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Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Titel: Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heel Verlag GmbH , Thorsten Schatz
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spielen, bleibt unklar. Eines kann man mit Sicherheit sagen: Das Prinzip der Ironie ist dieser Band völlig fremd. (…) Auch wenn einem die Inhalte widerstreben oder einfach nur zu flach und pathetisch sind: Rammstein faszinieren ob ihrer perfekten Inszenierung. Wie Reichsparteitage. Die waren bestimmt auch ironisch gemeint.“
    Dass die Auswahl der Optik bei Rammstein wohlüberlegt sei, um damit mehr Platten zu verkaufen, mutmaßte laut.de am 25. 01. 2001 in einer Meldung: „Hinter der Entscheidung für die Riefenstahl-Bilder steckte Kalkül, im Zusammenhang mitmehrdeutigen Texten, martialischen Rhythmen und der ekligen Feuer/Gewalt-Show MUSSTEN sie Schlagzeilen machen. Um des Erfolges willen, der vor allem in den USA dann tatsächlich außergewöhnlich war, ließ die im Grunde genommen über jeden Faschismus-Verdacht erhabene Band zu, dass ein falscher Eindruck entsteht. Der Faschismus aber ist schlimmer als die Krätze, jede noch so kleine Berührung bleibt lange in böser Erinnerung.“ Und
Die Zeit
schrieb dazu in ihrem Kulturbrief der Ausgabe 44/03: „Auch die Songtexte rund um Blut, Schmerz, Tod, Sex, Perversion und Friedhofserde sind nichts für Zartbesaitete. Dahinter steckt viel Kalkül. Mit Anleihen an Leni Riefenstahl, mit Marschmusik und Feuershows setzen sie sich in Szene, medienwirksam untermalt von brachialem Sound.“
    Mit dieser Kritik einher ging der Vorwurf, dass sich die Rammstein-Mitglieder als starke Männer darstellten, und zwar ähnlich dem maskulinen Körperkult der Nazis, wie die
Neue Musikzeitung
in ihrer Ausgabe 03/03 veröffentlichte: „Das von der Band vermittelte Männerbild, das auf Stärke und Härte zielt, also eine Art sozialdarwinistisches ‚Survival of the fittest‘ anklingen lässt, propagiert zwar keine rechte Ideologie, sehr wohl aber den nationalsozialistischen Typ vom ‚idealen‘ Körper.“ Und auch die
Stuttgarter Zeitung
vom 23. 08. 2001 stellte in ihrer Rezension zum Album „Mutter“ mit ironisch-sarkastischem Unterton fest: „Leiden gehört zum großen Pathos, zum Mythos vom harten Mann. Denn das sind sie zweifellos, die sechs Männer von Rammstein. Darum können sie den Frauen auch zeigen, wo der Bartel den Most holt.“ Daraufhin wird aus dem Song „Rein Raus“ zitiert und fortgefahren: „Doch halt: ‚Rammsteins ironisches Spiel mit S/M-Fantasien führt mitunter zu Missverständnissen‘, lässt uns die Plattenfirma wissen. Ach so. (…) Dies ist Musik von harten Männern für harte Männer. Harte Männer, die leiden an der Welt, die sie nicht als solche erkennt. Harte Männer verachten alle Frauen außer Mutter. Zu der kann man kommen, wenn man im Sandkasten Krieg gespielt hat (Feuer frei!). Die lacht einen sicher nicht aus.“
    Dieser Akzent mit dem Inhalt, dass Rammstein sich in ihren Texten als sexistische Machos aufspielen, die sadomasochistische Fantasien unter das Volk bringen und sich mit harter Männlichkeit über die Frauen stellen, wurde besonders in den deutschen Medien ausgemacht.
    Im Ausland existiert auf der Negativseite vor allem das Bild, dass Rammstein faschistisch gesinnt seien. So schrieb die
Jerusalem Post
in der Meldung über die geschändete jüdische Synagoge in ihrer Beschreibung von Rammstein am 04. 05. 2006, die Gruppe sei eine (übersetzt) „deutsche Black-Metal-Band, die oft mit Neonazi-Punk-Jugendlichen in Verbindung gebracht wird“.
    Diese Einschätzung dominiert vor allem in angelsächsischen Ländern. So gab es in Großbritannien eine scharfe Debatte über das „Stripped“-Video, die der englische New Musical Express im Herbst 1998 angestachelt hatte. Wieder ging es darum, dass Rammstein mit dem Video zeigen würden, dass sie Nazis seien. Der Sturm legte sich einigermaßen schnell wieder nach einer Gegendarstellung der Band, aber der Ruf blieb ihr erhalten.
    Noch heftigere Reaktionen kamen aus den USA. So vermeldete das Internet-Magazin
laut.de
am 25. 01. 2001 von der Diskussion über den Titel „Links 2 3 4“ vom Album „Mutter“: „Nicht nur auf MTV wird diskutiert, ob man ‚Links‘ als politisches Statement verstehen dürfe. Der US-Sender zitiert eine ‚der Band nahestehende Quelle‘ mit den Worten: In ‚Links‘ gehe es ‚hauptsächlich um Faschismus‘. Der Song ‚erinnert stark an einen Nazi-Marsch‘, behauptet MTV weiter und schließt daraus, dass die Ost-Berliner mit ihrem neuen Album wieder heftige Querelen auslösen werden. Dabei bezieht sich MTV u. a. auf die Diskussion, die in den USA nach

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