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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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– eine sehr kleine Party, um Geld für neue Sportgeräte an der Schule aufzutreiben –, war sie noch das reinste Nervenbündel gewesen. Aber die Leute waren in Scharen nach Atlantic View gekommen und hatten gerne zugegriffen bei dem Wein und den Canapés, die sie bereitgestellt hatte, und Mrs Deegan, die Schuldirektorin, hatte anschließend bemerkt, noch nie sei bei einem Fest so viel Geld für die Schule zusammengekommen wie bei ihrem. Und immer noch mochte Dominique jene Feste am liebsten, die in ihrem eigenen Haus stattfanden, auch wenn sie in der Zwischenzeit bei der Organisation von mehreren Veranstaltungen an sehr glamourösen Schauplätzen mitgeholfen hatte, über die anschließend in den Klatschmagazinen berichtet worden war.
    Im Rückblick war Dominique selbst überrascht, in welch kurzer Zeit sie sich für alles Mögliche engagiert hatte. Ihre Charity-Events dienten den unterschiedlichsten wohltätigen Zwecken, außerdem unterstützte sie eine lokale Selbsthilfegruppe, Postnatale Depression . Am meisten jedoch wunderte sie sich darüber, dass sie durch ihre Mitarbeit bei diesen vielen Organisationen plötzlich eine Zielstrebigkeit und Entschlusskraft entwickelt hatte und dass sie für alles, was sie tat, bereitwillig so viel Zeit und Energie opferte. Es hatte eine Phase gegeben, da ging es ihr nur um den Glamour. Doch inzwischen musste der glamouröse Rahmen Sinn und Zweck für sie haben, und deshalb prüfte sie sorgfältig jede Einladung, die an sie und Brendan geschickt wurde.
    Brendan hatte versprochen, er würde versuchen, später auf einen Sprung vorbeizukommen und ihre Gäste zu begrüßen. Ihr Mann war stets die große Attraktion bei diesen Veranstaltungen, weil jeder gern einem Geschäftsmann begegnen wollte, der aus der Gegend stammte und auch ihnen Vorteile brachte. Kürzlich hatte Brendan Geld von hiesigen Privatinvestoren zur Finanzierung eines Bauprojekts auf Barbados zusammengetragen, mit dem Versprechen, dass auch sie dabei einen satten Gewinn machen würden, weil, wie er sagte, schließlich alle etwas von dem Kuchen haben sollten. Brendan stand in dem Ruf, ein großzügiger, umgänglicher Arbeitgeber zu sein, außerdem sah er auch in seinen mittleren Jahren immer noch sehr gut aus und war mit seiner Größe und seiner sportlich-kräftigen Statur eine imposante Erscheinung. Dominique neckte ihn oft mit der Tatsache, dass bei diesen Veranstaltungen die Spendengelder gleich viel reichlicher flossen, wenn er sich blicken ließ, weil die Damen ihn nicht enttäuschen wollten. Bei ihr, meinte Dominique lächelnd, hätten sie derlei Skrupel nicht. Aber wenn Brendan von Tisch zu Tisch ging, um die Umschläge einzusammeln, konnte Dominique garantiert damit rechnen, dass in jedem Kuvert ein paar Extrascheine steckten.
    Sie schaute auf ihre Uhr. Brendan war heute nach Dublin gefahren, wie so oft in letzter Zeit, um an irgendwelchen geschäftlichen Besprechungen teilzunehmen. Vergangene Nacht war er ausgesprochen schlechter Laune gewesen wegen der Aussicht, schon wieder in die Hauptstadt fahren zu müssen. Es sei manchmal mühsam, hatte er gestöhnt, diesen Finanzleuten begreiflich zu machen, wie gewinnträchtig seine Vorhaben tatsächlich waren. Brendan hatte sich in aller Frühe auf den Weg gemacht, als sie noch geschlafen hatte, weil er die Fahrt hinter sich bringen wollte, solange die Straßen noch leer waren. Dominique hatte ihm eine SMS geschrieben, um ihn an die Gartenparty zu erinnern, und er hatte geantwortet, er habe die Party nicht vergessen, könne aber nicht versprechen, dass er es rechtzeitig nach Hause schaffen werde. Sie hatte enttäuscht das Gesicht verzogen, denn es wäre eine nette Sache, wenn er mit ein bisschen Shakehands und seinem männlichen Charme ihren weiblichen Gästen ein paar Extrascheine entlocken könnte.
    Mir geht’s ja so gut, murmelte sie vor sich hin. Und ich habe mich richtig verhalten damals, als ich wegen dieser Geschichte mit Little Miss Valentine cool geblieben bin und nicht gleich alles hingeworfen habe. Es war das einzig Richtige.
    Dominique hatte, nachdem sie die SMS entdeckt hatte, fast einen Monat verstreichen lassen, ehe sie Brendan darauf ansprach. Sie habe eine Nachricht auf seinem Handy gelesen, rein zufällig, und finde sie höchst unangebracht. (Es hatte deshalb so lange gedauert, weil sie ewig üben musste, bis sie den Satz hinbekam, ohne dass bei »höchst unangebracht« ihre Stimme kippte.) Blankes Entsetzen huschte über Brendans Gesicht, dicht

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