Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis euch der Pfähler holt!

Bis euch der Pfähler holt!

Titel: Bis euch der Pfähler holt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
dann mußte er sich auch in Petrila aufhalten. Er hatte sich geschickt verhalten, er kannte Marek, er wußte genau, wo er ihn hatte finden können, und der Pfähler dachte daran, daß er Horak auf dem nächtlichen Bahnhof stehend selbst seinen Namen mitgeteilt hatte.
    Nur gab es viele Mareks. Woher sollte er wissen, daß er ihn ausgerechnet in Petrila fand?
    Darüber konnte und wollte Frantisek nicht nachdenken. Es war zweitrangig. Ermußte sich mit der Tatsache abfinden, daß Horak nicht aufgegeben hatte, was schlimm genug war.
    Doch der Pfähler dachte noch einen Schritt weiter. War Horak allein gekommen, oder wurde er von einem der fünf Blutsauger begleitet, um diesen in die Welt der Menschen zu schaffen?
    Petrila war nicht mehr sicher, und wenn er es genau nahm, konnte er sich in seinem eigenen Haus nicht sicher fühlen.
    Marek spürte den heißen Strom in sich hochsteigen. Er knöpfte seinen Mantel auf, Eine reine Vorsichtsmaßnahme, denn so konnte er besser an seinen Eichenpflock herankommen und auch an die alte Pistole, die er gegen Horak einsetzen würde, wenn es hart auf hart kam.
    Er schaute nach vorn, entdeckte nichts Verdächtiges und atmete so lange durch, bis er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Gut, wenn es dann nicht anders sein sollte, er war bereit, den Kampf aufzunehmen, und sr würde nicht allein stehen.
    Das heißt, für eine Weile schon. Es dauerte, bis die beiden Freunde aus London hier eintrafen. Er hoffte nur, daß es nicht zu spät in der Nacht war, der Nachmittag oder der frühe Abend wäre ihm recht gewesen, aber es gab da auch noch die verdammte Zeitverschiebung um eine Stunde, die ihn störte.
    Marek verließ seine Garage. Der Geruch nach Öl und stockigem Fett blieb hinter ihm zurück. Aus schmalen Augen suchte er das Gelände vor dem Haus ab, wo sich nichts bewegte. Nur an der Straße sah er einige Menschen. Zwei Männer zogen einen hochbeladenen Schlitten hinter sich her und hatten dabei Mühe, auf dem glatten Boden das Gleichgewicht zu halten.
    Die Luft war noch kälter geworden. Auf den freien Flächen hatten sich dichte Nebelschwaden gebildet.
    Mareks Blick wischte hoch zu den fernen Bergen, die den Ort als gewaltige Kulisse umstanden. Trotz des gefallenen Schnees sahen sie dunkel aus, und der Himmel über ihnen glänzte matt.
    Marek ging zu seinem Haus, wo er vor der Eingangstür stehenblieb. Er suchte den Boden nach fremden Spuren ab. Fehlanzeige. Im Schnee waren nur seine Fußabdrücke. Marek schloß die Tür auf. Zuvor hatte er nach dem schlichten Schloß geschaut. Auf den ersten Blick hin war keine Manipulation zu erkennen, und Marek hoffte, daß sich dieser verfluchte Horak nicht in seinem Haus verborgen hielt. Er war ihm an körperlichen Kräften überlegen. Noch immer war Marek davon überzeugt, daß er Glück gehabt hatte, als er ihm vor dem alten Schloß entkommen war.
    Die Fenster des Hauses waren ziemlich klein. Es drang nur wenig Licht ins Innere, auch im Sommer wurde es nie so richtig hell. Das hatte Marek auch gewollt, denn so wurde die größte Hitze abgehalten.
    Er sah den Kamin.
    Die Flammen hatten das Holz verzehrt. Sie tanzten nicht mehr. Nur glühende Asche lag klumpig auf dem Rost. Der Geruch von warmem Rauch durchzog das Haus.
    Er sah auch die Treppe und suchte dort ebenfalls nach irgendwelchen Spuren. Wenn Horak ins Haus eingedrungen und die Treppe hochgegangen war, mußten dort die nassen Flecken zu sehen sein.
    Sie waren es nicht.
    Immer wenn Marek hier unten stand und die Reihe der Stufen hochschaute, mußte er an seine Frau denken.
    Sie war zwar nicht auf der Treppe gestorben, aber sie war die Stufen runtergekommen, und John Sinclair hatte sie als Vampir entdeck. Es war ihm damals nichts anderes übriggeblieben, als sie zu pfählen.
    Es war wie immer. Im Haus rührte sich nichts. Eine jetzt bedrückende Stille hatte sich ausgebreitet, nur traute Marek ihr nicht. Er hatte zwar keinen Eindringling entdeckt, das jedoch spielte kaum eine Rolle. Es gab noch Verstecke in der oberen Etage, wo die Decke niedrig und die Räume klein waren.
    Er ging die Treppe hoch. Hechts von ihm befand sich das alte Geländer.
    Die Farbe blätterte an vielen Stellen ab, und er dachte daran, daß er das Holz wieder streichen mußte.
    Später im Sommer. Vorausgesetzt, erlebte noch. Auf dem halben Weg nach oben zog Marek seine Pistole. Es war ein altes Modell aus Armeebeständen, geladen und voll funktionstüchtig. Er behielt sie in der linken Hand, mit der rechten

Weitere Kostenlose Bücher