Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis euch der Pfähler holt!

Bis euch der Pfähler holt!

Titel: Bis euch der Pfähler holt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
möglich in den Südosten Europas huschte. Er würde mich mit seinem alten VW vom Flughafen abholen und zum vorläufigen Ziel, nach Petrila, bringen. Einen Tag später sollten wir dann zum Ziel fahren.
    Das alles erklärte er mir in Kürze. Ich war auch einverstanden, hinzufliegen, nur würden wegen des Glatteises zunächst mal keine Flugzeuge starten. Das sagte ich Marek, und er hatte Mühe, einen wütenden Fluch zu unterdrücken.
    »Ist es denn deiner Meinung nach so dringend?«
    »Natürlich, John. Die Vampir-Familie wird ausgehungert sein. Was das bedeutet, brauche ich dir ja nicht zu sagen.«
    »Klar.«
    »Meldest du dich, bevor du startest?«
    »Mach ich.«
    »Dann bis später.«
    Nachdenklich legte ich den Hörer auf. Erst als Suko sich räusperte, schaute ich wieder hoch. »Willst du stumm bleiben?«
    »Nein, das nicht. Hast du mitgehört?«
    »Nur sehr vage.«
    »Eine Frage. Sagt dir der Name Ravenstein etwas?«
    Suko dachte nach, krauste die Stirn und hob die Schultern. »Im Prinzip sagt er mir nichts. Hört sich aber interessant an.«
    »Finde ich auch.«
    »Eigentlich kann ich es mir denken. Was ist denn Besonderes an dieser Familie?«
    »Alle Mitglieder – Vater, Mutter, ein Sohn und zwei Töchter – sind zurück auf ihr Heimatschloß in Rumänien gekehrt. Dort wollen die leben, jetzt, wo sich das System verändert hat.«
    »Ist doch nichts dagegen einzuwenden – oder?« fragte Suko. Dabei grinste er süffisant.
    »Klar, nur würde die Familie Ravenstein den wenigsten gefallen, denn alle Mitglieder sind Vampire. Angefangen vom Vater bis zur jüngsten Tochter. Das ist doch was – oder?«
    Suko war das Witzemachen vergangen. Sein Gesicht hatte einen ernsten Ausdruck bekommen. »Das ist in der Tat ein Hammer«, gab er zu. »Eine Vampir-Familie.«
    »Die Blut braucht.«
    »Hat sie schon…«
    »Nein, nein, angeblich gibt es noch keine Spuren, aber Frantisek befürchtet das Schlimmste. Der ruft ja nicht zum Spaß an, wahrscheinlich brennt schon der Baum.«
    »Gut. Wann fahren wir?«
    »Ach – du willst mit?«
    »Bei fünf Vampiren – kann man dich da allein lassen?«
    »Im Prinzip schon, aber ich weiß ja, daß es deine besonderen Freunde sind.«
    »Stimmt.«
    Ich holte mir aus dem Verzeichnis der wichtigsten Rufnummern die Flugauskunft hervor und telefonierte. Nur hatten diese Idee auch zahlreiche andere Fluggäste gehabt. Es dauerte genau sechzehn Minuten, in denen ich elfmal gewählt hatte, bis sich dann endlich jemand meldete.
    Die Dame hatte eine genervte Stimme.
    Bevor ich noch eine Frage stellen konnte, erhielt ich schon die Antwort.
    »Ich kann Ihnen beim besten Willen nicht sagen, wann der Flugbetrieb wieder aufgenommen wird.« Sie räusperte sich. »Wo wollen Sie denn hin?«
    »Nach Rumänien.«
    »Auch das noch.«
    »Wieso?«
    »Da geht nur eine Maschine am Tag.«
    »Aber die ist noch nicht weg.«
    »Nein.«
    »Und Sie wissen auch nicht, wann sie startet, deshalb mache ich Ihnen folgenden Vorschlag. Buchen Sie zwei Tickets für uns.« Ich gab die Namen durch und fügte auch hinzu, von welcher ›Firma‹ wir kamen. Als sie Scotland Yard hörte, wurde sie fast sprachlos. »Wir werden unser Bestes tun, Sir.«
    »Ich danke Ihnen. Wenn es klappt, werde ich mich bei Ihnen mit einer Flasche Champagner bedanken.«
    »Das ist ein Wort.«
    Wir legten beide lachend auf und waren irgendwie zufrieden.
    Suko stand auf. »Ich denke, ich werde schon mal anfangen, den Koffer zu packen.«
    »Kannst du. Ich sage Glenda Bescheid.«
    Sie hatte natürlich auf heißen Kohlen gesessen und war trotzdem nicht sehr überrascht, als sie hörte, daß wir nach Rumänien starten würden.
    »Dann steckt der gute Marek in Schwierigkeiten?«
    »Noch nicht, aber wir möchten beide nicht, daß es soweit kommt. Deshalb müssen wir hin. Schalt mal den Recorder ein, dann geb ich in Stichworten bekannt, um was es geht.«
    Das technische Ohr hörte mit. So konnte auch Sir James dann hören, weshalb wir London den Rücken kehren wollten.
    Rumänien, dachte ich. Wieder einmal. Dann horchte ich in mich rein.
    Wohl war mir nicht…
    ***
    Es hatte geklappt, wenn auch mit Verzögerungen, aber immerhin. Wie ein Raubtier, das auf seine Beute lauert, hatte Marek am Telefon gesessen und auf den Anruf seines Londoner Freundes gewartet. Das Wetter war sich treu geblieben. Es schneite ab und zu, danach brach der Himmel auf, und ein kalter Wind brachte den Frost mit, der die Oberfläche der weißen Schneedecke gefrieren ließ.
    Mit einigen

Weitere Kostenlose Bücher