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Bis euch der Pfähler holt!

Bis euch der Pfähler holt!

Titel: Bis euch der Pfähler holt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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scharfen Stelle an der Wand den Daumen aufgerissen hatte.
    Wie tief mußten wir?
    Den ersten Bogen hatten wir hinter uns. Nun führte die Treppe geradeaus weiter, einem unheimlichen Platz entgegen, denn ich hatte das Gefühl, als würde uns am Ende der Treppe ein großer See mit altem, fauligem Wasser erwarten, denn ein derartiger Geruch wehte uns bereits schon seit langem entgegen. Hier hatte er sich verstärkt. Er war wie ein unsichtbarer Nebel, und ich spürte in der Kehle den widerlichen Geschmack, schluckte einige Male und verfolgte den Lampenstrahl, der sich tatsächlich auf einer schimmernden Fläche bewegte, die sich am Treppenende ausbreitete.
    Kein See, dafür Schlamm.
    Widerlicher alter Schlamm. Ekelhaft, stinkend. Hier hatte sich Feuchtigkeit wie auf dem Grund eines alten Brunnens gesammelt. Ich lief weiter, Marek immer hinter mir. Sein warmer Atem streifte meinen Nacken, aber wir hatten bisher keinen Blutsauger gesehen.
    Auf der letzten Stufe blieb ich stehen, und der Pfähler drückte sich gegen mich. »Verdammt noch mal, John, es muß doch eine Spur geben. Wir sind hier nicht grundlos eingedrungen.« Er schüttelte den Kopf. »Das geht nicht mit rechten Dingen zu.«
    »Sie sind nicht da.«
    »Dann waren sie hier. Ich habe sie doch gerochen.«
    Noch zögerte ich, die Treppe zu verlassen. Ich wußte nicht, wie tief der Schlamm war. Er stank, er schimmerte, wenn ihn das Licht berührte, und der ekelhafte Geruch raubte uns beinahe den Atem. Ich holte nur durch die Nase Luft, Marek tat das gleiche. Er murmelte irgendwelche Flüche vor sich hin, manchmal brummte er auch etwas, das ich nicht verstehen konnte.
    »Ich gehe vor«, sagte er.
    »Und dann?«
    »Die müssen hier irgendwo sein. Wir sind hier im Keller. Der ist verdammt groß. Wo du auch hinschaust, nur dieser Schlamm. Das ist ein richtiger See. Hier hat sich all der Unrat der letzten Jahrhunderte versammelt. Du kannst sagen, was du willst. Wir müssen durch. Er kann auch nicht tief sein.«
    »Warum nicht?«
    »Das Schloß ist auf Felsgestein gebaut.« Ich hob die Schultern. »Darauf würde ich nicht vertrauen, Frantisek, überhaupt nicht.«
    Er hatte sich jetzt neben mich gedrückt und schaute mir starr ins Gesicht.
    »Ich will die Ravensteins, John. Ich will nur sie und nichts weiter. Ich will sie vernichtet sehen. Sie sollen zu Staub zerfallen. Alles andere ist mir egal. Und ich werde sie mir holen.«
    »Hier unten?«
    »Sicherlich nicht. Aber weißt du, was wir noch alles finden? Gibt es ein besseres Versteck als dieser Keller?«
    »Keine Ahnung. Da müßte ich die Räumlichkeiten genauer kennen.«
    »John, wir müssen es packen, wir dürfen nicht zögern. Du kannst hier auf der Stufe stehenbleiben. Ich werde mich durchkämpfen. Ich schaffe das schon, keine Sorge.«
    Marek war nicht mehr zurückzuhalten. Wenn ihn einmal das Jagdfieber gepackt hatte, gab es niemanden, der ihn hätte aufhalten können. Nicht durch Geld und gute Worte.
    Er nickte. Ein Startzeichen, bevor er die letzte Stufe der Treppe verließ und in den Schlamm hineintrat. Ich rechnete damit, daß er einsinken würde, das passierte auch, aber er sank nur bis zu den Knöcheln ein.
    Tiefer nicht.
    Ich hielt den Strahl der Lampe auf ihn gerichtet. Marek grinste mich an.
    »Ist zwar unangenehm, aber nicht tragisch, John. Deine Befürchtungen haben sich nicht bestätigt.«
    »Abwarten.«
    Marek ging darauf nicht ein. Er deutete nach vorn. »Ich werde den Keller hier diagonal durchqueren, praktisch von einer Wand zu anderen. Ist das okay?«
    »Wenn du es schaffst?«
    Im Licht wirkte sein Gesicht wie ein blasser Mond mit dunklen Flecken.
    »Keine Sorge, ich bin Kummer gewohnt. In diesem Land gibt es auch jetzt noch viel Dreck.« Er hatte es verbissen gesagt. Menschen wie Marek dachten stets an die Zustände, die sich nur unwesentlich verbessert hatten.
    Er setzte seinen Weg vorsichtig fort, begleitet vom Lichtstrahl der Lampe. Ich konnte Mareks Optimismus nicht teilen. Auch wenn ihm dieser Schlamm nur bis über die Knöchel reichte, ich wurde einfach den Eindruck nicht los, daß wir trotz allem in eine Falle gelaufen waren.
    Er ging und schnüffelte, als könnte er die Vampire wittern. Dann nickte er, aber mehr sich selbst zu, als wollte er sich bestätigen. »Du wirst es kaum glauben, John, aber wir haben alles richtig gemacht. Sie sind hier.«
    Er bewegte seine rechte Hand mit dem Pfahl, als hätte er schon ein Ziel gefunden. »Woher weißt du das?«
    »Ich rieche sie.«
    »Na

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