Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition)
brauchte kein Gleitgel. Er hatte zwar gewusst, dass sie geil war, aber das war mehr als nur ein bisschen Geilheit.
Sie rieb sich an ihm, stieß seine Hand immer tiefer und heftiger in sich, bis er fürchtete, ihr wehzutun. Ihr Gesicht jedoch zeigte einen Ausdruck geradezu religiöser Verzückung. Sie sah wie die Statue einer Heiligen aus. Er sagte ihren Namen, ganz leise nur, aber sie reagierte nicht. Er sagte ihn lauter und noch lauter. Ihre Augen blieben geschlossen. Sie hatte sich weit von ihm entfernt und war ganz woanders.
Er setzte sich halb auf. Jetzt wollte er in ihr sein, wollte sich irgendwie mit ihr verbinden. Aber sie stieß ihn weg. Ihre Bewegungen waren erschreckend kraftvoll. Ihr Mund legte sich wieder auf ihn. Er versuchte, sich zurückzuhalten, aber trotzdem begann er unwillkürlich, seine Hüften ihrem Mund entgegenzuheben. Er verlor die Kontrolle. Als sein Samen aus ihm herausschoss, spürte er ihren Mund, der sich fester um ihn schloss. Sie formte eine so enge und gierige Hülle, dass er fürchtete, sie könne ihn vollständig aussaugen und ihn all seines Lebenssaftes berauben.
Sie ließ ihn in ihrem Zimmer zurück. Er war sichtlich verstört. Banhi erwartete sie auf der Terrasse und beobachtete das langsame, kaum sichtbare Fließen des Flusses.
»Zeit«, sagte sie, ohne den Blick vom Wasser abzuwenden, als Sara sich neben sie setzte, »scheint hier nicht zu existieren.«
»Vielleicht ist das der Grund, warum du diesen Ort so sehr liebst«, gab Sara zurück. »Vielleicht mögen wir alle Indien deshalb so gerne. Hier vergeht alles langsamer. Oder es scheint zumindest langsamer zu vergehen.«
Banhi richtete ihren Blick auf Sara. Sara musste den Blick abwenden, weil die Gefühle, die in Banhis Blick brannten, so intensiv in ihr widerhallten. Diese Frau, dieses beinahe unanständig schöne Wesen hatte sie erst letzte Nacht zum Höhepunkt gebracht. Erwartete sie denn wirklich, dass Sara einfach mit ihr beisammensitzen und über irgendwelche Dinge plaudern konnte, als wäre nichts passiert? Und was hatte das alles zu bedeuten? Taten sie es wieder? Waren sie jetzt Liebende? Wollte sie, Sara, das denn? Und wie hatte das, was Banhi mit ihr unten am Fluss getan hatte, in ihr den Wunsch geweckt, Neil mit einer Leidenschaft zu vögeln, die sie seit Monaten nicht mehr für ihn empfunden hatte? Es war alles so schrecklich verwirrend. Ein Teil von ihr wollte einfach nur noch weglaufen. Aber sie wusste, dass sie das nicht konnte. Dass Banhi sie irgendwie festhielt.
»... von Kundalini-Yoga gehört?«, hörte sie ihre Freundin fragen.
Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht.«
»Kundalini heißt übersetzt schlängeln, man bewegt sich also wie eine Schlange. Die Schlange ist das Symbol für die Energien, die man noch nicht angezapft hat. Sie steht für neue Möglichkeiten.«
»Praktizierst du diese Yogaform?«
Banhi nickte. »Ich trainiere jeden Tag. Immer.« Sie lächelte, aber sie schaute schon wieder auf den langsam dahinfließenden Ganges. »Ich habe mich verwandelt«, erklärte sie. Ihre Augen huschten zu Sara. »Komm, ich zeig’s dir.« Sie stand auf.
In Banhis Zimmer bemerkte Sara als Erstes, dass es dem Raum ähnelte, den Neil und sie bewohnten. Er war nur wenige Quadratmeter kleiner, und der Geruch nach Weihrauch hing in der Luft. Sara erkannte Sandelholz und noch etwas anderes, das sie nicht kannte. Es roch erdig, fast ein bisschen animalisch. Es gab ein kleines Fenster ohne Scheibe, aber vergittert, das an der Stirnseite des Raums Tageslicht einließ. Vermutlich sollten die Gitterstreben verhindern, dass die Äffchen ins Haus gelangten, die draußen auf der Mauer herumhüpften. Banhi entzündete neben dem Bett eine Kerze.
»Leg dich hin«, befahl sie. Als Sara erstaunt die Brauen hob, fügte sie hinzu: »Du sollst erst mal nur zusehen.«
Sara legte sich also aufs Bett und beobachtete, wie Banhi aus ihrer Kleidung schlüpfte und sich vor sie kniete, die Füße hüftweit auseinander. Zwischen ihren Beinen konnte Sara den Flaum über ihrem Geschlecht erkennen. Ihre eigene Möse erwachte zu Leben und wurde nass. Sie musste sich beherrschen, um sich nicht selbst zu berühren oder die Hand nach Banhi auszustrecken.
»Das hier«, sagte Banhi, »nennt man die Heldenstellung, die man auch Keuschheitshaltung nennt. Es ist eine meditative Haltung, die deine sexuelle Energie kanalisiert und im Rückgrat fließen lässt. Und jetzt«, sie legte die Hände vor ihrem Körper aneinander. Dieselben
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