihm scharenweise nachliefen, angelockt durch sein Geld und sein Aussehen? Wie konnte sie sich nur einbilden, so einen Mann für sich allein behalten zu können?
    Ihre Ehe durfte nicht zerbrechen. Sie liebte Brendan immer noch. Und ganz ehrlich, auch wenn er mit Little Miss Valentine etwas angefangen hatte, sprach doch alles dafür, dass es nur eine oberflächliche, rein sexuelle Beziehung war. Brendan war sehr leidenschaftlich im Bett. Sie hatte sich nach Kräften bemüht, ihm eine adäquate Partnerin zu sein. Aber vielleicht war es nicht genug gewesen. Vielleicht hatte sie ihn in dieser Zeit, als es ihr unmöglich gewesen war, mit ihm Sex zu haben, als sie ihm stets nur die kalte Schulter gezeigt hatte, mehr verletzt, als sie ahnte? Vielleicht glaubte er nun, sich beweisen zu müssen, dass er der Typ war, auf den die Frauen flogen.
    Es konnte nicht sein, dass sie nun auch noch Entschuldigungen für seine Untreue fand. Er hatte ihr die Treue geschworen und diesen Schwur gebrochen, auch wenn Dominique zugeben musste, dass die SMS auf seinem Handy lediglich darauf schließen ließ, dass er den Abend mit der Absenderin der Nachricht zugebracht hatte. Und dennoch. Die Gefühle, die diese Botschaft übermittelte, waren eindeutig. Aber vielleicht waren es nur ihre Gefühle, nicht die seinen.
    Du klammerst dich an einen Strohhalm, schimpfte sie mit sich selbst. Aber woran hätte sie sich sonst klammern sollen?
    Die Angst, er könnte sie über sein Verhältnis mit Miss Valentine ins Bild setzen, schwebte wie ein Damoklesschwert über ihr. Wenn sie wissen wollte, wo er hinging und was er vorhatte, fiel ihr auf, dass er stets ausweichende Antworten gab. Vorher hatte sie sich nie etwas dabei gedacht. Sie hatte einfach angenommen, er wäre beschäftigt, so, wie sie mit ihren eigenen Dingen beschäftigt war. Schließlich hatte sie, vor allem im vergangenen Jahr, sehr viel um die Ohren gehabt mit ihren Komitees und Versammlungen. Und wenn es in Cork auch gemäßigter zuging, so gab es auch hier jede Menge Projekte und Vereine, die auf ihr Engagement warteten. Doch sie konnte sich nicht damit befassen, weil sie von dem Gedanken beherrscht wurde, was Brendan wohl gerade trieb. Und das machte sie noch wahnsinnig.
    Schließlich sprach sie zuerst mit Greg.
    Er war zu ihr ins Haus gekommen, um den neuen Computer anzuschließen und einzurichten, den Brendan ihr zum Geburtstag geschenkt hatte. Weder sie noch Brendan hatten besonders viel Ahnung von Computern, aber ihr Mann liebte die Vorstellung, dass alles in Atlantic View auf dem neuesten technischen Stand war. Und vor allem wollte er nicht, dass sie auf seinem Computer herumspielte und womöglich versehentlich wichtige Dateien löschte.
    »Wie kannst du nur so was denken?«, hatte sie eingeschnappt erwidert. »Vorsicht ist besser als Nachsicht«, hatte Brendan gemeint und ihr einen eigenen Computer gekauft.
    Nachdem Greg die Software installiert hatte, kam er zu Dominique in die Küche, um den Tee zu trinken, den sie für ihn gemacht hatte.
    »Na, jetzt kannst du ja stundenlang Solitär spielen«, sagte er. »Viel Spaß dabei.«
    »Wieso?«, gab sie gereizt zurück. »Glaubst du denn, ich hocke die ganze Zeit hier allein im Haus herum?«
    »Natürlich nicht«, beschwichtigte er. »Es ist bekannt, dass viele nicht mehr von ihrem Computer wegkommen, weil sie die ganze Zeit Solitär spielen.«
    »Ach so.« Sie zuckte mit den Schultern. »Na ja, vielleicht gehöre ich auch bald dazu.«
    Er wusste gleich, dass etwas nicht stimmte. Er spürte so etwas immer. Also machte er eine entsprechende Bemerkung, woraufhin sie ihm von der SMS auf Brendans Handy erzählte und ihn rundheraus fragte, ob er gewusst hatte, dass Brendan ein Verhältnis mit einer anderen Frau hatte. Sie erinnerte ihn an ihr Gespräch damals, als

Weitere Kostenlose Bücher