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Bis die Daemmerung uns scheidet

Bis die Daemmerung uns scheidet

Titel: Bis die Daemmerung uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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zusammen, der so weit außerhalb deiner Liga spielt, dass es schon peinlich ist.« Kichern. Dann bekam die Stimme einen noch fieseren Tonfall: »Jetzt ist er ein Star und kann kein flach-brüstiges Kind mehr gebrauchen. Er wird dich schneller loswerden wollen als das chinesische Essen, das von letzter Woche übrig ist, und mit einem richtigen Mädchen ausgehen. Mit einem Porno-Star.«
    »Was … Wer bist du?«
    »Die künftige Mrs Shane Collins.« Noch mehr Gekicher von anderen Mädchen, die wohl zuhörten. »Ich schau mir das jetzt noch mal an. Gott, er ist so höllisch heiß!«
    Es klickte und Claire stand mit leeren Händen da. Als sie nachschaute, war die Nummer nicht mal in der Anrufliste gespeichert. Die Rufnummer war unterdrückt.
    »Was ist?«, fragte Eve stirnrunzelnd. Claire schüttelte den Kopf.
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte sie. »Aber … wahrscheinlich kein gutes Zeichen.«
    »Na, was für eine Riesenüberraschung«, sagte Eve. »Das habe ich ja wirklich nicht kommen sehen. War das Monica?«
    Aller Logik nach hätte sie es eigentlich sein müssen, aber … es war nicht Monica gewesen oder Jennifer oder eine andere Stimme, die sie kannte. Sie hatte sich Feinde gemacht, aber nicht so viele, dass sie sie nicht mehr identifizieren konnte.
    Warum sollte also irgendein x-beliebiges Mädchen sie wegen Shane anrufen?
    Was hatte sie gesagt …? »Ich schau mir das jetzt noch mal an«, sagte Claire laut vor sich hin. Eve sah sie verwirrt an.
    »Was schaust du dir an?«, fragte Michael.
    »Eben«, sagte Claire und fühlte sich, als würde sie von einer Klippe in einen dunklen Abgrund fallen. »Eben. Irgendetwas ist hier absolut faul, Michael. Das weiß ich einfach!«
    »Lasst uns ins Haus gehen«, sagte er. »Wir kommen schon noch dahinter.«

11
    V or ein paar Monaten hatte sich ein Mädchen namens Kim Eves Freundschaft erschlichen und diese dann verraten. Sie hatte überall in Morganville Dinge auf Video aufgenommen, aber ihr persönlicher Favorit waren Sex-Aufnahmen.
    Claires Finger auf der Tastatur zitterten, als sie auf YouTube nach Shane Collins suchte.
    Die Suche ergab keinen Treffer und sie sank so erleichtert auf ihrem Stuhl zurück, dass sie fast ohnmächtig wurde. Wenn Kim das irgendwie ins Internet gestellt hatte …
    »Versuch es mal bei Google«, sagte Michael. Er war neben ihrem Stuhl in die Hocke gegangen. Eve schaute ihr über die Schulter, alle drei fixierten ihren Blick auf den leuchtenden Bildschirm des Laptops. Claire biss sich auf die Lippen und versuchte es. Ergebnisse wurden angezeigt. Die meisten davon betrafen gar nicht ihren Shane, aber eines davon fiel ihr ins Auge. Sie klickte darauf, ohne dass ihr so richtig bewusst war, weshalb sie es ausgesucht hatte.
    Eine Website erschien, sie war laut, schrill und unruhig, mit zackiger Schrift und Bilderfetzen. Auf dem Banner stand UNSTERBLICHE SCHLACHTEN.
    Unten fragte ein animiertes Etwas, ob sie den Mut hätte, sich auf das Spiel einzulassen.
    Die Startseite bestand aus vielen Bilderfragmenten – düsteres, grobkörniges Zeug, vor allem Typen, die aggressiv und verschwitzt aussahen.
    Sofort stach ihr eines der Gesichter ins Auge. Sie schnappte im gleichen Augenblick nach Luft, in dem Michael sich vorbeugte und darauf zeigte. »Das ist Shane«, sagte er. Sie nickte. »Klick mal drauf.«
    »Ich …« Ich will nicht, dachte sie, doch sie kniff einen Moment die Augen zu und ging dann mit der Maus auf das leuchtende Eingabefeld.
    Sie klickte. Sofort explodierten Bildschirm und Lautsprecher und dröhnende, schroffe Töne schallten ihnen entgegen. Michael zuckte nicht zusammen, Claire schon.
    Als sich die animierte Explosion wieder gelegt hatte und sich der Bildschirm klärte, erschienen ein Anmeldefenster und ein Link, mit dem man einen Account anlegen konnte. Sie klickte darauf. »Da steht, dass ich eine Kreditkarte brauche«, sagte sie. »Und dass es hundert Dollar kostet, sich anzumelden.«
    Michael öffnete seinen Geldbeutel und reichte ihr eine Karte. Er hatte sie noch nicht lang, nahm Claire an, denn sie war noch glänzend und neu. Sie war schwarz und im Hintergrund war Amelies Logo in Grau zu sehen. Unten standen die Kontoinformationen. »Tu es«, sagte Michael. Sie tippte die Informationen ein, gab die Karte zurück und klickte auf ANMELDEN. Wie üblich musste man warten, aber dann erschien ein Video auf dem Bildschirm.
    »Das ist ein Vampir«, sagte Eve und beugte sich vor. »Was zum Teufel …?«
    »Er heißt Wassily«, sagte Michael.

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